Mariazellerweg – 5. Etappe / 8.8.2012


Mit reduziertem Rucksackgewicht (9 statt 12 Kilo wie zuletzt) steige ich als einer der wenigen Fahrgäste aus dem Zug. Der Himmel ist bedeckt, es hat 19 Grad, also ideales Wanderwetter. Im Ort kaufe ich mir noch eine Jause und dann geht's los. Bis Ybbsitz folge ich nun dem Ybbstal-Radweg und spare so eine Stunde Gehzeit (der 06er führt etwas abseits auf einem Höhenrücken mit schöner Aussicht, die auf Grund der tief hängenden Wolken heute aber nicht so toll sein dürfte).

Ich befinde mich nun im Herzen der Eisenwurzen, einige historische Gebäude und Anlagen sind noch vorhanden und teilweise auch zugänglich. Begleitet vom Rauschen des Baches erreiche ich bald die sogenannte Erlebnisbrücke, ein schöner Platz für eine kurze Pause.

Beim Blick auf die Landkarte wird mir aber schnell klar, dass ich nun das Tempo etwas erhöhen muss, denn Lunz ist noch weit weg. Dazwischen liegt aber noch Maria Seesal, und vorher ein längerer Anstieg. Zum Glück ist es nach wie vor bewölkt, ins Schwitzen komme ich aber trotzdem.
 
In Maria Seesal ist es wieder an der Zeit für eine kurze Rast, verfeinert mit einer Cremeschnitte + Kaffee. Die Stärkung kann ich gut gebrauchen, denn bald geht es wieder bergauf. Zuerst noch auf einer Forststraße, später auf einem steilen Waldweg der nahtlos in eine gatschige Weidefläche übergeht erreiche ich einen markanten Sattel, das sogenannte Gscheid (843 m). Dieser Punkt ist aus zwei Gründen erwähnenswert: erstens hat man hier einen herrlichen Blick auf den Ötscher, und zweitens geht es jetzt nur mehr bergab.

Bei strahlendem Sonnenschein passiere ich Ober-u. Unterhackstock ehe ich in Bodingbach auf den Bahnerlebnisweg stoße, den ich bis Lunz nicht mehr verlasse. Auf mehreren Schautafeln entlang der Strecke wird der schwierige Bau und Betrieb dieser Nebenbahn beschrieben.

Die Quartiersuche ist dann nicht ganz so einfach wie erwartet. Im Gasthaus Zellerhof ist kein Zimmer frei, und die Privatpensionen liegen auch nicht gerade wie Sand am Meer vor mir. Schließlich werde ich bei Fam. Höllmüller in der Seestraße freundlich aufgenommen. Um
€ 25,- bekomme ich hier ein schönes Zimmer und am nächsten Morgen ein schmackhaftes Frühstück.

Zusammenfassung der 5. Etappe:
Etwa 35 km, sehr abwechslungsreich, zwei anstrengende Anstiege.

Bilder