Es
gibt verschiedene Möglichkeiten der Nahrungsbeschaffung. Die Jagd
scheidet aus mehreren Gründe aus, Fischfang ebenfalls und Einkaufen
zählt auch nicht zu meinen Lieblingsbeschäftigungen. Also
konzentriere ich mich heute auf das Suchen und Sammeln von Früchten
das Waldes. Mangels Fachkenntnis beschränkt sich das ohnedies nur
auf zwei Sorten: Eierschwammerl und Heidelbeeren. Wie sich im Laufe
des Tages noch herausstellen wird, liegt die Schwierigkeit weniger im
Finden, sondern mehr im Transport. Und da ich die ganze Aktion auch
noch mit einer richtigen Wanderung verbinden möchte, werde ich
zuerst den Plesch besteigen und erst am Rückweg Beeren und Pilze
sammeln.
Kurz
nach der ersten Rast beim Pyhrgasgatterl muss ich meinen Plan aber
bereits verwerfen. Unmengen von Heidelbeeren links und rechts vom
Weg, hier einfach vorbeizugehen wäre zumindest fahrlässig. Also
beginne ich mit dem Pflücken. Die mitgebrachten Behältnisse sind
bald gefüllt und der Rucksack wird schwerer, eher atypisch bei einer
Wanderung.
Mit
etwas Verzögerung setzte ich meinen Weg auf den Plesch fort und
erreiche den Gipfel zeitgleich mit einer die Sonne verdeckenden Wolke.
Ich habe aber Glück, denn sie zieht vorbei und wenig später ist der Himmel wieder überwiegend blau. Abstieg dann südseitig, dort wo ich
die Schwammerl vermute. Ein Blick auf die Karte bestätigt mir die
Existenz von mehreren Straßen oder Wegen, die südwestlich um den
Berg herumführen. Auf einer von diesen werde ich wohl wieder irgendwie zurückkommen.
Bereits
250 Meter unterhalb vom Gipfel werde ich erstmals fündig, sie stehen
direkt neben dem Weg und leuchten mir gelb entgegen. Schneller als
erwartet habe ich eine beachtliche Menge an Eierschwammerl gesammelt und kann daher entspannt den langen Rückweg antreten. Die
Forststraße führt nun mehrere Kilometer leicht bergauf, um dann
nach einer Kurve zu enden (rückblickend wäre es besser gewesen, die
Forststraße weiter unten zu nehmen). Zwischen Sträuchern und Steinen
entdecke ist so etwas wie einen Pfad dem ich skeptisch folge. Schnell stellt
sich heraus, dass dieser sehr selten begangen wird (falls überhaupt). Starker
Strauchwuchs und immer wieder Latschen erschweren mir das Fortkommen
erheblich. Laut Karte sollte ich aber bald wieder auf eine
Forststraße stoßen, also nehme ich die Erschwernisse in Kauf. Ohne
gröbere Probleme erreiche ich die ersehnte Forststraße, die als
solche aber nicht mehr existiert. Hier kann man sehr schön
beobachten, wie sich die Natur nach so einem Eingriff wieder erholt.
Hier junge Bäume, der Boden ist stark bemoost, überhaupt
ist es hier sehr ursprünglich. Dass sich Wanderer hier vorbeikommen,
wird wohl eher selten der Fall sein (außer sie verirren sich).
Nach
einigen weiteren Kilometern komme ich beim sog. Gsig wieder auf den
markierten Wanderweg. Ein letzter Aufstieg zum Pyhrgasgatterl, dann
geht es nur mehr bergab bis zum Ausgangspunkt meiner Tour.
Fazit:
zum Schwammerlsuchen steigt man besser von Ardning auf und verzichtet
auf den langen Umweg über den Gipfel. Bei rund 1350 HM und 25 km habe ich sicher mehr Kalorien verbrannt als gepflückt. Der weglose Abschnitt ist nur
Fanatikern zu empfehlen.