Die bisher erfolgreichen Tagesfahrten ermutigen mich nun eine länger Tour zu unternehmen. Mein Plan sieht so aus: mit dem Zug nach Pöchlarn. Von dort am Ötscherlandradweg nach Lunz am See. Am nächsten Tag am Ybbstalradweg nach Amstetten und von dort wieder mit dem Zug zurück.
Problemlos (trotz zweimal umsteigen) erreiche ich nach eineinhalb Stunden Fahrzeit den Bahnhof in Pöchlarn. Heute verwende ich zwei Packtaschen, damit das Gewicht besser verteilt ist. Viel Gepäck habe ich aber ohnehin nicht mit. Die gewichtigsten Teile sind das Fahrradschloss und das Ladegerät.
Auf einem schönen Radweg verlasse ich den Ort in Richtung Süden. Bei Erlauf wechsle ich auf eine wenig befahrene Nebenstraße und komme bald nach Wieselburg, wo meterhohe Bierkistenwände die Existenz einer bekannten Brauerei ankünden.
Eine Stadtrundfahrt steht nicht am Plan, dafür erkunde ich lieber auf einer ruhigen Nebenstraße die Gemeinde Wieselburg-Land, eine beschauliche Gegend geprägt von Wiesen, Feldern und gepflegten landwirtschaftlichen Betrieben. Und weit hinten ist erstmals der Ötscher zu sehen.
Nach Purgstall wechsle ich irrtümlich auf einen Schotterweg, was sich aber als Glücksfall herausstellt. Hier befindet sich nämlich die Erlaufschlucht, ein Naturdenkmal von internationaler Bedeutung.
Mittagspause in Scheibbs. Auf einer schattigen Bank mit Blick auf das gegenüberliegende Flußufer lässt es sich gut aushalten. Auch ein Wasserspender ist hier vorhanden, ein Service der Stadtverwaltung nicht nur für durstige Radler.
Die nächsten Orte sind Neubruck, Kienberg und Gaming, wo ich wieder eine kurze Pause einlege. Ich stärke mich nochmals denn jetzt kommt eine längere Steigung, die sich aber als harmlos herausstellt. Da ich bisher sehr sparsam unterwegs war kann ich es mir auch leisten mit stärkerer Unterstützung eine Rennradfahrerin zu überholen. Bei meiner Fotopause in Pfaffenschlag hat sie mich aber schon wieder eingeholt.
Ab jetzt geht es nur mehr bergab bis Lunz am See. Zum Glück habe ich schon gestern ein Zimmer etwas außerhalb reserviert, und so kann ich noch ohne Eile bis zum sonnigen Ende des Sees radeln und anschließend im Zellerhof gemütlich die verbrauchten Kalorien auffüllen.