Römerradweg / 30.4.2025


Im September habe ich den ersten Teil des Römerradweges in Vöcklamarkt beendet. Heute setzte ich die Fahrt in Richtung Passau fort. Die vor mir liegende Strecke ist mir unbekannt und verläuft teilweise in Bayern. Dementsprechend gespannt bin ich, was mich erwartet.

Ich kaufe mir im Ort noch eine Jause und radle los. Die ersten 16 km geht es leicht bergauf was mich aber nicht wundert, muss ich doch die Hügelkette des Kobernaußer Waldes überwinden. Mit dem E-Bike ist das aber keine Herausforderung.

Nach dem höchsten Punkt (Höhe 702m) geht es bergab. Zwei Kurven später verlasse ich den Wald und eine sanfte Hügellandschaft liegt vor mir. Ich lasse das Rad laufen und bremse mich erst in Waldzell zur ersten Rast ein.

Dann setze ich meine Fahrt fort und folge - mit kleinen Abweichungen - der Waldzeller Ache und in weiterer Folge der Mühlheimer Ache bis zur Mündung in den Inn. Dass das gesamte Gewässer auch Pollinger Ache genannt wird, ist für Ortsunkundige etwas verwirrend.

Beim Kraftwerk Ering-Frauenstein radle ich über die Staatsgrenze und muss bald feststellen, dass die Markierung des Römerradweges in Bayern sehr dürftig ist. Es gibt zwar hin und wieder Tafeln mit einem Fahrradsymbol, aber ob es sich um den Römerradweg handelt, bleibt oft ein Geheimnis.

Länger als angenommen radle ich durch die Gegend, viel gibt es nicht zu sehen ... oder habe ich übersehen. Zweifellos übersehen habe ich ein Umleitungsschild in Mittich, was meine Fahrtstrecke um 10 km verlängert. Irgendwie bin ich dann froh, als ich über die alte Innbrücke nach Schärding komme und dort die gewohnten grünen Schilder mit weißer Schrift sehe.

Auf den letzten Abschnitt bis nach Passau verzichte ich, da ich diesen bereits 2012 befahren habe. Und 112 km sind für heute genug.

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Im Grenzbezirk / 28.4.2025


Heute setze ich meine Wanderung am Jakobsweg fort. Mein Ziel ist Antiesenhofen, gut 20 km von Schärding entfernt.

Gleich am Beginn bei der alten Innbrücke stelle ich fest, dass hier der 810er (eine Variante des Rupertiweg) verläuft. Auch der E10 geht hier vorbei, also fast schon eine "Weitwanderautobahn". Und trotzdem werde ich im Laufe des Tages keinen anderen Wanderer begegnen.

Die ersten fünf Kilometer gehe ich entlang des Inn, dann ändert der Weg die Richtung in den Lindetwald. In einem Bogen umgehe ich den kleinen Flugplatz bei Suben und komme zu Mittag nach St. Marienkirchen. In der Kirche hole ich mir den Pilgerstempel und mach mich dann auf die Suche nach einem schattigen Rastplatz. 

Etwas gedankenverloren übersehe ich einen Wegweiser und biege etwas zu spät ab. Der Umweg ist zwar nicht groß, aber trotzdem ärgert es mich. Schließlich finde ich in Grosswiesenhart endlich den ersehneten Rastplatz an einer Straßenkreuzung. Auf einer alten Tafel kann ich lesen, dass ich mich hier im Grenzbezirk befinde.

Nach der Pause gehe ich weiter und übersehe gleich wieder eine Abzweigung. Diesmal habe ich mich von der rot-weiß-roten Markierung des 810er bzw. E10 verleiten lassen. Bei der Bahnhaltestelle Dietrichshofen treffe ich wieder auf den richtigen Weg.

Der folgende Abschnitt bis Antiesenhofen zählt nicht zu meinen Favoriten. Der Verkehrslärm von der nahen Autobahn ist gut zu hören und die letzten zwei Kilometer auf der Straße sind eintönig. Schließlich erreiche ich müde die schmucklose Bahnstation, wo ich die Wanderung beende.

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Innviertler Jakobsweg / 19.4.2025

Diese Variante des Jakobsweges verläuft von Passau nach Salzburg und deckt sich teilweise mit dem europäischen Pilgerweg Via Nova. Wohl auch ein Grund, weshalb nicht immer der Stempel mit der Jakobsmuschel aufliegt. Egal, es geht ja nicht um das Sammeln von Stempeln. Eine gewisse Freude habe ich aber trotzdem wenn sich die Seiten im Pilgerpass (Credencial del Peregrino) im Laufe der Zeit füllen.

Ich beginne meine Wanderung mit einem Cappuccino und einer frischen Zimtschnecke. Hier könnte ich es länger aushalten und mich durch das süße Angebot durchkosten. Dann würde ich die Etappe bis nach Schärding aber nicht schaffen.

Nach einem kurzen Blick in den von englischsprachigen Touristen gut besuchten Dom gehe ich zum Inn und verlasse am westlichen Uferweg die Stadt. Bald komme ich zum Grenzkraftwerk Passau-Ingling, wo ich auf Grund einer Wegsperre auf die österreichischen Seite wechseln muss. Am dortigen Radweg gehe ich bis nach Wernstein. Am Mariensteg überquere ich abermals den Inn und mache unterhalb das Schloss Neuburg die erste Pause.

Anschließend gehe ich am westlichen Uferweg zur Vornbacher Enge und erreiche kurz darauf das ehemaligen Kloster Vornbach. Im Gegensatz zum Dom in Passau habe ich die barocke Kirche für mich alleine.

Jetzt ist es nicht mehr weit bis nach Schärding und bald kann ich den Kirchturm der Pfarrkirche am anderen Ufer sehen. Bei der alten Innbrücke überquere ich ein letztes Mal den Inn und gehe zum oberen Stadtplatz hinauf. Heute ist hier viel los, aber ich kann mich mit dem Trubel nach den Stunden der Ruhe nicht anfreunden. Ich mache noch einige Erinnerungsfotos und gehe dann zur etwas außerhalb der Stadt gelegenen Bahnstation, wo ich die Wanderung nach 20 km beende.

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Lahnerkogel / 16.4.2025

Ganz selten bleibt der Bus dort stehen, wo man die Wanderung beginnen möchte. Beim Lahnerkogel ist das aber der Fall. Der Wanderweg beginnt genau auf der Passhöhe bei der Haltestelle. Der einige Nachteil ist die etwas lange Anreise, weil der Bus eine kurze Ehrenrunde von der Talstation der Wurzeralmbahn wieder zurück zur Bahnstation Spital am Pyhrn dreht. Erst dann fährt er auf den Pass und weiter nach Liezen. Dafür gibt es vorher im IC noch einen sehr guten Kaffee und ein Nusskipferl zum Sonderpreis.

Bevor ich den Aufstieg beginne, sehe ich mir noch die Gedenkstätte auf der Passhöhe an. Vorher befand sich diese beim Kalkofen (Infos dazu gibt es hier).

Der Weg führt zuerst zur Fuchsalm und anschließend geht es im Wald stetig bergauf bis zur Baumgrenze. Hier treffe ich auf die ersten Altschneereste, die heute aber kein ernsthaftes Hindernis sind.

Nach 2½ Stunden erreiche ich den Gipfel, wo mich nicht nur eine herrliche Aussicht, sondern auch der vorhergesagte Westwind empfängt. In einer halbwegs windgeschützten Mulde mache ich eine kurze Mittagspause, dann steige ich zügig zur Passhöhe ab.

Dank meines perfekten Zeitmanagements (man könnte es aber auch als Zufall bezeichnen) muss ich nur wenige Minuten auf den Bus nach Windischgarsten warten.

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Eine Überraschung / 12.4.2025

Der Donauradweg ist wieder frei befahrbar und der Wind ist günstig. Der kommt heute aus östlicher Richtung und somit ist die Fahrtrichtung vorgegeben.

Die ersten Kilometer bis Wilhering radle ich auf der Bundesstraße. Das klingt unangenehmer als es ist. Der Verkehr ist überschaubar und die wenigen Autos überholen mich ausnahmslos mit großem Abstand. Trotzdem bin ich froh ab dem Stift auf den Radweg ausweichen zu können.

Kurzer Halt in Aschach. Hier kaufe ich mir wie immer eine Jause und setze die Fahrt entlang der Donau nach Schlögen fort. Um diese Jahreszeit ist es noch ruhig am Radweg, nur wenige Radler kommen mir entgegen. Schiffe sind auch keine unterwegs, aber vielleicht liegt das am geringen Wasserstand.

In Wesenufer wechsle ich wieder die Seite. Ab hier sind es noch 10 km bis zur Kaffeepause beim Haus am Strom in Jochenstein. Da der Übergang nach Österreich noch gesperrt ist, radle ich auf der deutschen Seite weiter.

Bei Lindau, also kurz vor Passau, dann die Überraschung. Ein Zug überquert gerade die alte Eisenbahnbrücke. Bisher war ich der Meinung, dass die Strecke längst eingestellt wurde. Ein Irrtum, wie sich jetzt herausgestellt hat. Näheres zur Bahnlinie kann man hier nachlesen.

Wenig später erreiche ich Passau und überquere auf der Prinzregent Luitpoldbrücke ein letztes Mal die Donau. In der Stadt ist viel los, es ist Samstag Nachmittag und herrliches Ausflugswetter. Aus den ersten Kreuzfahrtschiffen strömen die Touristen an Land und erkunden die Stadt. Ich aber radle gemütlich zum Bahnhof und beende dort die Fahrt.

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