Bergwertung / 5.9.2021

  

Bahnstation Windischgarsten. Um 10,50 Euro hat mich und mein Rad der Zug hierher befördert. Ein günstiges Vergnügen für 82 km entspanntes Fahren.

Doch ab nun muss ich für meine Fortbewegung selber sorgen. Meine grob geplante Route führt mich gleich einmal etwas länger bergauf zum Hengstpass. Natürlich könnte ich hier kräftige E-Motorunterstützung abrufen. Dann wird sich die geplante Tour bis nach Kirchdorf aber nicht ausgehen. Also trete ich lieber etwas kräftiger in die Pedale und schaffe auch so den Anstieg.

Die anschließende Abfahrt ist vor allem eines: saukalt. Eine Windjacke wäre hier schon etwas Feines, aber die liegt in der warmen Garage. Erst in Unterlaussa wird es temperaturmäßig wieder erträglicher. Besonders bei der steilen Auffahrt zur Mooshöhe wird mir wieder richtig warm. Als Belohnung für die bisherigen Mühen gönne ich mir eine kurze Kaffeepause.

Nun geht es wieder bergab, und zwar sehr lange. Ich radle durch das Hintergebirge von Süden nach Norden bis nach Reichraming. Mittlerweile habe ich meinen Plan etwas modifiziert. Der lange Anstieg auf die Ebenforstalm ist mir zu mühsam, insbesonders auch die Abfahrt auf der Schotterstraße in den Bodinggraben reizt mich nicht. Da bevorzuge ich lieber den Ennsradweg, auf dem ich bis nach Ternberg radle.

Bei einer kurzen Rast überlege ich wie es nun weitergeht. Folgende Optionen habe ich: weiter nach Steyr und von dort mit dem Zug nach Linz, oder ins Steyrtal (wieder mit einer Bergwertung) und weiter nach Rohr, wo ich ebenfalls eine gute Zugsverbindung habe. In Anbetracht des herrlichen Wetters wähle ich die zweite (längere) Variante.

Zügig überwinde ich den Höhenrücken, der das Ennstal vom Steyrtal trennt. Der höchste Punkt befindet sich bei der Sandner Linde, wo mich einige historische Traktoren einholen, die ebenfalls nach Steinbach an der Steyr fahren.

Nach einem kurzen Stück auf der B 140 biege ich nach Waldneukirchen ab (wieder eine kurze Bergwertung). Die anschließende Fahrt nach Rohr hat dafür wieder einige Bergabstücke, was sich auf den Stromverbrauch positiv auswirkt.

Etwa 25 Minuten vor dem Zug erreiche ich den Ort. Da mich das Warten aber nicht sonderlich interessiert beschließe ich bis nach Hause zu fahren. Der noch vorhandene Strom sollte dafür reichen, auch für die allerletzte Bergwertung auf den Gaumberg.

Nach 123 km und vielen Höhenmetern steige ich vom Rad. Auf der Anzeige scheint eine restliche Reichweite von nur mehr 5 km auf. Das war knapp.

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