Der Kasberg gehört nicht unbedingt zu meinen bevorzugten Skitourenzielen. Da aber der schattige Katzengraben derzeit sehr gut befahrbar sein soll und ich den Gipfel wieder einmal bei Sonne erleben möchte, mache ich mich auf die Fahrt nach Steyrling. Sonne in Linz, Wolken ab Micheldorf, ob das heute ein sonniger Tag wird?
Bei dichter Bewölkung bzw. Hochnebel gehe ich in Brunnental los. Wenigstens brauche ich mich jetzt nicht ärgern, dass es im Katzengraben schattig ist. Etwa eineinhalb Stunden später erspähe ich die ersten blauen Flecken am Himmel. Ab und zu streift ein Sonnenstrahl die tief verschneite winterliche Landschaft, und am Ende des letzten Waldstückes vor der Steyrer Hütte gewinnt die Sonne endgültig die Oberhand.
Die Hütte lasse ich aber links liegen und gehe weiter in Richtung Kasberg. Weit vor mir sind zwei Tourengeher zu sehen, hinter mir kommt lange niemand, eigentlich ungewöhnlich für diese bekannte Tour. Es sind auch nur wenige Abfahrtsspuren zu sehen. So wie es aussieht, dürften die besten Bedingungen links der Aufstiegsspur sein.
Um 12 Uhr erreiche ich den Gipfel. Ein starker eisiger Wind bläst mir gleich zur Begrüßung ins Gesicht. Mit zwei Hauben und zwei Paar Handschuhen trotze ich der Kälte, mache einige Fotos, verlasse aber nach zwanzig Minuten diesen ungastlich Ort.
Abfahrt wie geplant nun weit rechts, wo ich noch frischen Pulverschnee vorfinde. Leider viel zu schnell bin ich wieder unten bei der mittlerweile sehr gut besuchten Steyrerhütte. Für die Mittagsrast suche ich mir aber einen ruhigeren Ort, und zwar die Jagdhütte etwas weiter unten. Wie erhofft finde ich dort tatsächlich eine windgeschützte Sonnenbank mit traumhafter Aussicht vor. Mehr brauch ich nicht.
Zum Ausklang besteige ich dann noch die Schwalbenmauer, zwar nicht den höchsten Punkt, sondern den etwas niedrigeren Ostgipfel. Im schönsten Nachmittagslicht stehe ich dann oben. Das kleine Kreuz ist vom Schnee fast zugedeckt, der Wind nur schwach. Lange betrachte ich die umliegenden Berge, besonders den zum Greifen nahen Gr. Priel.
Die Abfahrt ist dann nicht mehr ganz so toll, zumal der Hang oben schon stark verspurt ist. Im Mittelteil dann wieder ganz passabel, am Waldrand sogar noch pulvrig. Der anschließende 5 km lange Katzengraben ist zwar kein Höhepunkt für einen Skifahrer, dafür ist man schnell unten.
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