Die folgende kurze Wartezeit auf den Bus zur Tauplitzalm nütze ich um die Schischuhe anzuziehen und den Rucksackinhalt zu sortieren. Dann kommt auch schon der Bus und bringt mich in 25 Minuten vom Nebel in die Sonne. Ohne Gedanken um einen Parkplatz steige ich aus, schnalle die Schi an und gehe los.
Erstes Ziel ist der Lawinenstein. Da auf der Tauplitz, so wie auch in anderen Schigebieten, der Aufstieg auf der Piste nicht erlaubt ist, muss ich mich zuerst etwas umsehen. Zum Glück kommt gerade ein rüstiger Pensionist daher, der ebenfalls auf den Lawinenstein gehen will. Ich kann ihm gerne folgen, so seine Antwort auf meine Frage wegen der Spur. Allerdings bewegt sich der drahtige Mann in einer anderen Liga und ich verliere ihn bald aus den Augen.
Auf Grund der heute ausgezeichneten Sicht und der Übersichtlichkeit des Geländes finde ich aber auch ohne Hilfe auf den Berg. Für Nachahmer: die Aufstiegsspur führt links der Piste meist steil bis zur Bergstation des Sesselliftes hinauf.
Von dort gehe ich kurz bergab und dann auf der Trasse eines eingestellten Liftes mäßig steigend bis zum Gipfelkreuz auf
1965 m Höhe. Von hier kann ich einen Großteil des südlichen Toten Gebirges überblicken. Und wenn ich mich umdrehe, liegt der Dachstein vor mir. Der Lawinenstein ist ein phantastischer Aussichtsberg, für mich wieder eine Erstbesteigung.
Gerade noch mit freiem Auge erkennbar ist im Osten das Linzer Tauplitzhaus, mein Stützpunkt für die nächsten zwei Tage. Aber vorerst bewundere ich noch zwei Paragleiter, die ihre Runden um den Gipfel ziehen.
Nach einem Einkehrschwung in der nahen Kriemandlhütte fahre ich zum Hollhaus ab, felle dort nochmals an und gehe langsam zum Tauplitzhaus. Die Sonne steht schon tief als ich dort ankomme.