Länger als geplant / 29.6.2021

Nach der gestrigen Etappe gehe ich es heute gemütlich an. Mein Plan sieht vor, dass ich entlang der Salzach/Inn bis nach Braunau radle und von dort den Zug nach Linz nehme. Das sollte sich auch mit der für Nachmittag angekündigten Schlechtwetterfront gut ausgehen.

Ohne Eile radle ich am schönen Radweg entlang der Salzach dahin. Es ist etwas bewölkt, wird aber zunehmend sonnig. Beim kurzen Anstieg nach St. Radegund habe ich einen guten Ausblick nach Bayern. Vom Schlechtwetter ist noch nichts zu sehen, im Gegenteil, die Wolken werden immer weniger.

Bei strahlendem Sonnenschein radle ich in Burghausen über die Staatsgrenze und kehre gleich beim ersten Wirtshaus ein. Nach kurzer Anfangsschwierigkeit mit der Registrierung mittels Handy-App, bekomme ich mein kühles Weissbier und lasse die Stimmung auf mich wirken. Am Nebentisch sitzen Einheimische und essen Weißwürste mit Brezn und diskutieren über die Sinnhaftigkeit der Coronapolitik ihrer Regierung ... überall das gleiche Theater.

Ich setzte meine Fahrt fort. Die Strecke ist abwechslungsreich. Auch die Kilometer auf der wenig befahrenen Landstraße sind erträglich. Beim Salzachblick lege ich wieder eine kurze Pause ein. Dort komme ich mit einem Paar aus Kärnten ins Gespräch. Sie radeln vom Weissensee nach Enns, auf Umwegen, versteht sich.

Mein nächstes Ziel liegt da schon wesentlich näher. Ich erreiche Braunau am frühen Nachmittag. Vom Schlechtwetter ist noch nichts zu sehen. Also radle ich weiter. Zuerst noch ein Stück dem Inn entlang. Beim Kraftwerk Ering-Frauenstein ändere ich die Richtung und folge bald der Mühlheimer Ache bis nach Altheim. Dort ändere ich wieder die Richtung, da ich immer in der Nähe der Bahnlinie bleiben möchte. So komme ich bis nach Gurten. Hier setzen die jetzt schnell heranziehenden Wolken meiner Fahrt ein Ende, was mir aber nicht ungelegen kommt.

Nach einer halben Stunde kommt der Zug. Jetzt beginnt die Wettfahrt mit dem Sturm, der plötzlich eine unangenehme Stärke erreicht hat. Aber ich habe Glück. Gerade vor dem ersten Platzregen stelle ich mein Rad in der Garage ab. Eine schöne Zweitagesfahrt geht nach 236 km unfallfrei zu Ende.

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