Unterhalb vom Kraftwerk Abwinden entdecke ich einen Wanderweg, dem ich spontan folge, zumal mir der offizielle Radweg über Gusen und Langenstein ohnehin nicht gefällt. Leider wird der Weg zunehmend holprig und steinig. Das ist kein gutes Pflaster für Radler. Kurz vor der Ruine Spilberg wird der Untergrund wieder befahrbar.
In Mauthausen wechsle ich das Donauufer und radle nun entlang der Enns zur gleichnamigen Stadt. Hier folge ich ein kurzes Stück dem Fluß, biege aber bald in westliche Richtung ab. Ohne konkreten Plan folge ich dem Verlauf der kaum befahrenen Straßen. Bei manchen Kreuzungen entscheide ich spontan die weitere Richtung, bei anderen blicke ich sicherheitshalber doch kurz auf die Karte. Es ist ein unbeschwertes Dahinradeln durch eine sanft hügelige Gegend.
Kurz vor St. Marien erblicke ich gerade noch aus dem Augenwinkel eine Bäckerei mit "Gastgarten". Die kommt mir um diese Zeit - es ist kurz vor drei - für eine kurze Kaffeepause gerade recht.
Gestärkt radle ich weiter, überquere bei Nöstlbach die Krems, trete sehr steil nach Weißenberg hinauf und fahre weiter nach St. Leonhard. Auch gibt es noch eine letzte kurze "Bergwertung". Da ich noch ausreichend Energie habe (im Akku), gönne ich mir etwas mehr E-Motorunterstützung. Das sind dann die kleinen Freuden das E-Bikers. Noch größer ist die Freude auf den letzten Kilometern. Hier treffe ich wieder auf den schon vom Vormittag bekannten Ostwind. Ohne Strom würde ich hier kaum vorwärts kommen.
Nach 95 km beende ich die Tour. Der Akku ist fast leer, der Gegenwind hat viel Energie gekostet.