Höllengebirge - Der Aufstieg / 28.10.2021

Mit einem groben Plan im Kopf steige ich in Ebensee aus dem Zug. Fix ist jedenfalls die Übernachtung auf der Riederhütte. Den Schlafplatz habe ich bereits gebucht. Mit dem warmen Daunenschlafsack im Rucksack gehe ich los (Hüttenschlafsack ist coronabedingt nicht mehr erlaubt). Sicherheitshalber habe ich auch noch den kleinen Esbitkocher eingepackt.

Zuletzt bin ich vor 10 Jahren auf diesem Weg auf den Feuerkogel gegangen. Damals war ich ziemlich entsetzt, wie brutal hier die Landschaft im Zuge des Pistenbaus umgebaut wurde. Entsprechend gering war daher meine Erwartungshaltung.

Zu meiner Überraschung hat sich die Natur etwas von dem Eingriff erholt und langsam wächst wieder Gras auf der Piste. Das bestätigt wieder einmal meine Meinung, dass die Natur auf lange Sicht überleben wird, notfalls auch ohne Menschen.

Nach drei Stunden Aufstieg komme ich zur Kranabethhütte. Die Terrasse ist leer, doch der erste Eindruck täuscht. Der Betrieb geht noch bis 31.10. (so wie auch auf der Riederhütte). Das kommt mir natürlich sehr entgegen, denn Hunger und Durst machen sich schon bemerkbar.

Aus der eher kurz beabsichtigten Mittagsrast wird dann eine Stunde. Da ich den anstrengenden Teil des Tages bereits hinter mir habe, spielt das aber keine Rolle.

Mit vollem Magen beginne ich moderat und besteige den nahen Langwandkogel, der mit einer wirklich schönen Aussicht aufwarten kann. Dann kommt der Alberfeldkogel an die Reihe, der aussichtsmäßig schon eine Klasse höher angesiedelt ist. 

Aber es sollte noch besser kommen. Um den dritten Gipfel des Tages zu erreichen, muss ich zuerst wieder ein Stück absteigen. Bald erreiche ich den Hauptweg (E4, 04, 06) dem ich bis zum Sattel westlich vom Totengrabengupf folge. Vor mir liegt jetzt der Gr. Höllkogel. Den lasse ich mir natürlich nicht entgehen.

Im schönsten Licht des späten Nachmittags erreiche ich das etwas schief stehende Kreuz auf 1862 m Höhe. Es ist etwas windig, aber nicht kalt. Wie erwartet bin ich hier alleine. Mit dem Selbstauslöser versuche ich ein halbwegs brauchbares Gipfelfoto zu machen.

Nördlich vom Höllkogel liegt die Riederhütte, zu der ich in einer halben Stunde absteige. ich werde bereits erwartet und namentlich begrüßt, was bei der überschaubaren Gästeanzahl (6) auch nicht überrascht. Trotzdem ist es eine Freude, wenn man so empfangen wird.

Als Vorspeise gibt es einen Sonnenuntergang vom Feinsten, den ich mir auf einem nahen Hügel in aller Ruhe anschaue. Aber sobald die Sonne im Westen hinter den Bergen verschwindet, wird es rasch kalt. In so einer Situation ist es schon sehr angenehm, wenn man anschließend ein 3-gängiges Abendessen in der urigen Stube genießen kann (natürlich mit einem dunklen Rieder-Hefeweizen).

Bilder