In Österreich wird angeblich viel gewandert. Fast jede Region bietet einen Wanderweg an, manchmal mit mehr oder weniger sinnvoll klingenden Namen. Dabei gibt es ohnehin schon so viele Wege, beispielsweise den Jakobsweg im Mostviertel. Was man dort nicht findet, sind Menschenaufläufe, kein Fehler im heurigen Sommer.
Diesmal beginne ich in Zeillern, ein kleiner Ort etwas westlich von Amstetten (den Ort erreiche ich zu Fuß von Ludwigsdorf, wo ich das Auto abstelle). Nach dem obligaten Jausenkauf im örtlichen Lebensmittelgeschäft mache ich mich auf den Weg nach Strengberg. Um mein Tagesziel zu erreichen nehme ich gerne den Umweg über Wallsee in Kauf, den auch dorthin führt mich der gut markierte Weg.
Begegnungen sind rar, ich registriere drei Damen die mit ihren Hunden spazieren gehen und einen Landwirt der mit seinem Traktor eine Wiese mäht, in zwei Stunden! Die Gegend wirkt ausgestorben, vermutlich sind die Menschen in der Arbeit, die es am Land kaum gibt. Und touristisch ist hier praktisch nichts los.
Mein Eindruck wird beim Blick ins "Pilgerbuch" in der Bus Lounge Pyhra bestätigt. Es gibt Tage, da kommt hier niemand vorbei, dann sind es wieder einmal zwei Wanderer an einem Tag auf dem Weg nach Spanien, die sich hier eintragen und manchmal auch einige Gedanken niederschreiben. Eine zeitlang sitze ich im kleine Wartehäuschen und stell mir vor, wo die Pilger jetzt sein könnten.
In Wallsee holt mich dann die Vergangenheit in Form eine alten Zapfsäule ein. Es ist nicht nur der Umstand, dass es hier noch ein Gemisch 1:25 gibt, auch die Auspreisung bringt mich zum Schmunzeln.
Ich folge nun dem Altarm der Donau, wo vor dem Kraftwerksbau der Fluß verlaufen ist. Jetzt ist es ein ruhiges Erholungsgebiet für Menschen und Tiere. Leider sind auch einige lästige Mücken dabei.
Bei der Rohrmühle verlasse ich das Donauufer und der Weg steigt wieder leicht an. In der Ferne sehe ich schon den Turm der Kirche von Strengberg, was anscheinend meine Aufmerksamkeit sinken lässt. In der Folge übersehe ich eine Markierung und stehe wenig später weglos an einem Waldrand. Zum Glück stoße ich bald auf einen schwach ausgeprägten Feldweg, dem ich bis zum Ortsanfang folge, wo meine heutige Wanderung endet.
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