Ein Stein geht auf Reise / 8.6.2013

DSC_8674 Salzsteigweg / 1. Etappe (37,5 km)

Nach dem Mittellandweg und dem Mariazellerweg beginne ich nun einen „richtigen“ Weitwanderweg. Der Salzsteigweg ist 437 km lang und führt vom Sternwald im Böhmerwald zu den Karawanken im Süden von Österreich. Der höchste Punkt ist die Karlspitze (2097 m) in den Niederen Tauern.

Den Beginn des 09er - den Sternstein – erreiche ich von Bad Leonfelden in einer guten Stunde. Herrlich ist die Aussicht von der Aussichtswarte, der dunkle Böhmerwald, sanften Hügelketten, Wiesen und Felder, das alles liegt mir hier zu Füßen.

Nach der Jause und dem obligaten Selbstauslöserfoto stecke ich noch einen kleinen Stein in meine Hosentasche, den ich am Ende des Weges wieder ablegen werde. Um 10:45 gehe ich los. Den ersten Kontrollstempel bekomme ich in der Waldschenke, wo ich den einzigen Wanderern an diesem Tag begegne.

Der Wegverlauf lässt sich anhand der Karte gut verfolgen, es geht immer in südlicher Richtung meist leicht bergab. Gelegentliche Gegensteigungen stellen keine konditionelle Herausforderung dar. Ich komme an gepflegten Bauernhöhen vorbei, streife durch Wiesen und Wälder, passiere kleine Streusiedlungen und erreiche am frühen Nachmittag Oberneukirchen. Ein guter Zeitpunkt für ein kleines Eis. Innerlich erfrischt gehe ich zur Ruine Lobenstein weiter, dann hinunter ins Tal der Gr. Rodel und gegenüber länger ansteigend zur Staubgasse hinauf.

Meinen ursprünglichen Plan, von hier nach Kirchschlag zu gehen und von dort mit dem Bus um 16:15 wieder nach Linz zu fahren, habe ich mittlerweile aufgeben müssen. Also gehe ich Richtung Lichtenberg weiter.

Nun zeigen sich die ersten Ermüdungs-erscheinungen, das Kreuz schmerzt ein wenig, die Füße werden schwerer und der Hunger meldet sich auch zu Wort. Endlich erreiche ich das Gasthaus auf der Gis, wo ich mich ein wenig ausrasten kann. Es ist 18 Uhr, ich bin nun seit neun Stunden unterwegs. Soll ich mich hier nach einer Mitfahrgelegenheit umschauen? Nein, die letzten 8 km werde ich wohl auch noch schaffen.

Gleichmäßig wandere ich der Stadt entgegen, die tief stehende Sonne wirft bereits lange Schatten und oberhalb vom Bachlberg nehme ich erstmals bewusst den Geräuschpegel der Stadt wahr. Das ist mir beim Radfahren noch nie so aufgefallen und bestätigt wieder, dass man als Fußgänger alles viel intensiver erlebt.

Um 20 Uhr beende ich ziemlich müde bei der Haltestelle Harbach nach 11 Stunden und 42,5 km (davon 5 km von Bad Leonfelden zum Sternstein) die heutige Wanderung.

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