Südböhmen II / 19.6.2012


Statt der erwarteten Sonne begrüßen mich dunkle Wolken, die ziemlich schnell von Westen heranziehen. Das verheißt nichts Gutes. Rasch baue ich das Zelt ab, und dann beginnt es auch schon zu regnen. Im Campingplatzrestaurant finde ich Unterschlupf und stärke mich vorerst mit zwei Kaffee und drei Buttersemmeln. Das Angebot im kleinen Kaufgeschäft, das hier ebenfalls untergebracht ist, kann als überschaubar bezeichnet werden. Wer mehr möchte, muss vorbestellen.

Gegen 10 Uhr wird der Regen schwächer und ich radle mit Regenjacke los. So habe ich mir das zwar nicht vorgestellt, aber als Radfahrer ist man eben den Elementen ausgesetzt.

Bis Cerna komme ich gut voran, und gelegentlich zeigt sich sogar die Sonne. Hier beginnt auch wieder ein gekennzeichneter Radweg (Nr. 33), der teils neben der Hauptstraße, dann wieder auf Nebenwegen nach Horni Plana führt. Hier befindet sich das Geburtshaus von Adalbert Stifter, dem ich einen kurzen Besuch abstatte.

Nun ist es Zeit die weitere Route festzulegen. Bedingt durch die morgendliche Verzögerung muss ich die geplante Tour etwas verkürzen. Statt bei Nova Pec überquere ich bereits hier den Stausee. Die Überfahrt ist kurz und preiswert. Anschließend geht es leicht ansteigend in Richtung Schöneben hinauf. Das der Staatsgrenze vorgelagerte Gebiet ist noch sehr ursprünglich, eine aufgelassene Kaserne und ein altes Treibstofflager erinnern noch an die Zeit vor der Öffnung.

Von Schöneben bis Ulrichsberg geht es nur bergab, das teilweise starke Gefälle fordert die Bremsen. Der Verkehr wird nun wieder stärker und ich bin froh, als ich den Bahnhof in Aigen zeitgerecht erreiche. Der schon wartende Regionalzug bringt mich schließlich wieder nach Linz zurück (die Fahrt hat allerdings schon fast Museumsbahncharakter, 58 km in 1:36).

Fazit: um € 18,- (ÖBB-Moldauticket) kann man eine lohnende Radtour im Böhmerwald unternehmen. Natürlich auch ohne Zelt machbar (günstige Unterkünfte gibt es genug).

Bilder