Beim Aussteigen in Ardning ist es stark bewölkt. Das sollte sich aber im Laufe des Tages ändern, hoffentlich. Vom Winter ist im Tal wenig zu sehen. Das Bild ändert sich erst weiter oben im Bereich der Moaralm. Hier liegt tatsächlich frischer Pulverschnee, zwar nicht sehr viel aber genug, um die Schneeschuhe anzuschnallen.
Am Ende der Ochsenschlagalm biege ich in den schmalen Steig zur Hollingalm ab. Hier sind die Schneeschuhe fehl am Platz und ich steige auf Grödel um. Beim Weitergehen bricht plötzlich der Wanderstock unterhalb vom Griff ab. Das hat mir gerade noch gefehlt. Der erste Reparaturversuch mit Leukoplast scheitert. Dann versuche ich es mit drei Kabelbinder und tatsächlich ist die Verbindung einigermaßen stabil. Belasten sollte ich den Stock aber nicht.
Vorsichtig gehe ich zur Hollingalm weiter und von dort - wieder mit den Schneeschuhen - bis zum Ende der Forststraße. Hier beginnt der einzige anspruchvolle Abschnitt, die Querung des Sautals.
Vorsichtig steige ich mit den Grödel am kaum erkennbaren Steig zu einem kleinen Bach ab. Wenn ich den Weg von früheren Wanderungen nicht kennen würde, wäre spätestens hier mein Umkehrpunkt. So aber schaffe ich ohne Probleme die Querung. Bald ist der Steig wieder besser zu erkennen und mündet in die Forststraße zum Rossfeldboden.
Auf 1500 m Höhe befindet sich heute mein Gipfel. Hier sieht es richtig winterlich aus. Spontan errichte ich ein provisorisches Kreuz und mache das obligate Gipfelfoto. Dann gehe ich mit großen Schritten zur Ardningalm hinunter und von dort auf der stellenweise eisigen Straße ins Tal.
Erst unten wird mir klar, dass der provisorisch reparierte Stock trotz gelegentlicher Belastung gehalten hat. Kabelbinder sind wirklich eine gute Erfindung, sofern man sie dabei hat.