Leere Kilometer / 12.9.2020

 
Mein langjähriger (Büro)Sitznachbar und ich bringen es auf über 70 Dienstjahre, doch seit März ist es vorbei mit dem gewohnten Arbeitsumfeld. Scherzhalber haben wir uns vor dem Lockdown noch mit den Worten "... wir sehen und dann im Herbst wieder ..." verabschiedet. Die Realität hat uns mittlerweile überholt. Den alten Alltag wird es so nicht mehr geben. Aufgeteilt in zwei örtlich und zeitlich getrennt arbeitende Gruppen haben wir uns aus den Augen verloren.

Also beschließe ich - vom Erfolg meiner Radtour zu einer Arbeitskollegin beflügelt -  einen Überraschungsbesuch zu wagen. Allerdings habe ich diesmal die Rechnung ohne dem Wirt gemacht. Entgegen sonstiger Gewohnheit hat er gerade an diesem Samstag Nachmittag fünf Minuten vor meiner Ankunft sein Haus in Grieskirchen verlassen. Vielleicht hätte ich doch vorher anrufen sollen.

Also leere Kilometer? Mitnichten, würde mein Kollege Herbert M. sagen. Ich nutze die Gunst der Stunde und das schöne Wetter und radle in einem weiten Bogen über Pollham, St. Thomas, Prambachkirchen zum Aschachtal. Durch dieses dann ständig leicht bergab bis nach Hilkering und weiter nach Aschach.

Die letzten Kilometer am südlichen Donauufer sind dann schon fast ein Heimspiel, denn hier kenne ich beinahe jedes Schlagloch. Trotzdem ist es immer wieder anders, von leeren Kilometer weit entfernt.

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