Momentan ist einfach zu wenig Schnee um vom Tal weg eine Schitour zu unternehmen. Und eine Stunde Schitragen ist für mich keine Option. Also ziehe ich heute wieder die Wanderschuhe an und beginne beim gebührenpflichtigen Parkplatz Schafferteich meine Tour.
Mein erstes Zwischenziel kann ich schon vom Tal aus sehen, es ist die Zellerhütte. Zum Aufwärmen geht es mäßig ansteigend bis zur Materialseilbahn, wo ich erstmals eine geschlossene Schneedecke vorfinde. Um nicht am ausgetretenen Weg zu rutschen, schnalle ich hier die leichten Steigeisen auf die Schuhe. Eine geniale Erfindung. Wie auf Schienen stapfe ich mühelos zur Hütte hinauf, wo ich auf der sonnigen Bank eine kurze Rast einlege.
Anschließend steige ich durch den lichten Lärchenwald zum Schallerkogel auf. Obwohl hier schon mehr Schnee liegt, verzichte ich vorerst auf die Schneeschuhe. Nach drei Stunden Gehzeit (ohne Pause) erreiche ich den Laglsberg. Es ist ein Gipfel ganz nach meinem Geschmack. Aussichtsreich, sonnig, viel Platz und kein Absturzgelände. Und abermals bewährt sich mein kleiner Gaskocher. Eine heiße Suppe ist schon etwas Feines, noch dazu bei diesem Panorama.
Da es die Zeit zulässt, steige ich mit den Schneeschuhen noch ein Stück in Richtung Warscheneck auf. Das mächtige Gipfelkreuz ist schon von Weitem zu sehen, ich werde es aber heute nicht mehr erreichen. Als Zeitlimit habe ich mir 13:30 Uhr gesetzt, dann kehre ich um. Der sich so ergebende Umkehrpunkt liegt auf einer Höhe von 2170 m. Ein schöner, windstiller Platz mit Blick ins untere Loigistal.
Für den Abstieg zur Zellerhütte brauche ich weniger lang als kalkuliert. Das hat den Vorteil, dass ich auf der Terrasse noch ausgiebig die Nachmittagssonne genießen kann. Und freundlicherweise hat die Hüttenwirtin im Winterraum Getränke deponiert, das ist wahrer Luxus.
Bevor die Sonne hinter der Spitzmauer versinkt, mache ich mich auf den Weg ins Tal. Wieder mit den "Schneeketten" an den Schuhen geht das flott und ohne Ausrutscher.