Ich kaufe mir im Ort noch eine Jause und radle los. Die ersten 16 km geht es leicht bergauf was mich aber nicht wundert, muss ich doch die Hügelkette des Kobernaußer Waldes überwinden. Mit dem E-Bike ist das aber keine Herausforderung.
Nach dem höchsten Punkt (Höhe 702m) geht es bergab. Zwei Kurven später verlasse ich den Wald und eine sanfte Hügellandschaft liegt vor mir. Ich lasse das Rad laufen und bremse mich erst in Waldzell zur ersten Rast ein.
Dann setze ich meine Fahrt fort und folge - mit kleinen Abweichungen - der Waldzeller Ache und in weiterer Folge der Mühlheimer Ache bis zur Mündung in den Inn. Dass das gesamte Gewässer auch Pollinger Ache genannt wird, ist für Ortsunkundige etwas verwirrend.
Beim Kraftwerk Ering-Frauenstein radle ich über die Staatsgrenze und muss bald feststellen, dass die Markierung des Römerradweges in Bayern sehr dürftig ist. Es gibt zwar hin und wieder Tafeln mit einem Fahrradsymbol, aber ob es sich um den Römerradweg handelt, bleibt oft ein Geheimnis.
Länger als angenommen radle ich durch die Gegend, viel gibt es nicht zu sehen ... oder habe ich übersehen. Zweifellos übersehen habe ich ein Umleitungsschild in Mittich, was meine Fahrtstrecke um 10 km verlängert. Irgendwie bin ich dann froh, als ich über die alte Innbrücke nach Schärding komme und dort die gewohnten grünen Schilder mit weißer Schrift sehe.
Auf den letzten Abschnitt bis nach Passau verzichte ich, da ich diesen bereits 2012 befahren habe. Und 112 km sind für heute genug.