Obwohl ich schon so oft im Sengsengebirge war gibt es noch Wege, die ich nicht kenne. Einer dieser unmarkierten Steige führt vom Parkplatz Koppen in direkter Linie zur Jagdhütte Gsol und weiter zum Wanderweg 461 hinauf. So erspare ich mir den weiten Umweg über das Saubachgut.
Die Wegfindung ist einfach. Zuerst rechts am Bauernhof vorbei entlang eines Zaunes, dann steil im Wald hinauf immer dem gut ausgeprägten Steig folgen. Nach nicht einmal einer Stunde stehe ich vor der kleinen Jagdhütte. Aussicht gibt's hier keine, dafür aber ein sonnige Hüttenbank, auf der man auch eine sehr lange Rast verbringen könnte. Darauf verzichte ich aber, denn mein Gipfel liegt noch in weiter Ferne.
Bärenriedlau, mein nächster Rastplatz. Eine tolle Aussicht, aber auch hier bleibe ich nur kurz. Mittlerweile nähern sich immer wieder dunkle Wolken und ich bin mir nicht mehr sicher, ob das Wetter hält.
Bei einer Quelle (eine der wenigen im Sengsengebirge) fülle ich meine Wasserflasche und gehe bis zur Abzweigung zum Hagler weiter. Von der Sonne ist nun nichts mehr zu sehen, was aber beim nun folgenden Aufstieg zum Schneeberg kein Fehler ist. Hier geht es nämlich vorwiegend schattenlos durch Latschen etwa 400 Hm hinauf.
Um Punkt 12 Uhr stehe ich am Schneeberg-Gipfel, wobei dieser nicht so eindeutig zu orten ist. Denn dieser befindet sich gut versteckt hier irgendwo unter den Latschen. Einen Zugang kann ich nicht finden, also mache ich etwas abseits meine Gipfelrast.
Erfreulicherweise zeigt sich nun wieder gelegentlich die Sonne, womit ich nicht mehr gerechnet habe. Kurzfristig überlege ich direkt an den Nockplatten vorbei zum Hagler abzusteigen, verwerfe aber dann doch diese Idee, zumal ich ohnedies noch einen unmarkierten Abstieg durch den Taschengraben vor mir habe.
Der Einstieg etwas unterhalb der Bärenriedlau ist leicht zu finden. Der Steig ist nun mehr oder weniger gut zu sehen und kaum zu verfehlen. Bald komme ich zu einer flachen Stelle, wo man sich laut Beschreibung scharf links halten muss. Hier geht es nun in den oberen Teil des Taschengrabens und von dort rechts durch lichten Wald hinunter. Nach einer kurzen Steilstufe erreiche ich ein breites Kar. In diesem etwas mühsam über viele lose Steine hinunter und später links haltend wieder in den Wald. Hier wären hohe Bergschuhe und Stöcke von Vorteil, die liegen aber heute zu Hause.
Beim Spannriegel verlasse ich den Wald und folge nun dem Weg 26A bis zum Parkplatz Koppen, wo sich der Kreis wieder schließt.
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