Schafberg / 26.7.2024

Mit dem Schafberg habe ich noch eine Rechnung offen. Im Juni 2022 bin ich fast bis zur Himmelspforte aufgestiegen, musste aber dann aus zeitlichen Gründen umdrehen. Seitdem geistert immer wieder der Plan einer Überschreitung vom Attersee zum Wolfgangsee in meinen Kopf herum. Nun ist es endlich soweit.

Mit Bahn und Bus erreiche ich bequem den Ausgangspunkt in Unterach. Nur wenige Meter nach der Haltestelle überquere ich die Seeache und biege auf den Wanderweg zur Eisenaueralm ab. Zuerst noch flach geht es bald in vielen Serpentinen immer steiler werdend zur Alm hinauf.

Die gut besuchten Hütten lasse ich links liegen. Für die erste Rast suche ich mir lieber einen schattigen Platz im Wald. Gestärkt setzt ich dann den Aufstieg zum Suissensee fort.

Ab jetzt wird der Steig anspruchsvoller. Nach einer langen Querung schlängelt sich der Felsensteig in Richtung Himmelspforte hinauf. Das letzte Stück ist etwas ausgesetzt aber mit Drahtseilen sehr gut versichert.

Ich durchschreite die Pforte und befinde mich plötzlich in einer anderen Welt. Zahlreiche Touristen bevölkern den Berg. Sie haben mehrheitlich die Bahn genommen und genießen so wie ich die herrliche Aussicht. Ich komme mit einem Araber ins Gespräch der es nicht glauben kann, dass ich zu Fuß vom Attersee aufgestiegen bin.

Der Rummel ist mir aber bald zu viel und ich mache noch einen Abstecher auf die nicht so überlaufene Spinnerin. Der ausgesetzte Gipfel ist jedoch nicht nach meinem Geschmack und ich steige wieder zu den Latschen ab, wo ich die verspätete Mittagspause nachhole.

Jetzt folgt der lange Abstieg nach St. Wolfgang. Nach dem baumfreien oberen Abschnitt führt der Weg großteils im schattigen Wald bis zur Talstation der Schafbergbahn hinunter. Und wie bestellt kommt nach drei Minuten der Bus nach Bad Ischl. Von dort geht es dann bequem mit der Bahn nach Linz zurück.

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Wer suchet der findet / 23.7.2024

Unter diesem Motto steht meine heute eher kurze Wanderung. Sie ist sowohl von der Distanz als auch von den Höhenmetern eher bescheiden. Das wiederholte Auf -u. Absteigen im steilen Wald kann aber durchaus anstrengend sein. Besonders wenn der Rucksack dabei immer schwerer wird. Der Grund dafür ist gelb und befindet sich am Waldboden.

Damit Nachahmungstäter auch noch fündig werden, habe ich die nach dem Forstgesetz 1975, § 174 Abs. 3 lit. b Z 2 erlaubte Menge von 2 kg nicht voll ausgeschöpft.

Und was hat es mit dem alte Kochtopf auf sich? Der liegt schon jahrelang neben dem unmarkierten Weg, der zur verfallenen Donnerwetterhütte führt. Wahrscheinlich hat er dort gut Dienste geleistet und vielleicht wurde damit auch eine köstliche Schwammerlsauce zubereitet.

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Wild zum See / 18.7.2024

Im Gegensatz zu Tour vom Montag sind die ebenen Abschnitte diesmal Mangelware. Lediglich die ersten 500 Meter entlang des Offensees fallen gerade noch darunter. Doch dann geht es durchgehend mehr oder weniger steil bergauf zum Gschirrsattel. Bei meiner ersten Wanderung auf das Weißhorn bin ich hier irgendwo rechts abgebogen, was sich rückblickend als falsch herausgestellt hat. Heute folge ich einem aktuellen GPS-Track, der mir punktgenau den richtigen Weg anzeigt.

Der unmarkierte Steig ist mittlerweile gut zu erkennen, vereinzelt gibt es Steinmarkierungen. Die Gegend macht einen sehr unberührten, fast wilden Eindruck und wirkt auf Grund der manchmal umherziehenden Nebelfetzen fast schon mystisch.

Ich durchsteige das wellige Kar bis zum Sattel, gehe anschließend durch eine Latschengasse und komme zu einer unscheinbaren Abzweigung. Rechts geht es steil, aber nicht ausgesetzt zum Gipfel. Die letzten Meter sind etwas mühsam. Als Belohnung gibt's eine tolle Wolkenstimmung mit Blick zum Offensee und Rinnerkogel, den ich auf Grund der herumziehenden Wolken aber nur kurz genießen kann.

Nach einer längeren Rast steige ich zur Abzweigung ab und folge den schwach ausgeprägten Spuren in Richtung Rinnerboden. Einmal erleichtert ein Seil das Überqueren einer rutschigen Felsplatte, ansonsten ist der Pfad einfach zu begehen.

Da ich auch noch den Wildensee besuchen möchte, suche ich nach einer geeigneten Möglichkeit ohne Höhenverlust dorthin zu gelangen. Tatsächlich treffe ich auf einen kaum erkennbaren Steig, dem ich folge. Allerdings verlieren sich bald die Spuren. Jetzt muss ich doch noch zum markierten Wanderweg absteigen.

Wie immer gehe ich ans südliche Ende des Sees um dort ein Foto zu machen. Heute ist vom Rinnerkogel wenig zu sehen, dafür geben die Kühe ein schönes Fotomotiv ab. In Anbetracht der skeptischen Blicke der Tiere verlege ich meinen Badeplatz besser an die Nordseite des Sees. Das Wasser hat hier 19°, für den Wildensee eine eher hohe Temperatur.

Für den Rückweg nehme ich den Wanderweg vorbei an der Rinnerhütte zum Offensee hinunter. Hier schließt sich nach 9½ Stunden (mit zwei langen Pausen) die Runde.

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Eben zum See / 15.7.2024

So wie letztes Jahr radle ich auch heuer wieder auf ein erfrischendes Bad zum Traunsee. Wobei erfrischend nicht ganz stimmt. Bei der Bräuwiese beträgt die Wassertemperatur 23° in Ufernähe. Entsprechend gut ist der öffentliche Badeplatz besucht. Für mein Rad finde ich trotzdem einen schattigen Parkplatz.

Und wie bin ich zum Traunsee gekommen? Bis Wels meist entlang der Traun, dann etwas abseits des Flusses bis Gmunden und ab dort am Radweg nach Traunkirchen. Leider muss ich hier entlang der stark befahrenen Bundesstraße fahren, zwar baulich getrennt, aber trotzdem nicht angenehm.

Von Traunkirchen bis Ebensee ist das Radeln wieder wesentlich entspannter. Besonders der kurze Abschnitt auf der alten Straße, die hier teilweise in die Felsen gesprengt wurde, gehört zu den landschaftlichen Höhepunkten der Tour. Darauf müssen die motorisierten Verkehrsteilnehmer verzichten (aber wahrscheinlich wissen sie gar nicht, was ihnen entgeht).

Apropos sprengen: kurz vor meinem Ziel komme ich noch an einer Großbaustelle vorbei. Hier wird gerade ein gewaltiger Stollen für das neue Pumpspeicherkraftwerk in den Sonnstein gesprengt.

Nach etwa 100km ebener Fahrt erreiche ich das südliche Seeende. Heute bleibt mir auch noch Zeit für eine kleine Stärkung, da ich kurzerhand die Rückfahrt um eine Stunde verschiebe.

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Bergwasser / 9.7.2024


Heißes Sommerwetter mit über 30°. Da sollte bei einer Wanderung auch Wasser vorkommen, erstens zum Durstlöschen und zweites zur Abkühlung. Beides wäre natürlich optimal.

Um 9 Uhr steige ich beim Gasthaus Baumschlagerreith aus dem Bus. Vor mir liegen 1000 Höhenmeter nordseitiger Anstieg zum Salzsteigjoch. Ich beginne die Wanderung auf einer leicht ansteigenden Forststraße zur Poppenalm. Dazwischen liegt noch der Poppensand, eine Schotterwüste erster Klasse. Die wenigen Bäume spenden kaum Schatten. Warum es hier einen Weg gibt, ist mir nicht klar, zumal die Forststraße fast parallel verläuft. Der Zeitgewinn ist sehr gering.

Nach einer ersten Trinkpause gehe ich weiter. Vor mir liegt der untere Teil des Sigistales, der fast jedes von einer Lawine verwüstet wird. So auch heuer. Es sind mühsame 200 Höhenmeter, die ich hier überwinden muss.

Der folgende etwas steilere und stellenweise rutschige Abschnitt ist mit einem durchgehenden Stahlseil gut versichert. Außerdem ist es hier noch schattig, was sich aber bald ändert. Das letzte Stück bis zum Joch liegt wieder in der jetzt schon hochstehenden Mittagssonne.

Am Joch ändert sich die Landschaft. Die Felsen weichen sanften Wiesen auf denen ich leicht bergab zur Leistalm gehe. Kurz vor der Alm höre ich dann das vertraute Plätschern einer Quelle. Kristallklares Bergwasser sprudelt aus dem Inneren des Grubstein heraus, ein perfekter Durstlöscher. Zuletzt habe ich 2012 hier die Wasserflasche gefüllt.

Bald taucht der in einer Karmulde liegende Schwarzensee zwischen den Bäumen auf. Der Zugang zum flachen Ufer ist fast überall möglich. So steht einer Abkühlung im fast 20° warmen Wasser (selbst gemessen) nichts im Wege.

Erfrischt und ausgerastet steige ich zu einer kleinen Höhle am nördlichen Ufer auf, wo sich ein Geocache befindet. Nach erfolgreicher Suche und Umrundung des Sees beginne ich den langen Abstieg nach Tauplitz Ort. Die Distanz habe ich etwas unterschätzt, außerdem liegt die Bahnstation etwas außerhalb vom Ort. Aber ich habe Glück. Fast gleichzeitig mit dem Einfahren des IC erreiche ich die Station. Das war knapp.

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Von Alm zu Alm / 4.7.2024

Pünktlich fährt der IC in den Bahnhof Windischgarsten ein. Während der Zug nach Graz weiter fährt, kommt auch schon der Linienbus, der mich in 15 Minuten zum Ausgangspunkt meiner Wanderung bringt.

Ich überquere die Bundesstraße und kurz darauf die Geleise der Pyhrnbahn und biege wenig später auf einen schönen Waldweg ab. Eine Zeit lang begleitet mich noch der Lärm der nahen Autobahn, der aber irgendwann verstummt.

Die Stiftsreith ist die erste Alm, die auf meinem Weg liegt. Während die Kühe das herrliche Panorama ignorieren, mache ich einige Fotos und gehe weiter.

Nach 1,5 km komme ich zur Mausmayralm, die ich aber nur im Vorbeigehen kurz sehe. Der Grund: eine junge Kuh außerhalb der eingezäunten Weide, die mir den Zutritt zur Alm versperrt.

Da ist die Ochsenwaldalm, zu der ich wenig später komme, schon einladender. Vom Vieh ist nichts zu sehen und es gibt dort auch einen sehr schönen Rastplatz neben der Kapelle.

Als nächstes würde sich ein Besuch der Arlingalm anbieten, auf den ich aber verzichte und gleich den kürzeren Weg zur Hiaslalm einschlage. Dort halte ich aber nur kurz für ein Foto auf und gehe anschließend zum Lugsattel weiter. Hier beginnt die Hofalm, auf der sich auch die gleichnamige Hütte befindet. Bevor ich zu dieser absteige mache ich noch einen kurzen Abstecher zum Lugkogel. In Anbetracht der dunklen Wolken fällt die Gipfelrast aber kurz aus.

Weiter unten bei der Hofalmhütte sieht das Wetter wieder besser aus, oder ich bilde es mir zumindest ein, sodass sich doch noch eine gemütliche Kaffeepause ausgeht. Gestärkt absolviere ich den letzten Abschnitt bis zur Bahnstation in 1¼ Stunden.

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