Es folgt eine Querung mit schönem Blick zum Sturzhahn und anschließend eine kurze Felsstufe, wo ich die Schi kurz abschnalle. Dann wird es flacher. Auf den Landkarten scheint dieser Abschnitt mit der Bezeichnung "In den Karen" auf. Hier ist auf Grund einiger Dolinen besondere Vorsicht geboten. Sofern man auf der markierten Spur bleibt, ist das Begehen des Kars ungefährlich. Bei schlechter Sicht sieht es aber anders aus, nämlich schlecht.
Am oberen Ende des Kars, dort wo es in einem langen Bogen nach links zum Traglhals geht, wird es ungemütlich. Der vorhergesagte böige Wind fegt hier ziemlich ungebremst den Gipfelhang herunter.
Nach 2½ Stunden erreiche ich den abgeblasenen Gipfel. Schnell mache ich einige Fotos und bereite mich für die Abfahrt vor. Eine längere Pause werde ich weiter unten einlegen.
Trotz der geringen Schneeauflage ist die Abfahrt besser als erwartet. Besonders der breite Gipfelhang ist gut zu befahren. Die beabsichtigte Rast mache ich schließlich erst ganz unten bei den Steirerseehütten. Hier habe ich alle heiklen Passagen hinter mir und ich kann entspannt meine Jause essen.
Beim Rückweg auf die Tauplitzalm werfe ich noch einen Blick in die kleine Bergkirche. Die tief stehende Nachmittagssonne in Kombination mit den färbigen Glasfenstern schafft eine ganz besondere Stimmung in dem eher nüchternen Kirchenraum.
Zum Abschluss komme ich noch in den Genuss einer langen Abfahrt auf der Piste bis zur Talststion der Mittereckbahn. Direkt bei der Bushaltestelle schwinge ich nach drei sturzfreien Tagen ab. Auf die Talabfahrt verzichte ich in Anbetracht der dürftigen Schneelage im Tal.