Abkühlung / 29.8.2024

Das Wetter ist nach wie vor hochsommerlich. Da es auch im Gebirge ungewöhnlich warm ist, verzichte ich auf eine Wanderung und suche mir eine andere Abkühlung. Am besten erscheint mir dafür ein Bad in einem kalten Fluss zu sein.

Vor zwei Jahren habe ich einen schönen Badeplatz an der Alm entdeckt, den ich heute wieder besuche möchte. Für die Radfahrt dorthin wähle ich diesmal aber eine etwas andere Route, und zwar die Variante über Vorchdorf und Bad Wimsbach-Neydharting.

Bis Lambach radle ich auf der mir vertrauten Strecke. Dort überquere ich die Traun und suche einen normalerweise gut sichtbaren Wegweiser, leider vergeblich. Erst im Nachhinein lese ich in Internet, dass derzeit noch keine Beschilderung von Lambach bis Einsiedling existiert. Da ich auch keinen GPS-Track habe, nehme ich einfach den kürzesten Weg, der sich aber nicht immer als optimal herausstellt. Manchmal ist ein kleiner Umweg auf Nebenstraßen die bessere Wahl.

Nach gut 80 anstrengenden Kilometer komme ich zum Badeplatz bei der Viktoriahütte (Redtenbachersche Industriesiedlung). Die Alm ist dort tief genug, dass ich sogar etwas schwimmen kann. Bei 16° eine erfrischendes Vergnügen.

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Großer Welt-Raum-Weg / 24.8.2024

Kurz vor 1 Uhr wache ich auf. Es ist vollkommen still und ungewöhnlich hell. Erst jetzt wird mir klar, dass der Mond die Landschaft schwach beleuchtet. Von der Milchstraße ist leider nichts zu sehen, dafür kann ich einige Sternbilder deutlich erkennen. Hin und wieder zieht ein blinkender Satellit seine Bahn um die Erde.

Vier Stunden später beginnt es zu dämmern. Anfangs nur schemenhaft heben sich im Osten die dunklen Gipfel vom Himmel ab. Es ist sehr windig, was mir aber nicht auffällt. Erst Tage später beim Betrachten der Videoaufnahmen höre ich das Pfeifen des Windes.

Um 6:27 taucht die Sonne hinter der Spitzmauer auf. Ich betrachte dieses wunderbare Naturschauspiel mit einer Tasse lauwarmen Pulverkaffee in der Hand. Dann packe ich meine wenigen Sachen zusammen und mache mich auf den Weg zum Wildgößl.

Am Gipfel ist es windig und ich halte mich hier nur kurz auf. Ich steige in Richtung Wieslacke ab, übersehe eine Abzweigung und folge einer Steigspur, die im steilen Gelände endet. Ausrutschen wäre hier nicht günstig, also bleibt mir nichts anderes übrig, als wieder aufzusteigen und die Abzweigung zu suchen. Kurz vorm Gipfel werde ich dann fündig.

Mit einer halben Stunde Zeitverlust erreiche ich die Wieslacke. Hier treffe ich auf einen Wegweiser mit der Aufschrift "Großer Welt-Raum-Weg". Klingt interessant, allerdings muss man um dieses Kunstprojekt zu verstehen bzw. zu hören, vorher die dazu passenden Audiodateien auf das Mobiltelefon laden

Nach einem kurzen Gegenanstieg komme ich zum Abblasbühel. Etwas unterhalb befindet sich eine Quelle, aus der auch im Hochsommer kaltes, glasklares Trinkwasser sprudelt. Innerlich erfrischte gehe ich zur Elmgrube weiter.

Die äußerliche Erfrischung wartet etwas später beim Vorderen Lahngangsee auf mich. Das Wasser hat 18°, was bei der heutigen Hitze richtig angenehm ist. Die Abkühlung hält aber nur kurz an.

1¾ Stunden später springe ich in den Grundlsee, eine Wohltat nach dem schweißtreibenden Abstieg. Zehn Minuten später kommt der Bus zum Bahnhof Bad Aussee.

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Nachwort zum "Großer Welt-Raum-Weg": ein interessanten Projekt, hörenswert, aber unbedingt - so wie in der Anleitung beschrieben - Stereokopfhörer verwenden.

Sonnenuntergang am Salzofen / 23.8.2024

Im September 2003 habe ich in vier Tagen das Tote Gebirge überschritten. Der Rucksack war 15 kg schwer. Ein Mobiltelefon hat mangels Netzabdeckung noch nicht funktioniert, die Landkarte war in Papierform und zum Fotografieren hat ein 36er Film in der analogen Spiegelreflexkamera gereicht. Dass ich einmal Farbfotos in bester Qualität vom Sonnenuntergang am Salzofen verschicken kann .... damals absolut undenkbar. Aber 21 Jahre später ist das möglich.

Ich beginne meine Tour dort, wo ich 2003 aufgehört habe, in Gößl am Grundlsee. Der Rucksack wiegt 10 kg, fühlt sich aber an wie 15 kg. Langsam beginne ich den Aufstieg. Es ist sehr heiß und gedanklich bin ich schon beim Baden im Dreibrüdersee.

Die erste ausgiebige Pause mache ich bei der Gößler Alm. Hier ist es nicht mehr ganz so schwül und ich kann auf einer schattigen Hüttenbank etwas rasten. Es folgt ein kurzer, etwas steilerer Anstieg zum Aibl, ein abgelegenes Almgebiet mit einer Quelle. Mit gefüllter Wasserflasche gehe ich zum Dreibrüdersee weiter.

Dieser liegt abseits vom Hauptweg und ist in 20 Minuten zu erreichen. Der kleine Bergsee ist mit Worten kaum zu beschreiben, ein echtes Naturjuwel. Das Wasser hat fast 21°, gerade die richtige Temperatur zum Abkühlen. Ich lasse mir viel Zeit, gehe zum gegenüberliegenden Ufer und schaue beim Rückweg immer wieder zum See, bis er hinter einem Felsen verschwindet.

Im weichen Nachmittagslicht steige ich langsam zum Salzofen auf. Die Schatten werden jetzt immer länger und die harmlosen Wolken im Süden lösen sich auf. Ich "vertrödle" viel Zeit mit Videoaufnahmen, daher erreiche ich erst kurz nach 19 Uhr den Gipfel.

Ich mache mich gleich auf die Suche nach einem halbwegs ebenen, möglichst windgeschützten Platz, und werde zehn Meter unterhalb des Gipfels fündig. Jetzt steht einem entspannten Abend mit grandioser Aussicht nichts mehr entgegen.

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Triftsteig / 16.8.2024

Nach zwei Jahren Pause radle ich wieder ins Reichraminger Hintergebirge. Für die 18 km lange Fahrt von der Bahnstation bis zum Ausgangspunkt nehme ich heute mein normales "Bahnhofsrad". Der Name ist dem Umstand geschuldet, dass ich dieses etwas ältere Rad hauptsächlich für die Fahrten zum Linzer Hauptbahnhof verwende. Obwohl es dort eine Radgarage gibt, würde ich mein teures E-Bike dort nicht abstellen.

Beim Einstieg, dort wo aus dem ersten Tunnel kühle Luft strömt, verwandle ich die Packtasche in einen Rucksack und gehe los. Da ich den Steig gut kenne, verzichte ich auf eine besondere Ausrüstung. Erstbegehern würde ich aber schon zu festen Schuhen raten.

Nach 1¼ Stunden liegt der Steig hinter mir und ich gehe wieder durch insgesamt vier Tunnel zum Ausgangspunkt zurück. Dort wartet nicht nur mein Rad auf mich, sondern ein erfrischendes Bad im 16° kalten, glasklaren Wasser.

Die Rückfahrt nach Reichraming steht unter dem Motto "leichtes Ausrollen". Es geht nämlich immer leicht bergab, was den Krafteinsatz auf ein Minimum reduziert.

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Kulmspitze / 14.8.2024

Von Linz nach Oberhofen mit dem Regionalzug. Das ist Entschleunigung pur. Keine Haltestelle wird bei der zweistündigen Fahrt ausgelassen. Das hat aber den Vorteil, dass im Zug nur wenige Fahrgäste sind. Der Radtransport ist daher - im Gegensatz zur Salzkammergutstrecke - völlig problemlos.

In der noch kühlen Morgenluft radle ich von der kleinen Haltestelle nach Zell am Moos, wo ich meine Begleiterin für die heutige Radtour treffe.

Auf asphaltierten Nebenstraßen beginnen wir mit einer Bergauffahrt in Richtung Mondseeberg und biegen nach 6 km auf eine Forststraße ab. In schöner Fahrt ohne größere Steigungen geht es nun immer im Wald weiter. Die erste Trinkpause machen wir bei der kleinen Waldkapelle in Radstatt.

Unser nächstes Ziel ist die Kulmspitze, zu der wir auf einer leicht ansteigenden Stichstraße kommen. Dass sich am höchsten Punkt eine Aussichtswarte befindet, war mir bisher nicht bekannt. Ich bin von der wunderbaren Aussicht beeindruckt und nehme mir vor, bei besserer Sicht nochmals hierher zu kommen.

Ab nun geht es bergab bis Mondsee. Auf kürzestem Weg durchfahren wir den Ort und folgen dann der Zeller Ache zur Erlachmühle. Anschließend radeln wir uns auf Nebenstraßen wieder zum Ausgangspunkt der Tour. Der Irrsee verschafft uns dann die notwendige Abkühlung an diesem heißen Sommertag.

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Am R20 durch das Aschachtal / 12.8.2024


Der Wetterbericht kündigt den nächsten heißen Hochsommertag an. Da ist das Radfahren auf Grund des Fahrtwindes angenehmer als das Wandern im schattenlosen Gebirge.

Auf bekannten Wegen/Straßen radle ich zur Donau und weiter nach Wilhering. Der Verkehr ist hier weit weniger stark als auf der gegenüberliegenden Donauseite. Da lässt sich das Fehlen eines Radweges für die wenigen Kilometer einigermaßen verschmerzen. Trotzdem bin ich froh, dass ich bei der Donaufähre wieder den Radweg bis Aschach befahren kann.

Nach einer kurzen Rast verlasse ich das Donautal und folge dem gut beschilderten Aschachtalradweg. Bald liegt das weite Eferdingerbecken hinter mir und das enge Aschachtal vor mir. Hier lässt es sich angenehm radeln. Die Fahrbahn wurde neu asphaltiert und liegt großteils im Schatten.

An geeigneter Stelle lege ich eine längere Pause direkt an der hier langsam fließenden Aschach ein. Mit den Füßen im Wasser lasse ich mir die Jause schmecken. So lässt sich die Hitze gut aushalten.

Einige Kilometer später holt sie mich aber wieder ein, die Hitze. Langsam radle ich durch die jetzt offene Landschaft. Die Aschach habe ich kurz nach Waizenkirchen aus den Augen verloren. Eine Abkühlung ist also nicht mehr möglich. Die gibt es erst wieder am Endpunkt in Zell an der Pram, wo ich nach nur kurzer Wartezeit in den klimatisierten Zug nach Linz einsteige.

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Kaiserschmarrn / 7.8.2024

Es gibt wohl eine bequemere Möglichkeit zu einem köstlichen Kaiserschmarrn zu kommen. Allerdings würde mir dann der wunderbare Ausblick auf den noch vergletscherten Dachstein entgehen. Also starte ich so wie im Vorjahr am Pötschenpass die Wanderung.

Es ist schwül und ich bin etwas müde. Da muss ich heute wohl etwas langsamer gehen und öfter eine Trinkpause einlegen. Dass sich damit die Aufstiegszeit zur Sarsteinalm auf 2¾ Stunden verlängert, ist mir heute egal.

Neben dem Kaiserschmarrn hat die Alm aber noch einen weiteren Vorteil. Es gibt dort eine Quelle wo ich meinen Wasserbedarf für den langen Abstieg nach Obertraun decken kann. Bevor es bergab geht führt der Weg aber noch auf den Sarsteingipfel. Zu Recht gehört dieser zu den schönsten Aussichtsbergen im Salzkammergut.

Lange sitze ich im Gras und betrachte die umliegenden Gipfel. Fast zu lange, wie sich am Ende des Abstieges herausstellt. Nach 3¼ Stunden Gehzeit erreiche ich 3 Minuten vor Abfahrt des Zuges die Bahnstation in Obertraun.

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