Frühlingsbeginn / 22.3.2009

DSC_1741Der astronomische Frühling hat am 20.3.2009 um 12:43 begonnen. Es ist also an der Zeit einmal nachzusehen, ob der auch wirklich stattfindet. Bedingt durch die Wahl des Tourenziels war die Suche nach dem Frühling allerdings schon von Beginn an zum Scheitern verurteilt.

Wir beginnen die Tour bei einem vorbildlich geräumten Parkplatz beim Koppengut, wo uns ein aufgeweckter Hund bellend begrüßt. Sicherheitshalber ignorieren wir ihn und folgen vorerst dem Sommerweg Nr. 462 zum Saubachgut. Bald kommt die erste Steilstufe, die wir ohne zu zögern in Angriff nehmen. Der Umweg auf der Forststraße kommt für uns natürlich nicht in Frage. Zum Glück ist schon eine Spur vorhanden, denn sonst wäre es hier im steilen Wald weniger lustig.

Bald wird es flacher und wir erreichen die weiten Wiesen beim Saubachgut. Durch lichten Wald steigen wir nun in nordöstlicher Richtung durch lichten Wald mäßig steil bergauf. Mittlerweile zeigt sich schon die Sonne und der Wind gibt auch kräftige Lebenszeichen von sich. Die "offizielle" Skiroute verläuft direkt über den Brettstein, was uns in Anbetracht der Steilheit des Geländes wenige einladend erscheint. Wir queren daher den Berg etwas nördlich unterhalb. Zu weit sollten wir aber nicht ausweichen, zumal hier in unmittelbarer Nähe ein Rückzugsgebiet für des Wild anschließt (die sog. "Gruben").

Schließlich erreichen wir die Baumgrenze und wir können endlich unser heutiges Ziel in etwa 1 km Entfernung (Luftlinie) erkennen. Der Wind, der uns im Wald noch mit kleinen Schneeladungen eingedeckt hat, wird nun stärker. Lange Schneefahnen auf den umliegenden Gipfeln verheißen jedenfalls keine gemütliche Gipfelrast. Den Gipfel erreichen wir dann doch schneller als angenommen, nach etwa 4,5 Stunden stehen wir am Rohrauer Größtenberg auf 1812 m Höhe (Gipfel 1810 + 2 m Schneehöhe). Einige Augenblicke ist es windstill, dann bläst uns wieder der Wind um die Ohren bzw. um den Helm.

Am Fuße des Schneeberges können wir eine Gruppe von sechs Tourengeher erkennen, vermutlich sind sie durch den Taschengraben aufgestiegen. Also müsste man dort auch hinunter fahren können. Wir überlegen kurz und entschließen uns dann für diese Abfahrtsvariante. Zuerst schwingen wir den unverspurten Gipfelhang bis in eine windgeschützte Mulde hinunter. Beim Auffellen betrachten wir nochmals die perfekten Spuren, dann geht's mehr ab als auf zum Fuße des Schneeberges. Mittlerweile nähern sich auch schon die angekündigten Wolken, aber eine kurze Rast geht sich doch noch aus.

Es folgt die Abfahrt durch den Taschengraben, der im unteren Teil mit zwei Hindernissen aufwarten kann. Einmal zwingt uns eine 10 m hohe Felsstufe mit Wasserfall zum Ausweichen (unproblematisch), dann noch eine Engstelle wo der Bach hindurch rauscht (hier geht's links vorbei, auch nicht besonders schwierig). Unten verengt sich dann der Graben, dafür wird es flacher. Noch einmal überqueren wir den Bach, dann gleiten wir fast eben entlang einem Wildgehege zum Ausgangspunkt zurück, wo uns wieder der Hund bellend empfängt.

Im Nachhinein stellte sich heraus, dass wir nicht den Taschengraben, sondern den etwas weiter westlich liegenden Höllgraben abgefahren sind.

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