Nach den Anstrengungen der letzten Tage steht heute eine gemütliche Küstenwanderung am Programm. Mit dem Bus 363 fahre ich nach San Juan de la Rambla, wo ich als einiger Tourist aussteige. Da ich meine Wanderrouten immer individuell zusammenstelle - und damit auch gelegentliche Irrtümer und Umwege in Kauf nehme - komme ich mit geführten Wandergruppen kaum in Berührung.
Mein Ziel ist San Pedro, wo ich am Sonntag schon war, damals aber aus der anderen Richtung kommend. Zuerst komme ich nach Las Aguas, ein kleiner Ort, der auf dem gleichnamigen Felsen erbaut wurde. Eine zeitlang beobachte ich zwei Fischer, die auf einem Felsvorsprung sitzend, geduldig ihre Angeln ins Meer halten. Am Ortsende beginnt dann der Camino los Alenes, der wenig später in den Camino Ribera del Mar übergeht.
Während ich durch Rosario schlendere fällt mir ein kleiner Hund auf, der mich ausnahmsweise nicht anbellt sondern treuherzig ansieht. Er "bewacht" anscheinend die kleine Töpferwerkstatt, in die ich auf freundliche Einladung des Künsters eintrete. Mit einer schönen Vase im Rucksack verlasse ich wieder den Ort und gehe am Camino Ramla de los Caballos weiter.
Mittagsrast am Playa de Ruiz, dort wo der Barranco endet. Im Schatten der steilen Uferböschung esse ich die zweite Hälfte meiner gestrigen Pizza und betrachte die an die Küste heranbrechenden Wellen. An Baden ist hier natürlich nicht zu denken, es wäre viel zu gefährlich.
Zwischen kleinen Bananenplantagen hindurch komme ich zum Playa de los Terreros, wo angeblich der Wanderweg nach San Pedro führen soll. Vom Weg sehe ich allerdings nichts. Trotzdem gehe ich bis ans Ende der Bucht um dort festzustellen, dass ein Weitergehen - noch dazu alleine - ein eher mühsames Unterfangen darstellen würde. Also wieder retour bis zu einem schwach ausgeprägten Pfad, der ziemlich verwachsen und steil zur Hauptstraße führt. Auf dieser dann bis San Pedro. Die beiden Tunnels können zum Glück außerhalb, also an der Küstenseite, problemlos umgangen werden.
Bald kommt der schöne Playa del Socorro in Sicht, wo sich ein gemütliches kleines Restaurant befindet. Beim Beobachten der Surfer übersehe ich dann fast die Zeit, erreiche aber dennoch den pünktlich verkehrenden Bus.
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