Rumplerrunde / 21.4.2018

Einen derart warmen April hatten wir schon lange nicht mehr und von der Temperatur her sollte man eigentlich Baden gehen. Der viele Schnee auf den Bergen ist aber zu verlockend. So nehme ich die frühe Abfahrt gerne in Kauf um mit der ersten Godel um 7:30 auf den Krippenstein zu schweben (der Betrieb wird eigens für die Tourengeher aufgenommen, zumal sich offiziell die Bahn in Revision befindet).

Bei Prachtwetter beginnt die Tour mit einer eisigen Abfahrt zum Krippenegg wo der lange, aber nie besonders steile Anstieg in Richtung Schladminger Gletscher beginnt. Obwohl alle Tourengeher mehr oder weniger gleichzeitig starten, herrscht kein Gedränge. Bald werden die Abstände größer und man kann problemlos sein eigenes Tempo gehen.

Zu unserer Überraschung haben die beiden Lifte am Gletscher den Betrieb noch nicht eingestellt, was uns 300 Höhenmeter Anstieg erspart. Unterhalb der Dirndl fellen wir wieder an. Günter spekuliert mit der Gipfelbesteigung, ich ziehe die gemütliche Variante (kurzer Abstecher zu ehemaligen Seethalerhütte und anschließende Rast) vor, Margit überlegt noch.

Schließlich treffen wir uns wieder auf etwa 2.780 m Höhe unterhalb der zugeschneiten Randkluft. Günter hat tatsächlich den Gipfel erreicht. Wir sitzen noch kurz in der Sonne, dann schwingen wir bei sehr guten Bedingungen zum Unteren Eissee hinunter. Dort gib's dann endlich auch das verdiente Bier.

Der Rückweg (wieder mit den Fellen) bis zur Talabfahrt zieht sich dann doch etwas, und die Hitze macht uns mittlerweile auch zu schaffen. Kurze Rast bei der unbewirtschafteten Gjaidalm, wo wir die letzten Trinkvorräte aufbrauchen (auf das dort erhältliche lauwarme Bier verzichte ich aber - so groß ist der Durst dann doch wieder nicht).

Von der langen Abfahrt erwarten wir uns nicht mehr viel, wir rechnen auch mit einer längeren Tragestrecke. Umso größer ist dann die Überraschung, dass erstens die Piste noch in einem ganz guten Zustand ist, und zweitens die Abfahrt fast bis ins Tal geht. Etwa eine Viertelstunde dürfen wir die Schi tragen, mit den schweren Schuhen bei über 25° kein besonderes Vergnügen. Aber das ist der geringe Preis, den man bei einer Frühjahrstour einkalkulieren muss.

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