Rumplerrunde / 25.04.2009

DSC_3095_aWer 1) früh aufsteht und 2) EUR 10,50 in eine Seilbahnfahrt (eigentlich sind es sogar zwei Fahrten) investiert, kann Ende April nochmals die Zeit zurückdrehen und in den Winter zurückkehren. Da auf diese Idee vermutlich auch andere gekommen sind, stehen wir (Margit, Sepp und ich) schon um 7 Uhr am Parkplatz der Seilbahn auf den Krippenstein. Wir gehören zu den ersten, doch innerhalb weniger Minuten trudeln viele bunte gekleidete, teilweise mit Pickel "bewaffnete" Tourengeher ein. Die Pickelträger sind die Dachsteinaspiranten, zu denen wir heute aber nicht gehören. Unser Ziel ist die klassische "Rumplerrunde" die eigentlich Gjaidsteinumrundung heißen sollte.

Pünktlich um 7:30 schwebt die erste Gondel gefüllt mit 51 Personen, geschlichtet wie die berühmten Sardinen in der Dose, bergwärts. Bei der Schönbergalm endet die erste Sektion. Rasch wird in die andere Gondel umgestiegen, die uns in wenigen Minuten auf den Krippenstein bringt. Ein blitzblauer Himmel, fast kein Wind und ein phantastisches Panorama begrüßen uns bei der Bergstation auf etwa 2100m Höhe.

Nun beginnt die Tour - eher atypisch - mit einer Abfahrt zur Gjaidalm (Oberfeld). Bei der dortigen Seilbahnstation ziehen wir die Felle auf und entledigen uns der wärmenden Kleidungsstücke. Die werden wir heute höchstens bei der Abfahrt benötigen. Die Skiroute verläuft nun immer leicht ansteigend in südlicher Richtung zwischen dem Niederen und Hohen Rumpler hindurch. Zur Auflockerung gibt's immer wieder kurze Bergabpassagen, sodass in Summe doch einige Höhenmeter zusammen kommen (genau 1210 m zeigt "Garmin" am Ende der Tour an). Nach 2 1/4 erreichen wir die Stelle, wo man zu den offiziellen Betriebszeiten zum Sessellift abfahren könnte. Dieser und der anschließende Schlepplift würden etwa 1 Stunde Aufstiegszeit ersparen. Aber heute, am letzten Tag des Sonderbetriebes für Tourengeher, stehen die Lifte still. Langsam gehen wir weiter, wobei ich das letzte schnurgerade und immer steiler werdende Stück am anstrengendsten empfinde. Sepp, der schon 8000er Erfahrung hat, lässt dies alles unbeeindruckt. Wie ein Uhrwerk marschiert er gleichmäßig zum Gjaidsteinsattel hinauf und gönnt sich dort zu allem Überdruss auch noch eine Marlboro.

Nach ausgiebiger Rast gehen wir noch in Richtung
Randkluft weiter. Nach einem Abstecher zur Seethalerhütte (höchster Punkt der Tour mit 2741 m) beginnen wir die Abfahrt über den Hallstättergletscher. Leider sind die Schneeverhältnisse nicht optimal, das kontrollierte Schwingen ist manchmal eine Glückssache. Rückblickend betrachtet können sich unsere Spuren aber doch sehen lassen.

Zweite Rast dann beim Unteren Eissee mit *****-Aussicht. Anschließend am Trägerweg zur Gjaidalm zurück (wieder mit Fell, ist bequemer), wo die lange Talabfahrt beginnt. Es ist schon beeindruckend wenn man vom Winter wieder rasch in den Frühling zurückkehrt und beim Abfahren die tief unten liegenden grünen Wiesen vor sich sieht. "Dank" Kunstschnee können wir fast bis zur Talstation fahren. Nach rund 25 km geht die Tour zu Ende.

Fotos