Um 9 Uhr steige ich beim Gasthaus Baumschlagerreith aus dem Bus. Vor mir liegen 1000 Höhenmeter nordseitiger Anstieg zum Salzsteigjoch. Ich beginne die Wanderung auf einer leicht ansteigenden Forststraße zur Poppenalm. Dazwischen liegt noch der Poppensand, eine Schotterwüste erster Klasse. Die wenigen Bäume spenden kaum Schatten. Warum es hier einen Weg gibt, ist mir nicht klar, zumal die Forststraße fast parallel verläuft. Der Zeitgewinn ist sehr gering.
Nach einer ersten Trinkpause gehe ich weiter. Vor mir liegt der untere Teil des Sigistales, der fast jedes von einer Lawine verwüstet wird. So auch heuer. Es sind mühsame 200 Höhenmeter, die ich hier überwinden muss.
Der folgende etwas steilere und stellenweise rutschige Abschnitt ist mit einem durchgehenden Stahlseil gut versichert. Außerdem ist es hier noch schattig, was sich aber bald ändert. Das letzte Stück bis zum Joch liegt wieder in der jetzt schon hochstehenden Mittagssonne.
Am Joch ändert sich die Landschaft. Die Felsen weichen sanften Wiesen auf denen ich leicht bergab zur Leistalm gehe. Kurz vor der Alm höre ich dann das vertraute Plätschern einer Quelle. Kristallklares Bergwasser sprudelt aus dem Inneren des Grubstein heraus, ein perfekter Durstlöscher. Zuletzt habe ich 2012 hier die Wasserflasche gefüllt.
Bald taucht der in einer Karmulde liegende Schwarzensee zwischen den Bäumen auf. Der Zugang zum flachen Ufer ist fast überall möglich. So steht einer Abkühlung im fast 20° warmen Wasser (selbst gemessen) nichts im Wege.
Erfrischt und ausgerastet steige ich zu einer kleinen Höhle am nördlichen Ufer auf, wo sich ein Geocache befindet. Nach erfolgreicher Suche und Umrundung des Sees beginne ich den langen Abstieg nach Tauplitz Ort. Die Distanz habe ich etwas unterschätzt, außerdem liegt die Bahnstation etwas außerhalb vom Ort. Aber ich habe Glück. Fast gleichzeitig mit dem Einfahren des IC erreiche ich die Station. Das war knapp.