Obwohl es heuer sogar im Flachland nach Winter ausschaut, ist die Schneehöhe im Gebirge sehr überschaubar. Bis 1200 m ist die Auflage so gering, dass man mit Wanderschuhen manchmal besser ausgerüstet ist. Ich will es aber dennoch mit Schi versuchen. Dabei sollte ein nordseitiger Aufstieg von Vorteil sein.
Bei -16° beginne ich in Roßleithen die Tour. Mit mehreren Kleiderschichten gut eingepackt, hat die Kälte keine Chance. Der einzige Schwachpunkt sind aber die Handschuhe. Anfangs nehme ich nur ein Paar um die Stöcke und die Kamera besser halten zu können. Später wechsle ich auf doppelten Schutz mit zusätzlichen Fäustlingen. Problem gelöst, die Finger bleiben warm.
Der Aufstieg im Wald bis zur Roßleithenreith hat mit einer Schitour wenig zu tun. Es liegt hier kaum Schnee, häufiger Steinkontakt ist unvermeidbar. Hätte ich neue Schi, würde ich sie hier tragen oder gleich umkehren. Dann ändert sich aber das Bild. So wie zuletzt im Sengsengebirge beginnt nun fast übergangslos eine wunderbare Winterlandschaft.
Kurze Rast bei der Dümlerhütte. Ich sitze alleine auf einer Bank und trinke meinen heißen Tee. Die Wanderer werden erst später kommen, und die Schitourengeher bevorzugen den Aufstieg von der Wurzeralm zur Roten Wand.
Mein Ziel ist ebenfalls die Rote Wand, allerdings steige ich durch das landschaftlich sehr schöne Stofferkar auf. Der Ausstieg ist dann etwas steiler, dann geht es relativ flach zum Rote Wand Sattel weiter. Jetzt noch ein kurzer Anstieg, dann stehe ich am Gipfel.
Wind und Kälte verhindern eine längere Pause. Ich fahre gleich wieder ab. Im Stofferkar gelingen mir einige Schwünge im frischen Pulverschnee und dann bin ich auch schon wieder bei der Dümlerhütte, wo ich die Gipfelrast nachhole.
Abfahrt ins Tal. Von der Hütte weg noch unverspurt, dann mühsam im Wald bis zur Forststraße. Auf dieser dann in einem weiten Bogen zur Materialseilbahn hinunter. Bis auf ein ganz kurzes Tragestück überraschend gute Bedingungen.