Die Anreise / 7.9.2021

Ich habe mir schon länger vorgenommen, den Gr. Geiger im Naturpark Steirische Eisenwurzen zu besteigen. Aber wie komme ich dorthin? Mit öffentlichen Verkehrsmitteln eine kleine Weltreise, mit dem Auto sind die 140 km unter zwei Stunden auch nicht zu schaffen (abgesehen von der Sinnhaftigkeit).

Ich entscheide ich mich für eine etwas andere, unübliche Anreise.

Bequem fahre ich samt Fahrrad mit der Bahn nach Waidhofen/Ybbs. Das zweimalige Umsteigen (St. Valentin und Amstetten) ist einfach. Stufenloses Ein- u. Aussteigen ohne Bahnsteigwechsel.

Um 9:30 komme ich an. Zuerst radle ich langsam durch die sehenswerte Stadt. Anschließend weiter am vorbildlich beschilderten Ybbstalradweg, den ich im Vorjahr in Gegenrichtung befahren habe. Auf der ehemaligen Bahntrasse ist das Radfahren ein echtes Vergnügen. Spürbare Steigungen sind nicht vorhanden und mit dem Straßenverkehr gibt es auch kaum Berührungspunkte.

In Hollenstein mache ich eine kurze Pause und nehme mir die Zeit, den Zeitreisewaggon in aller Ruhe zu besuchen. Es schon interessant hier mehr über den Alltag auf der Ybbstal von Zeitzeuge zu erfahren.

Am frühen Nachmittag komme ich nach Göstling, wo ich leider den Radweg gegen eine zum Glück wenig befahrene Bundesstraße tauschen muss. Mein Ziel ist das Salzatal. Zügig radle ich die moderate Steigung entlang des Göstlingbaches nach Lassing hinauf, und anschließend entlang des Mendlingbaches wieder hinunter. Zwischendurch überfahre ich die Landesgrenze und befinde mich ab sofort in der Steiermark.

Bei Erzhalden treffe ich auf den R16 (Salzatalradweg). Da auch hier wenig Verkehr herrscht, ist das Fehlen eines gesonderten Radweges zu verkraften. Am Wochenende schaut es hier vermutlich aber anders aus (Stichwort: Motorradfahrer).

Der nächste Ort ist Wildalpen, der in seiner Beschaulichkeit (um nicht zu sagen Abgeschiedenheit) nur mehr von Hinterwildalpen übertroffen wird. Eine teilweise steile Straße führt 6 km zu der kleinen Ansiedlung hinauf. Am Ortsbeginn weitet sich dann das Tal und eine kleine Hochebene breitet sich vor mir aus ... wie in einem kitschigen Heimatfilm. Und da wäre auch noch das Gasthaus zum Krug, wo ich schon erwartet werde. Begrüßung, 3G-Nachweis und das erste Bier steht schon am Tisch.

Köstliche Kasnocken bringen mir dann die notwendige Kalorienzufuhr. Das deftige Essen hat aber den kleinen Nachteil, dass ich keine Nachspeise mehr zu mir nehmen kann.

Im einfachen Zimmer (kein TV, kein WLAN, kein Handyempfang) schlafe ich beim Rauschen des Lurgbaches bald ein.

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