Erfrischendes / 21.7.2015

Frühstück auf der Terrasse mit Blick zum Kl. und Gr. Rauherkogel. Dort wurde ein neuer Klettersteig errichtet, ich bleibe aber lieber am Boden und mache mich auf den Weg zum Feuertal. Der Hüttenwirt hat mich noch gewarnt, dass dort acht Almochsen weiden ... "die sind aber harmlos, die tun dir nichts" ... so seine Worte. Hoffentlich wissen das auch die Tiere, begeistert bin ich jedenfalls nicht.

Schon bald habe ich die erste Begegnung, es ist zum Glück nur eine Gams. Skeptisch beobachtet mich das scheue Tier, dann verschwindet es mit einigen eleganten Sprüngen im Wald. Ich gehe weiter. Hinter jeder Kurve vermute ich die Almochsen, wahrscheinlich sind sie wirklich harmlos, dennoch traue ich ihnen nicht.

Eishöhle. Jetzt im Hochsommer eine willkommene Abkühlung. Vorsichtig steige ich ein kleines Schneefeld hinunter. Kühle Luft empfängt mich beim Höhleneingang, was für eine Wohltat. Hier hat man auch gleich einen guten Blick auf den einfach begehbaren Teil der Höhle. Eine große Halle, links eine Schneepyramide, rechts die Eissäule. Von Hinten dringt das Rauschen eines Baches zu mir, ich kann aber nichts erkennen. Der Boden ist zum Großteil mit Eis bedeckt, hier wären Steigeisen hilfreich. Ich setze mich kurz nieder und lasse die Stimmung auf mich wirken. Nach einer viertel Stunde verlasse ich wieder die Unterwelt und steige das Schneefeld zum Höhleneingang hinauf.

Nun wieder zu den Almochsen. Bis jetzt habe ich sie weder gehört noch gesehen. Die Freunde währt aber nur kurz, denn zwei Kurven später stehen sie da, zwei rechts vom Weg, einer links. Ausweichen unmöglich. Nach einer Schrecksekunde gehe ich weiter, ganz ruhig, keine hektischen Bewegungen. Nicht einmal ein Foto mache ich, blicke nur auf den Weg. Die Tiere beobachten mich, bleiben aber stehen. Geschafft. Vielleicht sind sie ja wirklich harmlos, die Almochsen.

Nun liegt ein weiter Weg vor mir, die Überschreitung zum Wildensee. Aber dazwischen liegt noch ein Gipfel, den ich vor vielen Jahren erstmals bestiegen habe, der Gr. Scheibling-kogel. Der unmarkierte Aufstieg ist zwar steil, aber nicht schwierig, in 20 Minuten bin ich oben. Ein herrlicher Rundumblick und das weiche Gras sind die perfekten Zutaten für eine ausgiebige Mittagsrast. Und beim Blick durch das Fernglas fällt mir ein weiterer Gipfel auf, der Kleine Rinner (Augstkogel). Den nehm ich mir auch noch vor. Auch hier gelingt der Aufstieg zum höchsten Punkt ohne Schwierigkeiten. Wieder einmal eine Erstbesteigung.

Den Hauptweg erreiche ich in nördlicher Richtung über teilweise etwas steileres wegloses Gelände. Jetzt noch eine gute Stunde Abstieg, dann tauche ich in das gar nicht kalte Wasser des Wildensees ein. Den halben Nachmittag verbringe ich hier, denn Zeit habe ich heute genug. Bis zum Appelhaus ist es nicht mehr weit.