Erinnerungen / 10.3.2016

Bei der Auffahrt von Wörschach zum Parkplatz "Schönmoos" ist vom Schnee weit und breit nichts zu sehen. Gedanklich stelle ich mich bereits auf eine halbe Stunde Schitragen ein. Doch auf 1000 m Höhe ändert sich plötzlich das Bild. Im Wald ist die Fahrbahn unangenehm vereist, und zwei tiefe Spurrillen verringern bedrohlich den Abstand von der Straße zur Bodenplatte. Aber mit viel Gefühl schafft es Günter das Aufsitzen zu vermeiden und bringt uns so in den Winter zurück.

Wir starten vom Auto weg mit Schi, so hab ich's gern. Bald tauchen wir in den Wald ein, gewinnen rasch an Höhe und erreichen unterhalb der Langpoltenalm wieder freies Gelände. Eine traumhafte Winterlandschaft liegt vor uns, kaum zu glauben.

Nach einer kurzen Abfahrt zum Langpoltenbach beginnt der steile Aufstieg zum Hochtor. Zum Glück ist es hier nicht eisig, die Harscheisen können im Rucksack bleiben. Nun wird es flacher und wir nähern uns langsam der Liezener Hütte, mit der ich eine schöne Erinnerung verbinde.

Ende April 2006 habe ich hier Wolfgang Vasold kennengelernt. Er betreute damals die Selbstversorgerhütte und hat mir spontan einen Teil seiner Jause überlassen und es mir so ermöglicht, in der Liezener Hütte ohne knurrenden Magen zu übernachten. Am nächsten Tag sind wir dann gemeinsam zum Raidling aufgestiegen. Ich habe einige Fotos gemacht. Zur Erinnerung hat mir Wolfgang Vasold Streichhölzer geschenkt, die ich heute noch in der Schreibtischlade aufbewahre.

Mittlerweile nähern sich von Süden dunkle Wolken, die immer öfter die Sonne verdecken. Nach nicht ganz drei Stunden stehen wir schließlich vor dem leicht ramponierten Gipfelkreuz, vermutlich hat ein Blitz eingeschlagen und den oberen Teil etwas gekürzt. Wir befinden uns aber nicht am höchsten Punkt, denn der ist 9 Meter höher und liegt weiter östlich.

Abfahrt zur Hochmölbinghütte, das bedeutet 300 HM unverspurter Pulverschnee, ein Traum. Und weil's so schön war, steigen wir nach der Mittagsrast (die Hütte war offen, aber nur diese Woche) nochmals zum Gipfel auf. Auch bei der folgenden Abfahrt gibt's wieder perfekte Bedingungen bis hinunter zum Grazer Steig, auf dem wir zur Langpoltenalm queren. Nicht ganz ungefährlich diese Passage, aber mit entsprechender Vorsicht zu schaffen.

Die letzten Höhenmeter bis zum Ausgangspunkt legen wir schischonend auf der Forststraße zurück.

Bilder