Heute hat die Sonne die geringste Mittagshöhe über dem Horizont. Erkennbar nicht nur an den langen Schatten, sondern auch am frühen Sonnenuntergang. Eine genaue Tourenplanung ist zu dieser Jahreszeit daher kein Fehler.
Ich starte heute wieder beim Parkplatz Lexgraben. Dort darf man derzeit noch legal den ganzen Tag parken. Dafür nehme ich den kleinen Umweg bis zur Hintersteineralm gerne in Kauf. Dort sinkt die Temperatur auf einen Tiefpunkt von unter -10°, gleichzeitig steigt aber die Stimmung beim Anblick des tiefblauen Himmels.
Wie immer steige ich durch den Gschwandgraben auf. Aus Bequemlichkeit, und weil die Felle nicht mehr so gut halten, gehe ich mit den Harscheisen. Wie auf Schienen bewältige ich den manchmal steilen Aufstieg.
Erste Rast bei der Forststraße oberhalb vom Graben. Herrlich ist es hier in der Sonne mit Blick zum Bosruck und Pyhrgas. Dazu noch etwas Neuschnee und fertig ist die perfekte Winterlandschaft.
Mit gleichmäßigem Schritt gehe ich weiter, zuerst auf der breiten Forststraße, dann durch lichten Wald zur Aiplhütte und von durch zunehmend baumfrei um den Gruberkoppen herum bis zum Flachstück vor dem letzten Anstieg zum Angerkogel.
Kurz darauf biege ich nach links ab und ziehe meine eigene Spur zu einem Sattel, der dem Nazogl vorgelagert ist. Nun geht es nur mehr flach bis zum Gipfel weiter. Wenig überraschend bin ich hier alleine, nicht einmal die sonst hier herumziehenden Gämsen sind heute da, schade.
Mit Hochangern wird die weitläufige Fläche bezeichnet, die sich bis zum Kosennspitz ausdehnt, und die ich nun überquere. In einem weiten Bogen nähere ich mich langsam dem Angerkogel von der westlichen Seite. Auch diesen Gipfel habe ich für mich alleine. Ich gönne mir eine Stunde Rast, die wie immer viel zu schnell vergeht.
Am frühen Nachmittag beginne ich mit der Abfahrt. Oben pulvrig, im Mittelteil mäßig und auf der Forststraße wieder griffig, so die kurze Zusammenfassung der etwa 1¼ Stunden langen Abfahrt.