Warscheneck / 30.4.2016

Der Winter ist vorbei, oder doch noch nicht? Für eine Schitour bin ich zu wenig motiviert, vorallem für das unvermeidliche Schitragen bis auf etwa 1500 Meter Höhe (und dann auch wieder herunter) kann ich mich nicht erwärmen. Also mache ich mich mit den Schneeschuhen auf den Weg.

Vom Parkplatz Schafferteich bis zur Zellerhütte komme ich zügig voran und bleibe unter der angegebenen Zeit von zwei Stunden. Kurz vor der Hütte beginnt die geschlossene Schneedecke, der Weg ist aber gut ausgetreten und mühelos zu begehen. Das ändert sich aber ab der Hütte. Es ist keine Spur vorhanden denn ich bin der Erste, der nach den letzten Schneefällen in Richtung Warscheneck aufsteigt.

Mühsam ist der Aufstieg zum Schallerkogel, hier wären Schi von Vorteil. Aber mit zunehmender Höhe wird der Schnee härter und ich sinke weniger tief ein. Bald erreiche ich die ersten Latschen die nur teilweise vom Schnee bedeckt sind. Der Lagelsberg ist jetzt auch schon in Sichtweite, ein kurzer Umweg führt mich zum ausichtsreichen Gipfel. Nach einem schnellen Selbstauslöserfoto gehe ich in Richtung Warscheneck weiter. Ich bin mir nicht sicher, ob ich bis hinauf komme, das Spuren ist doch anstrengender als erwartet. Mit Schi wäre es vermutlich etwas leichter, zum Abfahren liegt aber eindeutig zu wenig Schnee.

Kurz vor Mittag benötige ich eine kurze Pause und habe mir dafür einen Platz mit besonders schöner Aussicht ausgesucht. Der hat allerdings den Nachteil, dass es anschließend gleich steil weggeht, was nach einer Rast nie gut ist. Die ersten zehn Minuten sind die Beine gefühlt doppelt so schwer, was sich aber zum Glück bald wieder legt.

Mit gleichmäßigem Tempo nähere ich mich nun dem breiten Gipfelaufbau und stehe kurz nach 13 Uhr am höchsten Punkt. Die Fernsicht ist heute ganz besonders gut, zahlreiche bekannte und schon bestiegene Gipfel kann ich durch das Fernglas betrachten. Die fernen westlich gelegenen Berge der Hohen Tauern liegen teilweise aber schon in Wolken, das sind die Vorboten der angekündigten Schlechtwetterfront.

Der Rückweg ist dann das reinste Vergnügen. Das Gehen im weichen Schnee, der bei jedem Schritt etwas nachgibt, ist besonders knieschonend. Und obendrein komme ich sehr schnell vorwärts. Nach 1,5 Stunden bin ich bereits bei der Zellerhütte. Ich liege gut in der Zeit, daher kann ich mir in aller Ruhe den Kaffee und den vorzüglichen Eierlikörkuchen schmecken lassen. Kurz nach vier trete ich den Abstieg ins Tal an. Nach zehn Stunden bin ich wieder am Ausgangspunkt. Ich habe fast 20 km und etwa 1600 HM zurückgelegt.

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