So wie im April 2023 fahre ich mit dem Bus nach Agüimes. Der Fahrpreis ist immer noch günstig, der Zeitaufwand für die relativ kurze Strecke von San Agustin bis hierher ebenso. Kurz nach 10 Uhr beginne ich die Wanderung bei der Busstation und schlendere zuerst durch die engen Gassen des Ortes. Um diese Zeit ist noch wenig los, auch die meisten Bars haben geschlossen. Bei der Kirche finde ich aber doch ein geöffnetes Cafe und lege gleich die erste Rast ein. Soviel Zeit muss sein.
Über eine breite Stiege gehe ich hinunter zum Barranco und folge diesem nun leicht ansteigend. Es ist angenehm warm und windstill. In der Ferne höre ich Hundegebell. Hoffentlich läuft der Hund nicht frei herum. Beim Näherkommen sehe ich, dass er angekettet ist. Innerlich aufatmend gehe ich weiter.
Kurz darauf überholen mich drei Reiter die ich später bei ihrer Rast wieder einhole. Spontan bietet mir der Ältere Rotwein aus seinem Bota an. In Anbetracht des vor noch liegenden Weges verzichte ich dankend und bleibe beim Wasser.
Nach etwa 2¼ Stunden Gehzeit komme ich zur Cueva Bermeja. Hier verlasse ich das Tal und steige auf einem schönen Steig zum oberen Rand des Barranco hinauf. La Orilla steht dort auf einem Wegweiser. Ein schöner Platz für die Mittagspause.
Während der Rast überlege ich, ob sich die Etappe bis nach Temisas ausgehen könnte. Leider gibt es auf dem Wegweiser keine Zeitangabe. Aus Erfahrung weiß ich mittlerweile, dass auf der Insel scheinbar kurze Distanzen sehr lang werden können, was mangels einer genauen Karte aber schwer abschätzbar ist. Ich nehme daher den direkten Weg zurück nach Agüimes. Dass dieser unmarkierte Weg alles andere als direkt ist, stellt sich erst später heraus.
Fazit: eine Wanderung auf eigene Faust mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist eine Herausforderung, aber machbar. Bei der Infrastruktur (Busverbindungen, Markierungen etc.) sollte man die Erwartungen aber nicht zu hoch ansetzen.