Zweiter Versuch / 20.11.2021

Wie im Herbst 2019 fahre ich mit dem Zug nach Ardning. Auch heute ist es im Tal noch nebelig. Ich beginne zügig den etwa 4 km langen Aufstieg zur Ardningalm und gehe bald in der Sonne. Ein blitzblauer Himmel verspricht perfektes Bergwetter, zum Fotografieren wäre ein etwas diffuseres Licht aber besser.

Bei der Igelsfeldalm mache ich eine kurze Pause. Ein schöner Platz, hier könnte man lange sitzen. Da mich aber noch fast 900 hm vom Gipfel trennen, halte ich mich nicht lange auf.

Eine Stunde später komme ich zum Roßfeldboden. Hier endet der gemütliche Aufstieg, denn ab jetzt wird es zunehmend steiler. Beim Blick nach oben kommt wie zuletzt eine gewisse Skepsis auf, ob ich hier wirklich hinaufgehen soll. Nach kurzer Überlegung gehe ich los. Umkehren kann ich ja immer noch. Bestärkt werde ich auch von einem anderen Bergsteiger, der weit vor mir scheinbar mühelos zum Gipfel aufsteigt.

Und tatsächlich ist der Steig dann doch einfacher als erwartet/befürchtet. Das Gelände ist zwar steil, der Weg gespickt mit losen Steinen, aber trotzdem nicht besonders schwierig. Dazu kommt, das es heute staubtrocken ist, was die Rutschgefahr minimiert. Konzentriert bewältige ich die 400 hm vom Roßfeldboden bis zum Kitzstein in unter einer Stunde. Kurz vor Mittag stehe ich dann beim Kreuz am Bosruckgrat. Geschafft - im zweiten Versuch!

Ich mache einige Fotos und beobachte die Bergsteiger am Übergang zum Bosruck. Vor 21 Jahren bin ich das einzige mal am Bosruck gewesen. Jetzt traue ich mir den ausgesetzten Grat nicht mehr zu. Mir reicht schon der Kitzstein, von dem ich jetzt noch absteigen muss.

Ich vermeide Tiefblicke und schaue nur auf die nächsten Schritte. Nach einer Stunde habe ich es geschafft und hole endlich die Mittagsrast am Roßfeldboden nach.

Vergleichsweise gemütlich, aber lang ist dann der Rückweg nach Ardning. Der Umweg zur Ederhütte (die man vom Roßfeldboden so gut sieht) bringt mich anschließend zur Hollingalm und von dort auf einigen Forststraßenkilometern ins Tal.

Bilder