Hochsommer. Es ist heiß, richtig heiß. Da erscheint mir ein nordseitiger Aufstieg ein gute Möglichkeit zu sein, in ein höheres (kühleres) Gebiet zu gelangen.
So wie schon im letzten Jahr bringt mich ein spärlich besetzter Dieseltriebwagen nach Grünau. Klimaanlage gibt's keine, dafür kann man die Fenster öffnen und sich den Fahrtwind ins Gesicht blasen lassen. Anschließend mit dem Bus zum Almsee, wo ich meine Wanderung beginne.
Begleitet, oder besser gesagt gejagt von lästigen Bremsen gehe ich zügig in die Röll. Erst bei der Abzweigung zum Grieskarsteig geben die meisten Quälgeister auf. Im Schatten eines großen Felsens raste ich das erste mal (und es wird heute nicht das letzte mal sein).
In der Mittagshitze gehe ich bis zur ersten Steilstufe weiter (zweite Trinkpause). Meine Hoffnung, dass ich nun im Schatten der mächtigen Nordwände aufsteigen kann, war vergeblich. Erbarmungslos brennt hier die Sonne auf den Fels.
Konzentriert steige ich hoch, immer eine Hand am Drahtseil, was die heiklen Stellen entschärft. Erste Leiter, Gegenverkehr. Ich muss kurz warten und kann die Zeit für eine weitere Trinkpause nutzen.
Weiter oben ist es endlich weniger steil und das Gehen wird etwas einfacher. Es folgen noch zwei Leitern und dann ein erstes Schneefeld. Die Abkühlung von unten kann ich gut gebrauchen. Wenig später erreiche ich den Röllsattel, geschaft. Letzt Trinkpause vor der Pühringerhütte, die ich - bedingt durch die vielen Pausen - erst nach sechs Stunden erreiche (vier sind angegeben).
Nach einem ersten Bier (innerliche Abkühlung) folgt die äußerer Erfrischung im nahen, gar nicht kalten Elmsee. Ein lauer Sommerabend auf der Hüttenterrasse lässt mir die Mühen des langen Aufstiegs aber rasch wieder vergessen.
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