Baden im Schafferteich / 30.7.2016

Der Wetterbericht kündigt einen heißen Sommertag an, Badewetter. Getreu dem Motto "Der Umweg ist das Ziel" starte ich kurz nach 8 Uhr beim Schafferteich. Bei der Bergrettungshütte fülle ich meine beiden Wasserflaschen und verlasse bald die Forststraße, um einen mehr oder weniger wegloser Aufstieg durch das untere Loigistal zu den sogenannten Zwischenwänden anzutreten.

Meist folge ich der Wintermarkierung und gelegentlich ist sogar ein ausgetretener Weg erkennbar. Richtig mühsam wird es erst ab der verfallenen Michlalm. Die richtige Abzweigung ist ja noch leicht zu finden (man könnte hier auch ins obere Loigistal gehen), doch dann verliere ich irgendwo den "Weg". Mitten im Wald taucht dann wie aus dem Nichts eine alte Seilbahngondel auf. Bei näherer Betrachtung entpuppt sie sich als Materiallager der Bergrettung, wo man zur Not auch eine stürmische Winternacht überleben könnte.

Nach einem kleinen Umweg entdecke ich eine unauffällige Markierung in Form eines kleinen Stoamandls. Trotz dieser spärlichen Hinweise ist die Orientierung schwierig, besonders um diese Jahreszeit, wo praktisch jeder Pfad zugewachsen ist. Schließlich finde ich durch den Latschengürtel hindurch und erreiche freies Gelände. Die Orientierung ist nun problemlos, dafür ist das Gehen auf dem lösen Geröll alles andere als angenehm. Entsprechend lange benötige ich bis zu den Zwischenwänden (4 Std.), wo mich bedrohliche dunkle Wolken und ein kühler Wind empfangen. 

Es folgt der stellenweise steile Aufstieg zu einem Plateau, wo man recht zum Roßarsch gehen könnte. Nach einer kurzen Erkundung steige ich zum kleinen Gipfelkreuz des Liezeners auf. Eintrag ins Gipfelbuch, dann gehe ich zum Warscheneck weiter (6 Std. vom Parkplatz). Die labile Wetterlage beschert mir eine tolle Wolkenstimmung. Erst als sich ein mächtige Regenwolke nähert, denke ich an den Rückweg. Zügig steige ich zur Zellerhütte ab. Dabei fällt mir auf, wie viel Grün hier um diese Jahreszeit vorhanden ist, weiche Wiesen, die ein schnelles knieschonendes Gehen ermöglichen.

Von der Zellerhütte ins Tal ist nur mehr ein Katzensprung. Der Schafferteich liegt natürlich schon im Schatten, ich bin offenbar auch der letzte Badegast an diesem Tag. So weit und lange geht wahrscheinlich auch kaum jemand für eine viertel Stunde Badevergnügen. 

Bilder