Zehn Euro Eintritt / 22.2.2021

Das ist der Preis für eine Pistengeherkarte. Damit kann ich ganz legal den Parkplatz, die Piste und das WC benutzen. Obwohl ich bisher das Aufsteigen auf einer Piste tunlichst vermieden habe, zwingt mich der Schneemangel zu einem Meinungsumschwung.

In voller Tourenausrüstung und vorschriftsgemäß mit einer FFP2 Maske im Gesicht tausche ich bei der Kassa einen 10 Euro Schein gegen ein kleines Stück Plastik, das mir beim Drehkreuz anstandslos Zutritt ins Schigebiet Wurzeralm gewährt. So einfach ist das.

Bei strahlendem Sonnenschein steige ich auf der präparierten Aufstiegsspur zur Wurzeralm auf. Es sind nur wenige Schifahrer unterwegs und mir kommt manchmal vor, dass ich immer wieder die gleichen sehe. Auf der Alm dann ein trauriges Bild. Geschlossener Kinderlift, geschlossene Hütten, nur vereinzelt Menschen in der wunderbaren Winterlandschaft.

Bald verlasse ich die Piste und schlage den markierten Schiweg zum Eisernen Bergl ein. Die Spur schlängelt sich nun durch ein Labyrinth an Gräben ohne nennenswerten Höhengewinn bis zum sogenannten Purgstall, wo ich erstmals mein Ziel vor Augen habe. Aber der Weg dorthin ist noch weit, zumal der Aufstieg auf der Westseite liegt.

Auf der schattigen Nordseite liegt noch Pulverschnee, was mit feuchten Fellen meist eine ungünstige Entwicklung zur Folge hat: Anstollen!!! Die Schi werden plötzlich schwer was die Fortbewegung erheblich beeinträchtigt. Es bleibt mir nichts anderes übrig, als den Schnee so gut es geht herunterzukratzen. Wenig später - in der Sonne - ist der Spuk wieder vorbei und ich kann fast mühelos die letzten Meter zum Gipfel absolvieren.

Das Wetter lässt heute eine etwas länger Gipfelrast zu, die ich nach dem langen Aufstieg (4:20 mit einer Pause) auch brauche. Nebenbei trocknen auch die Felle, die ich später noch einmal aufziehen werde.

Die Abfahrt entlang der Aufstiegsspur geht besser als erwartet und bald komme ich zu einem Punkt, wo eine Spur zum Frauenkar führt. Da ich noch Zeit habe mache ich auch noch einen Abstecher zur Bergstation und komme anschließend in den Genuss einer wunderbaren Abfahrt auf einer leeren Piste.

Gerne nehme ich das Angebot einer Sesselliftfahrt um drei Euro in Anspruch, um zur Gammeringabfahrt zu gelangen. Im schönsten Nachmittagslicht schwinge ich hinunter und lege bei der sonnigen Kreuzbauernalm noch eine abschließende Mannerschnittenpause ein.

Der vereiste Gipsgraben stellt dann noch eine gewisse Herausforderung dar. Da ich aber die ganze Pisten für mich alleine habe, kann ich mir die etwas griffigeren Stellen aussuchen.

Fazit: bei Schneemangel ist das Pistengehen eine gute Alternative, besonders an Wochentagen.

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