Die markanten Donausteigwegweiser sind mir bereits öfters aufgefallen. Und ohne es zu wissen, habe ich wahrscheinlich schon den einen oder anderen Kilometer zu Fuß oder mit dem Rad absolviert. Heute ist es aber anders. Ich beginne einen neuen Weitwanderweg, den Donausteig. Mit seinen 267 km Länge erscheint mir die südliche Variante ein gut überschaubares Unterfangen zu sein.
Nach einer Stunde Fahrzeit mit dem trotz seines Alters immer noch sehr modernen deutschen ICE verlasse ich in Passau den Bahnhof und stehe vor dem ersten Wegweiser. Kasten 22,6 km - eine Tageswanderung liegt vor mir.
Ich ignoriere die Sehenswürdigkeiten der Stadt, überquere auf einer Fußgängerbrücke den Inn und folge bald den Gleisen einer aufgelassen Bahnlinie. In Rosenau kaufe ich mir noch schnell eine Jause und eine Flasche bayrisches Bier.
Bei der Brücke über den Haibach betrete ich wieder österreichisches Staatsgebiet, natürlich völlig unspektakulär, und gehe anschließend auf einem schönen Waldweg in Richtung Freinberg. Sobald das Gelände freier wird, empfängt mich ein eisiger Ostwind, der mein Bier im Rucksack gut kühlen wird.
Kurze Mittagspause beim Panoramablick Blaas. Hier blicke ich letztmalig auf Passau zurück, dann gehe ich wieder ins Donautal hinunter. Hier ist es weniger windig und relativ warm. Nach gut 2 km komme ich zur Kösslbachbrücke, wo ich das Donautal verlasse und wieder auf den Höhenrücken aufsteige.
Abwechslungsreich geht es weiter, mal auf Feldwegen, dann im Wald, dazwischen auch auf kaum befahrenen Nebenstraßen. Sonne und Wolken wechseln einander ab. Das Bier im Rucksack ist mittlerweile gut gekühlt, ich bleibe aber beim Wasser, zumal ich noch einige Kilometer vor mir habe.
Ab Kilometer 20 treten die ersten Ermüdungserscheinungen auf. Das Tempo wird langsamer und ab und zu schmerzt der Rücken. Aber zum Glück geht es jetzt nur mehr bergab und das Ziel ist in Sichtweite.
In der kleinen Ortschaft Hütt endet offiziell die erste Etappe nach 20,4 Kilometer (mein GPS zeigt 20,7 km an). Bis nach Kasten ist es aber auch noch ein Stück, und so kommen insgesamt 23,5 Kilometer zusammen.
Rückfahrt nach Linz, der Bus ist leer und ich komme in den Genuss einer wunderbaren Panoramafahrt durchs Donautal, erste Reihe fußfrei.