Roßkopf / 30.9.2018

Wieder eine Erstbesteigung. Dieser Gipfel liegt etwas abgelegen im Sengsengebirge, und das ist noch eher vorteilhaft ausgedrückt. Tatsächlich ist es ein langer Anstieg ohne der üblichen Markierungen, ohne Hütte und erwartungsgemäß auch ohne Begegnungen (sieht man einmal von den geschätzten 20 Gemsen ab).

Dank Garmin finde ich die Abzweigung kurz nach der Giererreith diesmal ohne langes Suchen, vor zehn Jahren war das noch anders. Der Steig dürfte sogar hin und wieder begangen werden, es finden sich sogar ab und zu blaue Farbpunkte und die obligaten Stoamandl.

Die schwierigste Stelle befindet sich im oberen Bereich des Schwarzgrabens. Hier ist eine kurze, aber steile Grasflanke zu queren, die bei Nässe sehr unangenehm sein kann. Möglicherweise könnte man diesen Abschnitt auch unterhalb umgehen, heute ist das aber nicht notwendig.

Auf etwa 1450 m erreiche ich den Bereich der ehemaligen Alm. Die Überreste eines Gebäudes sind gerade noch zu erkennen, aber in einigen Jahren werden auch diese Teile wieder rückstandslos in den Kreislauf der Natur zurückkehren (was man von den heutigen Bauwerken nicht behaupten kann).

Ich nutze die kurze Rast um den Weiterweg zu studieren. Es soll hier eine Verbindung zum Höhenweg existieren (auf den aktuellen Karten nicht mehr eingezeichnet). Und tatsächlich entdecke ich einen schwach ausgeprägten Pfad, dem ich in östlicher Richtung folge. Und auch hier bewährt sich wieder einmal mein GPS-Gerät, das mir jedes Abweichen von der richtigen Route sofort anzeigt. Vermutlich würde man den Weg auch ohne dieses technische Hilfsmittel finden, einfacher und sicherer ist aber doch die Unterstützung durch die die Erde umkreisenden Satelliten (besonders wenn man alleine unterwegs ist).

Roßkopf. Ein alter Hochstand am möglicherweise höchsten Punkt, sonst nichts. Ungewohnte Geräusche im Wald, vermutlich sind es Gemsen die mich beobachten. Bei Dunkelheit möchte ich hier nicht unterwegs sein.

Bis zum Höhenweg ist es jetzt nur mehr ein Kilometer (Luftlinie) - klingt überschaubar, wenn da nicht noch ein Latschengürtel dazwischen wäre. Der dürfte zuletzt vor einigen Jahren ausgeschnitten worden sein und ist mittlerweise wieder im zuwachsen. Teilweise kriechend finde ich aber dann doch auf Anhieb den richtigen Durchgang und treffe bald auf den mir schon bekannten Höhenweg, auf dem ich meine Wanderung wie im Jahr 2016 fortsetze und im Rettenbachtal beende.

Bilder