Plankermira - Kraxenberg / 8.4.2018

Nach zehn langen Stunden im Schlafsack wird es langsam hell. Geschlafen habe ich nur stundenweise, wobei die kalten Füße und die ungewohnten Windgeräusche einen richtigen Tiefschlaf nicht ermöglicht haben. Die Temperatur im Inneren des Zeltes war aber durchaus erträglich. Am meisten beeindruckt hat mich aber der unbeschreiblich klare und dunkle Himmel mit Millionen von hell leuchtenden Sternen. Allein schon dafür haben sich die Anstrengungen gelohnt.

Mit meinem kleinen Gaskocher bereite ich mir noch im Zelt einen heißen Kaffee zu, das ist wahrer Luxus. Anschließend Abbau des Lagers und Start zum ersten Gipfel.

Die (oder der?) Plankermira ist heute unser Hausberg, der bereits von der Früh weg in der Sonne liegt. Langsam steigen wir entlang einer alten Spur auf und erreichen rasch den Ostgipfel. Der Übergang zum Westgipfel scheint schwierig zu sein und bringt abfahrtstechnisch auch keinen Vorteil, also beenden wir hier den Aufstieg. Die Abfahrt ist dann der absolute Firngenuss (sogar mit dem schweren Rucksack), besser hätten wir es nicht erwischen können.

Nächstes Ziel ist der Kraxenberg, der sozusagen am Weg liegt. Bis auf eine kleine Wächte die es zu überwinden gilt, ist der Aufstieg unproblematisch. Oben ist es dann erstaunlich weitläufig und flach. Mit dem Erreichen des Kl. Kraxenberges habe ich wieder einen Erstbesteigung geschafft. Für mich ist es einer der schönsten Aussichtsberge im Toten Gebirge. Ich mache einige Fotos und gehe dann wieder zurück - vorerst noch mit den Fellen (kleine Gegensteigung). Anschließend Abfahrt in Die Schneiderkare, auch hier wieder Firn vom Feinsten.

Nach einer kurzen Rast treten wir den Rückweg zum Schwaigbrunn an und von dort die Abfahrt zu gefrorenen Steirersee. Hier sind die Verhältnisse nicht mehr so toll, besonders im unteren Bereich geht es in erster Linie um ein sturzfreies Hinunterkommen. Dann fellen wir nochmals auf und steigen langsam zur Tauplitzalm auf. Hier merkt man dann, dass die Wintersaison zu Ende ist, die meisten Hütten sind bereits geschlossen, der Liftbetrieb endet ebenfalls an diesem Sonntag. Da wir endlich aus den Schischuhen steigen wollen, gibt's das wohlverdiente Bier erst im Gasthaus Krenn in Pürgg. Ein perfektes Tourenwochenende geht hier zu Ende.

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