Traunsteinblick / 23.11.2025


Bei eisiger Kälte steige ich als einziger Fahrgast bei der Bedarfshaltestelle Viechtwang aus dem Zug. Kein Wunder, dass die Strecke ins Almtal von der Einstellung bedroht ist, denn wer fährt schon am Sonntag in der Früh nach Viechtwang. Außer einem Wanderer offensichtlich niemand.

Bald lasse ich den kleinen Ort hinter mir, steige in der wärmenden Sonne zum Waldrand auf und freue mich über den ersten Blick zum Traunstein. Diesen Berg werde ich heute noch öfter sehen.

Nach einer Stunde komme ich auf den Höhenrücken. Bei einer sonnigen Bank mache ich eine Teepause, schaue auf die digitale Karte und stelle fest, dass ich am Hacklberg vorbeigegangen bin. Der Gipfel ist mir überhaupt nicht aufgefallen, also gibt es auch kein Gipfelfoto.

Ich nehme mir vor beim nächsten Berg besser aufzupassen. Es ist der Oberriedel, 806 m hoch und mitten im Wald liegend. Aber trotz Suche kann ich den höchsten Punkt nicht finden, also gibt es wieder kein Gipfelfoto.

Um zum nächsten Berg zu gelangen, muss ich ein Stück nordseitig absteigen. Hier im Schatten auf der vereisten Straße ist es empfindlich kalt. Umso angenehmer ist dann der sonnige Aufstieg zum Himmelreich. Auch dieser Gipfel befindet sich im Wald, allerdings habe ich hier mehr Glück.

Ein schlichtes Kreuz am Rand des Weges markiert den vermutlich höchsten Punkt. Endlich komme ich zu meinem Gipfelfoto, dann gehe ich weiter.

Langsam nähere ich mich dem Endpunkt meiner Wanderung. Ich steige am Waldrand ab, gehe auf einem verwachsenen Weg bis zu einer Forststraße, der ich irrtümlich ein Stück folge. Bald bemerke ich den Fehler, gehe wieder zurück und finde rasch die richtige Abzweigung ins Tal.

Dort überquere ich die Laudach und biege nach einem kurzen Anstieg auf den Güterweg Krottendorf ein. Mit der Sonne im Rücken gehe ich gemütlich die letzten 1,5 km zur Bahnstation Eisengattern der Traunseetram.

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Pausentrilogie/ 13.11.2025


Wieder einmal beginne ich eine Wanderung in Ardning, diesmal zur Abwechslung im Nebel. Der muss sich aber bald der Sonne geschlagen geben und im Tal bleiben.

Bei der geschlossenen Ardningalm Hütte mache ich die erste Pause. Ich bin noch müde vom Vortag und genieße das Sitzen in der Sonne. Dann gehe ich in Richtung Roßfeldboden weiter. Den lasse ich heute aber rechts liegen und wandere fast eben zur Ederhütte weiter.

Nach einer weiteren Pause mache ich mich auf die Suche nach dem Weg zur Stalleckhütte. Zuerst gehe ich über die Alm bis zum Ende, dort wo der Zaun die Begrenzung zu einem Graben markiert. Dort ist kein Weg zu sehen. Laut Karte müsste dieser weiter oben in den Graben führen.

Also steige ich ein Stück entlang des Zaunes auf, wo ich besser in den Graben blicken kann. Hier wäre vielleicht ein Übergang möglich. Allerdings kann ich nicht erkennen, ob ich auf der gegenüberliegenden Seite aus dem Graben wieder herauskomme.

Da mir nicht nach Experimenten zu Mute ist, kehre ich um und nehme den mir schon gut bekannten Abstieg zur Ochsenschlagalm, die sich für eine abschließende Rast anbietet (richtig gezählt, das ist die dritte Pause).

Von dort gehe ich zurück nach Ardning. Bei passender Gelegenheit werde ich die Erkundung fortsetzen, dann aber von der anderen Seite.

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Zweiter Versuch / 12.11.2025

Vor einigen Jahren habe ich einmal versucht, vom Hochsalm zum Windhagkogel zu wandern. Damals war beim Wandfuß für mich Endstation. Zu unklar war mir der weiter Wegverlauf. Aber heute bin ich besser vorbereitet und starte einen zweiten Versuch.

Von Tießenbach auf den Hochsalm, ein bekannter Weg ohne Schwierigkeiten. Auch die zwei Bachüberquerungen sind heute keine Herausforderung. Schon eher aber das Aufstellen des kleinen Stativs für ein Selfie (früher hat man Selbstauslöserfoto dazu gesagt). 

Nach 2¼ Stunden stehe ich am ersten Gipfel und habe freie Sicht zum Windhagkogel. Der Wegverlauf ab hier ist ziemlich klar, nur gibt es keinen Weg. Es ist ein unmarkierter Steig, auf dem ich südlich absteige. Bald komme ich zu einer Forststraße, auf der ich rechts zum Aufstiegsweg queren könnte. Ich folge aber geradeaus dem gut erkennbaren Steig, der meist links nahe dem Abgrund verläuft.

Nach einer halben Stunde Abstieg erreiche ich den tiefsten Punkt. Ab hier geht es steil hinauf bis zum Wandfuß, wo sich die Schlüsselstelle der gesamten Tour befindet (mein seinerzeitiger Umkehrpunkt). Es handelt sich um eine etwa 5 Meter hohe felsige Steilstufe. Zu meiner Überraschung hängt hier ein Seil, das den kurzen Aufstieg erleichtert. 

Der weitere Verlauf ist allerdings auch kein Spaziergang, denn es geht noch einige Meter steil weiter (ohne Seil). Hier möchte ich bei Nässe nicht gehen, schon gar nicht im Abstieg. Dann wird es etwas flacher und der Steig schlängelt sich zwischen großen Felsblöcken zum aussichtslosen Stechertsaukogel. Immerhin gibt es hier ein kleines Gipfelkreuz. Wieder eine Erstbesteigung geschafft.

Den folgenden Abschnitt zum Windhagkogel sollte man nicht unterschätzen. Es gibt hier zwar keine Schwierigkeiten mehr, aber der Weg ist lang und gegen Ende nochmals steil. Vergleichsweise gemütlich sind dann die letzten Meter zum dritten Gipfel des Tages.

Nach einer letzten Rast steige ich am markierten Wanderweg 436A ab, wo sich bei der schmalen Holzbrücke über den Tießenbach der Kreis wieder schließt.

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Überraschung / 8.11.2025

Heute setzte ich meine Mühlviertelwanderung in Kefermarkt fort. Im Gegensatz zu letzten Dienstag ist es nebelig und ich bin schon gespannt, ob und wo ich die Nebeldecke durchbrechen werde.

Beim Schloss Weinberg ist es nicht der Fall. Auch wenig später bei Grieb ist die Landschaft in einen Grauschleier gehüllt. Langsam steige ich zum Buchberg hinauf und erstmals schimmert es zart bläulich von oben herunter. Ich komme zum Hoh-Haus wo mich endlich die ersehnte Sonne empfängt.

Die Rundumsicht ist allerdings etwas eingeschränkt. Südwestlich ist die Landschaft vom Nebel bedeckt, nordöstlich ragen aber die höheren Hügel aus dem Nebelmeer heraus.

Beim Blick vom Aussichtsturm fällt mir auf, dass leichter Rauch neben dem Hoh-Haus aus dem Wald aufsteigt. Das muss von der neuen Buchberg Hütte kommen. Und zu meiner Überraschung ist die Hütte am Wochenende geöffnet. Hier bekomme ich einen heißen Kaffee. Damit habe ich nicht gerechnet.

Mittlerweile hat sich der Nebel auch in den niedrigeren Lagen unterhalb vom Grensberg gelichtet. Nach einem kurzen Abstieg gehe ich zum Braunberg hinauf, wo mich die nächste Überraschung erwartet. Die Hütte hat - entgegen der Angabe im anscheinend doch nicht so schlauen WWW - am Wochenende geöffnet.

Ich bleibe lange auf der windgeschützten Hüttenbank sitzen, fast zu lange. Denn der Weg zur Bahnstation Lasberg/St. Oswald ist weit und die Zeitangabe am Wegweiser (2 Stunden) durchaus realistisch, sofern man nicht auf einer sonnigen Bank am Waldrand noch etwas Zeit vertrödelt.

Aber schließlich erreiche ich noch knapp den Zug und erspare mir so ein längeres Warten in der Kälte.

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Umkehren ist keine Schande / 6.11.2025

Nachdem sich der erste Schnee großteils wieder verflüchtigt hat, sollte es heute ein etwas höherer Berg sein. Wegen der leichten Erreichbarkeit fällt die Wahl auf den Lahnerkogel mit der Option, den etwas höheren Kitzstein auch noch zu besteigen.

Der Wanderweg 611 beginnt direkt beim Parkplatz auf der Passhöhe und verschwindet hinter der ersten Kurve im Wald. Bald verstummen auch die letzten Motorengeräusche der bergwärts fahrenden Autos.

Wir kommen zur Fuchsalm, die um diese Zeit noch im Schatten liegt. Dahinter sehen wir bereits den Lahnerkogel und wenn man genau hinsieht, auch ganz oben die Lawinenverbauung. Dorthin müssen wir hinauf.

Obwohl der Berg sehr steil wirkt und stellenweise auch ist, führt der Weg in vielen Serpentinen mit einer angenehmen Steigung durch den Wald zur oberen Fuchsalm. Nun werden die Bäume weniger und der Wind mehr. Bald kommen wir zur Lawinenverbauung, die hier wie ein modernes Kunstwerk in exponierter Lage wirkt. Jetzt noch durch eine Latschengasse, und nach einem harmlosen felsigen Abschnitt stehen wir am Lahnerkogel.

Der um 71 Meter höher liegende Kitzstein ist von hier über einen mehr oder weniger ausgesetzten Grat zu erreichen. Da die Bedingungen gut sind, gehen wir weiter. Aber schon bald kommen wir zu einer Stelle, die mich nicht "gut anschaut". Hier muss man kurz auf die schattige Nordseite wechseln, wo noch Schnee liegt. Ein Seil ist zwar vorhanden, der anschließende kurze felsige Aufschwung ist aber frei zu gehen. Nach kurzer Überlegung verzichte ich auf den weiteren Aufstieg zum bereits zum Greifen nahen Gipfel. Umkehren ist keine Schande.

Während meine Begleiter weitergehen, steige ich langsam zum Lahnerkogel ab, wo ich entspannt die wunderbare Aussicht genießen kann. Bald kommen meine Freunde zurück und gemeinsam steigen wir zur Fuchsalm ab, wo wir mit einem Radler auf die gelungene, unfallfreie Tour anstoßen.

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Gegen den Strom / 4.11.2025

Fünfzehn Kilometer Stop-and-Go Verkehr auf der A7, von der Auffahrt Gallneukirchen bis zur Donau, wahrscheinlich sogar noch weiter. Aber zum Glück fahre ich die Gegenrichtung und kann entspannt aus dem Busfenster blicken. Es ist ein Privileg, wenn man gegen den Strom fahrend die Stadt verlassen kann.

In Schönau steige ich aus, kaufe mir eine Jause und gehe los. Schon bald sehe ich den ersten gelben Wegweiser mit der Aufschrift "Johannesweg". Auf dem bin ich vor einigen Jahren bereits gegangen und ist mir der Abschnitt bis zur Ruine Prandegg als besonders schön in Erinnerung geblieben. Daran hat sich nichts geändert.

Natürlich besteige ich dort wieder den 26 Meter hohen Bergfried, ein Rundturm mit einer herrlichen Aussicht in alle Richtungen. Nach dem anschließenden Rundgang setzte ich mich bei der geschlossenen Taverne auf die Sonnenbank. Kurz darauf fährt ein Auto in den Hof. Es ist der Wirt, der vom Einkaufen kommt. Und zu meiner Freude bekomme ich jetzt Kaffee und Kuchen. Damit habe ich nicht gerechnet.

Das nächste Zwischenziel ist Gutau. Ich habe die Häuser vom Turm aus schon gesehen und auch den dazwischenliegenden Einschnitt, durch den die Waldaist fließt. Also Abstieg und wieder Aufstieg, so summieren sich die Höhenmeter auch ohne hohe Berge.

Am frühen Nachmittag erreiche ich Gutau. Hier könnte ich in einigen Minuten in den Bus nach Pregarten und weiter nach Linz steigen. In Anbetracht des schönen Wetters entscheide ich mich aber fürs Weitergehen nach Kefermarkt.

Am Ortsende übersehe ich anscheinend eine Abzweigung. Nach einem kurzen Abstecher über eine sumpfige Wiese mit anschließender Bachquerung erreiche ich wieder den richtigen Weg. Teilweise durch kleine Wälder, denn wieder auf ländlichen Zufahrtsstraßen gehe ich bei schon tief stehender Sonne meinem Ziel entgegen.

Kefermarkt/Bahnstation. Bis zur Abfahrt ist es noch eine halbe Stunde, die im gut beheizten Warteraum schnell vergeht. Pünktlich kommt dann der Bus (Schienenersatzverkehr), der mit nur einem Halt in Pregarten bis Linz durchfährt.

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Märchenwiese / 31.10.2025

In der einschlägigen Bergliteratur ist hin und wieder von der Märchenwiese die Rede. Auf Grund der Beschreibungen muss das wohl ein magischer Ort sein. Den würde ich gerne sehen und einige Fotos machen. Da die Fahrt dorthin aber nicht vom örtlichen Geltungsbereich meines Klimatickets umfasst ist, suche ich mir eine Alternative.

Beim Johannishof steige ich aus dem warmen Bus. Es ist nebelig, feucht und alles andere als gemütlich. Aber zwischen den Nebelschwaden schimmert manchmal schon die Sonne durch. Nach wenigen Minuten komme ich zum Schiederweiher. Es ist ganz ruhig und die Wasseroberfläche ist spiegelglatt. Langsam taucht aus dem Nebel die Spitzmauer auf. Ich mache einige Fotos und gehe weiter.

Am Talschluss beginnt der Steig zum Prielschutzhaus. Vor 41 Jahren bin ich hier zum ersten mal aufgestiegen. Ziel war damals der Gr. Priel mit Übernachtung im Schutzhaus. Für meine erste Schitour ein durchaus ambitioniertes Unterfangen. Mein heutiger Gipfel - der Bloßkogel - liegt fast 1000 Meter niedriger.

Beim Klinser Fall mache ich wie damals ein Foto. Dann gehe ich weiter zum Großen Ofen und nähere mich langsam der sogenannten Märchenwiese. Diese liegt etwas abseits vom Weg und ist in wenigen Minuten zu erreichen. Die Sicht ist durch Bäume zwar etwas eingeschränkt, was dem Gesamteindruck aber nicht schadet. Dieser Platz ist einfach wunderbar.

Zum Prielschutzhaus ist jetzt nicht mehr weit. Nach einer kurzen Einkehr steige ich zum Bloßkogel auf, wo ich den weiteren Wegverlauf in Richtung Ameiskogel erstmals überblicken kann. Sogar eine Spur im Schnee ist zu sehen. Somit kann ich mir den Abstieg zum Schiederweiher ersparen.

Der jetzt folgende Steig ist unmarkiert aber fast immer gut erkennbar und endet nach etwa 1,5 km bei einem Jagdsitz mit Forststraßenanbindung. Ab hier geht es fast 8 km bergab, großteils auf Forststraßen. Im Gegensatz zu oft rutschigen Waldwegen kann man hier gedankenverloren dahingehen und dabei die umliegenden Berge betrachten.

Ohne Eile erreiche ich den Endpunkt meiner Wanderung beim Gemeindehaus in Hinterstoder.

Zum Abschluss noch ein Hinweis: zur Jagdzeit (meistens von Mitte September bis Anfang Oktober) ist das Begehen des unmarkierten Steiges und des dort befindlichen Jagdgebietes nicht zu empfehlen und vermutlich auch verboten.

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Letzte Gelegenheit / 29.10.2025

Heute passt noch einmal alles zusammen. Leichter Ostwind, kein Nebel in den Niederungen und relativ warm. Also ideale Bedingungen für eine letzte Ausfahrt in diesem Jahr durch das herbstliche Donautal. Denn ab November ist der Radweg vier Monate gesperrt, und zwar zwischen Kobling und Inzell.

Damit ich in den maximalen Genuss der Sonne komme, fahre ich großteils nördlich der Donau. Nur zwischen Aschach und Wesenufer bleibe ich am schattigen Südufer. Und wie erwartet ist Ende Oktober am Donauradweg wenig los. Den ersten Radler begegne ich erst nach über 40 km. Auch auf der restlichen Strecke bis Passau habe ich den Radweg fast für mich allein.

Nach 97 km steige ich beim Bahnhof vom Rad. Das war die siebte und letzte Fahrt in diesem Jahr. Im Frühling 2026 komme ich wieder, hoffentlich.

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Gipfelglück / 22.10.2025

Die heutige Wanderung ist ident mit der Winterwanderung vom Jänner 2021. Daher erspare ich mir eine genaue Beschreibung.

Eine Neuerung gibt es aber doch.

Am Steineck steht ein neues Gipfelkreuz. Die Landjugend hat es heuer errichtet und dabei das Kruzifix vom alten Kreuz in das neue eingebaut. Eine gelungene Kombination.

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Herbstfarben / 19.10.2025

"Ein sonniger Tag mit durchziehenden hohen Schleierwolken" - das prognostiziert der Wetterbericht. Und diesmal stimmt die Vorhersage.

Ich beginne bei der Endstation in Grünau. Vor mir liegen genau 900 Höhenmeter. Zuerst noch flach, wird es bald steiler. Zum Verschnaufen gibt es kaum eine Möglichkeit. Ziemlich geschnauft werden wohl auch die freiwilligen Helfer haben, die den Weg nach dem letztjährigen Sturmschäden wieder begehbar gemacht haben. Ein großes Dankeschön dafür.

Am breiten Rücken wird es etwas flacher bis zu einer kurzen felsigen Querung, wo ein Seil sicheren Halt bietet. Dann geht es wieder bergauf bis zum Gipfel, den ich nach 2½ Stunden erreiche. Hier ist angenehm warm und fast windstill. Nach der Mittagsrast gehe ich in Richtung Durchgang weiter.

Das herbstlich verfärbte Laub und das weiche Licht des Nachmittags, einen wunderbare Kombination. Beim Durchgang mache ich nochmals eine kurze Pause. Der Blick zum Hochkogel und hinunter ins Lainautal fasziniert mich immer wieder.

Ein Kontrast ist dann der Abstieg in den Hauergraben. Nordseitig, schattig und rutschig. Auch hier hat der Sturm seine Spuren hinterlassen. Weiter unten, dort wo der Weg in die Forststraße mündet, wird es besser.

Heute ist der Endpunkt die Haltestelle Traxenbichl. Die Sonne hat sich nun endgültig verabschiedet und schnell wird es ziemlich kühl, was beim Sitzen im halboffenen Wartehaus alles andere als angenehm ist. Zum Glück kommt aber bald der Zug, allerdings nach Grünau. Da ich lieber im warmen Zug sitze, steige ich ein und fahre bis zur Endstation mit. Dort wechselt der Zugsführer den Führerstand und bald geht die Fahrt zurück.

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Aussichtslos / 16.10.2025

Heuer ist das Wetter wirklich unberechenbar. Ob wir von den angekündigten Sonnenstunden etwas mitbekommen, wird sich zeigen. Jedenfalls fahren wir optimistisch nach Windischgarsten.

Unser Ziel ist der Hahnbaum, ein bewaldeter Gipfel im Sengsengebirge. Wobei Gipfel leicht übertrieben ist, denn der höchste Punkt ist lediglich eine unscheinbare Erhebung im Wald.

Ausgangspunkt ist der Parkplatz in Mayrwinkl. Nach dem ersten Abschnitt auf einer Forststraße erreichen wir den Beginn des Leitersteiges, eine alpine Steiganlage, so steht es auf einer großen Tafel. Mir kommt das leicht übertrieben vor, denn es handelt sich um einen meist leicht ansteigenden Waldweg, der stellenweise an einem abfallenden Wiesenhang entlang verläuft. Ausrutschen sollte man hier natürlich nicht. Für lebhafte Kinder und nicht trittsichere Personen gibt es aber bessere Wege.

Beim Bloßboden treffen wir auf den Ziehweg zur Mayralm. Es ist ein steiniger Karrenweg, den wir so rasch wie möglich hinter uns bringen. Die angekündigten Sonnenfenster sind nach wie vor geschlossen, dafür empfängt uns eine mystische Nebelstimmung auf der Alm. Passend dazu ist dann der weitere Verlauf des "Weges" zum Hahnbaum.

Bis zum Ende der Alm sind Spuren noch erkennbar, dann wird es aber interessant. Typisch für einen Nationalpark bleibt die Natur hier sich selbst überlassen, menschliche Eingriffe sind kaum zu sehen. Es folgt ein Bergabstück mit Windwurf. Hier sollte man sich eher links halten wo sogar ganz vereinzelt alte moosbewachsene Stoamandl zu finden sind.

Bald kommen wir zum tiefsten Punkt, der auf der Karte mit Vorderanger bezeichnet ist. Dann steigen wir anfangs steil, bald aber flacher werdend zum höchsten Punkt auf. Auch hier sollte man sich eher links halten.

Nach 3¼ Stunden stehen wir am Hahnbaum. Ohne Gipfelkreuz würde man diesen Punkt nur mit GPS-Unterstützung finden. Aussicht gibt es hier keine, was bei den heutigen Sichtverhältnissen aber egal ist.

Auf die ursprünglich beabsichtigte Überschreitung und Abstieg nach Rettenbach verzichten wir, zumal der weitere weglose Abschnitt nicht nur lang ist, sondern auch mit der einen oder anderen Überraschung (Windwurf) aufwarten könnte. Rückweg daher wir beim Aufstieg, nur schneller.

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AV-Ausflug Dunkelsteinerwald / 11.10.2025

Traditionsgemäß führt der diesjährige Ausflug der Ortsgruppe des AV Leonding wieder in die Wachau. Vor dem geselligen Ausklang beim Heurigen in Oberarnsdorf steht aber moderate Bewegung und etwas Kultur auf dem Programm.

Wir beginnen die Wanderung in Mauer im Dunkelsteinerwald. Bald kommt die Wallfahrtskirche Maria am grünen Anger ins Blickfeld, die wir wenig später besuchen und hier interessante Details zu Kunst und Geschichte dieser kleinen Kirche erfahren.

Nach diesem Exkurs ins Mittelalter gehen wir noch einige Jahre zurück und kommen zur römischen Bogenbrücke über den Seegraben bei Lanzing (gebaut vermutlich im 3. oder 4. Jahrhundert). Diese Brücke ist also mindestens 1600 Jahre alt.

In Umbach besteigen wir den Bus der uns nach Gerolding bringt. Damit ersparen wir uns einen zwar kurzen, aber trotzdem unangenehmen Abschnitt auf der Straße. Dann setzen wir die Wanderung am Welterbesteig fort. Gleich der erste Abschnitt ist mir von meiner Wanderung vom September 2020 noch bekannt. Den damaligen Rastplatz erkenne ich sofort wieder.

Heute erfolgt der Abstieg aber über den Hohenwartberg zur Donau hinunter, wo die Wanderung nach 10,5 km endet. Jetzt steht einem Heurigenbesuch nichts mehr im Wege.

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Buen Camino / 8.10.2025

Vor etwa einem halben Jahr habe ich die erste Etappe des Innviertler Jakobsweges begonnen. Und heute steht der letzte Abschnitt von Seekirchen nach Salzburg am Programm.

Dank der guten Bahnverbindung bin ich rasch am Ausgangspunkt. Ich stelle das GPS so wie immer auf Null und gehe los. Vom Bahnhof in den Ort ist es nicht weit und bald sehe ich wieder die vertraute Markierung. Am Ortsende biege ich in einen Wald ab.

Den ersten Halt mache ich in Mühlberg, wo die wirklich sehenswerte Kirche zum hl. Leonhard steht. Es ist eine altes Bauwerk ohne Prunk und Pomp, das gefällt mir.

Gegen Mittag komme ich nach Eugendorf. Hier vereint sich der Innviertler Jakobsweg mit dem Hauptweg, der von Wien nach Vorarlberg führt. Den folgenden Abschnitt bis Salzburg habe ich 2016 begangen was mich aber nicht hindert, dies noch einmal zu tun.

Etwas außerhalb vom Ort fallen mir die riesigen Strommasten auf, die damals noch nicht das Landschaftsbild geprägt haben. Schön sind sie nicht und keiner will eine 380 kV-Leitung über dem Haus, aber irgendwo muss der viele Strom den wir verbrauchen auch fließen. Übrigens fließt hier nicht nur Energie, sondern auch Tag und Nacht der Verkehr auf der nahen Westautobahn, was trotz Lärmschutz nicht zu überhören ist.

Auf Nebenstraßen komme ich nach Kasern und beginne dort den kurzen Aufstieg zur Wallfahrtskirche Maria Plain. Der Waldweg entpuppt sich als ziemlich nass und rutschig und wird anscheinend kaum begangen. Die einzige Begegnung habe ich mit einem Feuersalamander.

Punkt 14 Uhr komme ich oben an, die Glocke schlägt zur Begrüßung. Ich gehe kurz in die Kirche, dann genieße ich noch einige Minuten den wunderbaren Ausblick auf die Stadt Salzburg. Es sind doch noch einige Kilometer bis zum Dom.

Konkret sind es 6 km, der überwiegende Teil davon entlang der Salzach. Und je näher ich zur Altstadt komme, umso mehr werden die Touristen, was auch nicht verwunderlich ist. Die Altstadt ist wirklich schön.

Nach 162 km, aufgeteilt in 8 Etappen, beende ich die Wanderung vor dem Dom. Schön war's, und rückblickend möchte ich keinen Kilometer missen. Buen Camino.

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Ostwind / 3.10.2025


Bei meiner heutigen Fahrt nach Passau ist der Ostwind mein Begleiter. Mit leichtem Rückenwind entfliehe ich bald dem morgendlichen Nebel. Wie unangenehm der Gegenwind sein kann, merke ich bei den Schlögener Schlinge. Hier macht die Donau eine 180° Wendung und ich radle einige Kilometer gegen den Wind.

Bei Schlögen komme ich wieder in den Genuss des Ostwindes, während auf der Donau die Ostwind von Westen kommend in Richtung Osten fährt.

Eine Stunde vor Abfahrt des Zuges erreiche ich Passau. Die verbleibende Zeit nutze ich für einen kurze Erkundungsrunde zum Kraftwerk Kachlet. Schon aus der Ferne fällt mir die massive Ziegelbauweise des Krafthauses auf. Heute würde man vermutlich nicht mehr so bauen.

Bei der anschließenden Rückfahrt zum Bahnhof springt der Tacho auf die 20000 Marke um. Ich bleibe kurz stehen um eine Foto dieses historischen Augenblickes zu machen. Leider wird dieses Ereignis das Weltgeschehen nicht positiv beeinflussen.

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Wurzerkampl / 27.9.2025

In Anbetracht der Wettervorhersage (Wolken, etwas Sonne, möglicherweise kurze Regenschauer) steht heute keine hochalpine Tour am Programm, sondern eine gemütliche Wanderung.

Mit zwei weiteren Fahrgästen steige ich bei der Talstation der Standseilbahn aus dem Bus und beginne als einziger den Aufstieg zur Wurzeralm. Natürlich könnte ich die 600 Höhenmeter auch in 7 Minuten mit der Bahn überwinden, dann wird die Wanderung aufs Wurzerkampl aber sehr kurz. Außerdem gefällt mir die langsame Annäherung an einen Berg weit besser.

Kurz nach der erste Steigung wird es etwas flacher und ich kann bereits den Gipfel sehen. Der Zustieg erfolgt aber von der Rückseite und ist noch nicht zu sehen. Nach etwa 1½ Stunden komme ich gut aufgewärmt zur Bergstation. Das kann ich jetzt gut gebrauchen, denn hier bläst mir ein kühler Wind entgegen. Und der wird im Laufe des Aufstiegs zum Wurzerkampl immer stärker und schiebt tief hängende graue Wolken in meine Richtung.

Ich komme nun zum anspruchvollsten Abschnitt der Wanderung. Kurz vorm Gipfel verläuft der Weg über einen kurzen, etwas luftigen Grat. Es sind aber nur einige Meter, die schwieriger aussehen als sie sind. Bei Nässe oder im Winter würde ich auf den Gipfelerfolg dennoch verzichten.

Und jetzt kommt auch die Sonne wieder hervor, zumindest zeitweise. Das Warscheneck bekomme ich heute aber nicht zu sehen, denn das bleibt heute wie vorhergesagt von Wolken umhüllt.

Für den Abstieg wähle ich die längere Variante über die Gameringalm. Der Weg hinunter ins Tal ist anspruchslos, was aber nicht negativ gemeint ist. Ganz im Gegenteil, denn der freie Blick beim Gehen ist auch nicht zu verachten.

Bei der Haltestelle an der Landesgrenze OÖ / Stmk beende ich meine Wanderung. 

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Freie Fahrt / 17.9.2025

Den ganzen Sommer war meine bevorzugte Bahnstrecke (Pyhrnbahn) wegen der Bauarbeiten in Micheldorf gesperrt. Jetzt ist die neue Bahnstation fertig und ich habe endlich wieder freie Fahrt.

Pünktlich kommt der REX in Roßleithen an und ich steige nach kurzer Wartezeit in den Bus um. Wenige Minuten später stehe ich am Straßenrand, Häuser kann ich hier keine sehen. Die Landbevölkerung hat meist längere Wege bis zur nächsten Haltestelle. Da ist es schon verständlich, dass meistens das Auto benutzt wird.

Leicht ansteigend führt der Wanderweg bis zur Materialseilbahn. Ab hier wird es endlich steiler und ich komme rasch höher. Zwischendurch gibt es nur wenige Ausblicke, dafür ist die Aussicht bei der Zellerhütte umso schöner. Ich halte mich hier aber nicht lange auf und gehe durch lichten Wald zum Schallerkogel hinauf. Der dort versteckten Cache finde ich diesmal auf Anhieb. Ich mache noch eine Gipfelfoto und gehe zum Lagelsberg weiter.

Nach 3¼ Stunden erreiche ich den Gipfel. Einmal mehr stelle ich fest, dass dieser Gipfel zu den Schönsten in der Gegend zählt. Das liegt vermutlich auch daran, dass man hier nirgends abstürzen kann. Ein Berg ganz nach meinem Geschmack.

Apropos Geschmack. Die Suppe auf der Zellerhütte schmeckt wie immer hervorragend. Gleiches gilt auch für den warmen Topfenstrudel.

Mit vollem Magen (die Portionen sind wirklich sehr groß) steige ich zum Schafferteich ab, wo ich eine letzte Pause einlege. Ich schließe die Augen und stelle mir kurz vor, wie es hier aussehen würde, wenn die vor einigen Jahren geplante Schischaukel tatsächlich gebaut worden wäre. Gut, dass daraus nichts geworden ist.

Jetzt ist es nicht mehr weit bis nach Vorderstoder, von wo mich der Bus wieder pünktlich zur Pyhrnbahn bringt.

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Fünf auf einen Streich / 15.9.2025

Fast auf den Tag genau vor vier Jahren war ich im Höllengebirge unterwegs. Heute gehe ich mit Gernot die fast idente Runde, allerdings mit einer Ausnahme. Auf den langen Abstieg zu den Adlerspitzen verzichten wir, dafür besteigen wir beim Abstieg einen fünften Gipfel. Für mich sogar eine Erstbesteigung.

Die Tour in Stichworten:

  • Parkplatz Taferlklause - Aufstieg im Aurachkar zum Hochleckenkogel (Gipfel 1)
  • Weiter zum Brunnkogel (Gipfel 2)
  • Nach der Mittagsrast weiter zum Mathiaskogel (Gipfel 3)
  • Von dort zu dem schon in Sichtweite befindlichen Jagerköpfl (Gipfel 4)
  • Hungrig und durstig zum Hochleckenhaus und nach einer letzten Rast Abstieg ins Aurachkar zum Jausenkogel (Gipfel 5)

Letzterer ist eigentlich kein richtiger Gipfel, sondern mehr ein riesiger Felsen mitten am Weg. Und obwohl nur wenige Meter bis zum Kreuz zu bewältigen sind, ist das der technisch anspruchvollste Gipfel von allen fünf.

Nach der kurzen Klettereinlage steigen wir zum Taferlklaussee ab, wo wir die 5-Gipfel-Runde nach 12 km beenden.

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Dampf im Steyrtal / 6.9.2025

Meine heutige Radtour führt mich ins Steyrtal, genauer gesagt zum alten Bahnhof in Steinbach, knapp 45 km entfernt. Spätestens um 11 Uhr möchte ich dort sein, da laut Fahrplan um diese Zeit der Nostalgiezug mit Dampflok in Richtung Steyr abfährt.

Ich starte um 8 Uhr und radle vorerst nach Traun und ab dort am Kremstalweg R10 nach Rohr und weiter am Voralpenweg R12 nach Bad Hall. Erste kurze Pause zwecks Beschaffung von Kraftstoff (Jause). 

Obwohl ich nicht das Gefühl habe langsam gefahren zu sein, vergeht die Zeit rascher als mir lieb ist. Damit ich pünktlich nach Steinbach komme, muss ich also einen Zahn zulegen. Trotzdem mache ich einen kurzen Abstecher zum Empire State Building. Die prominente Adresse lautet 4541 Adlwang Nord. Die Einreise ist unkompliziert (keine ESTA Registrierung notwendig) und man ist auch nicht der Unberechenbarkeit eines Präsidenten ausgeliefert.

Kurz vor 11 Uhr komme ich nach Steinbach. Die rauschende Dampflok steht schon bereit. Ich mache einige Fotos und radle dann am Steyrtalweg R8 einige Kilometer flussabwärts um den Museumszug in voller Fahrt fotografieren zu können. Hier werden Erinnerungen wach, da ich Anfang der 1980er Jahre die Bahn noch im Planbetrieb erleben konnte.

Auf Nebenstraßen komme ich am Nachmittag nach Steyr, wo ich meine heute Ausfahrt beende.

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Zwei Ecken und ein Oberlauser / 4.9.2025

Nach zwei Winterbesteigungen des Gr. Maiereck (1996 und 2020) steht heute die Sommervariante am Programm. Da es heute noch einmal sehr warm werden soll, entscheiden wir uns für den nördlichen Aufstieg.

Der beschilderte Wanderweg 639 beginnt direkt an der Eisenstraße zwischen Ober u.- Unterlaussa etwa 2 km nach dem Sagwirt. Mit Mühe zwängen wir uns durch den engen Durchgang zwischen Gittertor und Zaun, Radfahrer haben hier keine Chance, leider. Denn die Auffahrt auf der Forststraße bis zum Sauboden wäre schon eine Erleichterung, besonders beim Rückweg.

Vor uns liegen 6 km Forststraße. Das klingt nicht sehr verlockend, doch der erste Eindruck täuscht. Die Straße schlängelt sich mit vielen Kehren in einem anfangs schmalen, dann immer breiter werdenden Graben zum Sauboden hinauf. Zwischendurch gibt es immer wieder schöne Ausblicke, für eine Forststraße also gar nicht so übel.

Am Ende der Straße, dort wo links eine schöne Jagdhütte auf Gäste wartet, sehen wir rechts bereits den weiteren Aufstiegsweg zu einem Sattel. Sieht gar nicht so weit aus, ist es aber, und vor allem steil. Der Weg ist besonders zu Beginn etwas mühsam zu begehen, da haben die Kühe ganze Arbeit geleistet. Oben wird es besser und nach gut einer Stunde erreichen wir den Sattel.

Kurze Verschnaufpause, dann gehen wir links nicht mehr ganz so steil in Richtung Gipfel weiter. Der Wald wird jetzt lichter und bald haben wir freie Sicht zu den Haller Mauern mit dem markanten Hexenturm. Kurz vorm Gipfel kommen auch die nahen Gesäuseberge ins Blickfeld und weiter hinten im Osten der Hochschwab, eine herrliche Aussicht als Belohnung für den 3½ stündigen Aufstieg.

Leider müssen wir uns von unserem Logenplatz wieder trennen, denn der Abstieg ist noch lang. Trotzdem lasse ich es mir nicht nehmen, unten beim Sattel noch schnell den Abstecher auf das Kl. Maiereck zu machen. Der kurze Gegenanstieg lohnt sich allemal, denn die Aussicht beim kleinen Kreuz ist besser als erwartet.

Ab nun geht es aber nur mehr bergab. Zuerst wieder zum Sauboden hinunter und dann auf der Forststraße ins Tal. Beim Rückweg wird uns erst so richtig bewusst, wie lange wir auf der Forststraße aufgestiegen sind. Gut, dass man nicht immer alles im Voraus so genau weiß.

Bei der Heimfahrt nutzen wir die Gelegenheit, beim Sagwirt einzukehren. Dieses Wirtshaus befindet sich ja wirklich etwas abseits vom "Schuss" und umso erfreulicher ist es, dass hier in der Einschicht ein kleiner Gastronomiebetrieb standhaft dem Wirtshaussterben Paroli bietet. Das Essen schmeckt übrigens vorzüglich, das heimische Bier sowieso. Wir sind hier im Gösser-Land.

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Erster Morgennebel / 3.9.2025

So schnell geht es, und der Sommer ist schon wieder in der Zielgeraden.

Der morgendliche Nebel lichtet sich entgegen meiner Erwartung nicht so bald, schon gar nicht an der Traun, wo es besonders feucht ist. Erst bei Marchtrenk treffen mich die ersten Sonnenstrahlen und es wird spürbar wärmer.

Einige Kilometer später radle ich bei strahlendem Sonnenschein durch Wels und nach einer kurzen Trinkpause weiter nach Lambach. In der Ferne tauchen langsam die ersten hohen Berge auf, Traunstein, Brunnkogel und wie sie alle heißen.

Ich radle auf Nebenstraßen entlang von hohen Maisfeldern, frisch gepflügten Äckern und Wiesen. Besonders schön ist der Abschnitt zwischen Stadl-Paura und dem Traunfall, wo das Höllengebirge schon gut zu sehen ist.

Anders als in den letzten Jahren mache ich heute einen Bogen um das Industriegebiet bei Laakirchen und bleibe westlich der Traun. Eine gute Entscheidung, denn die sich dabei mehr oder weniger zufällig ergebende Route ist landschaftlich wirklich sehr schön. Dabei komme ich auch nach Obernathal, eine Ortschaft mit 9 Adressen (Stand 2020). Eine davon ist Obernathal 2, das Bernhard Haus

Da mir nicht nach einer Besichtigung zumute ist und das Haus nur am Wochenende offen hat, radle ich nach Ohlsdorf weiter. Dann geht es bergab zur Traun und am schönen Uferweg komme ich direkt zum Rathausplatz in Gmunden.

Auf eine Weiterfarhrt nach Ebensee verzichte ich, da der Radweg hier direkt an der stark befahrenen B 145 verläuft. Da gibt es ruhigere Strecken, beispielsweise über Pinsdorf, Aurachkirchen und Wankham nach Attnang-Puchheim, wo ich meine Fahrt nach 91 km beende.

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Passau - die Fünfte / 1.9.2025


Immer wieder lese/höre ich in letzter Zeit von schweren Unfällen mit E-Bikes. Um mein persönliches Risiko etwas zu reduzieren, radle ich daher gerne auf Radwegen. So auch heute wieder auf meiner Standardtour durch das Donautal. Und obwohl es heuer bereits die fünfte Fahrt auf dieser Strecke ist, entdecke ich ich doch etwas für mich Neues.

Da wäre einmal Elis Radlertreff in Unterlandshaag. So einen liebevoll gestalteten Rastplatz habe ich noch nie gesehen. Neben gekühlten Getränken und Kuchen gibt es sogar eine Espressomaschine und passend dazu eine gemütliche Sitzgelegenheit mit Schutz vor Wind und Wetter. Besser geht es nicht. 

Meine zweite Entdeckung ist eine leicht zu übersehende Hinweistafel an der Bundesstraße nach Passau. Sie erinnert an ein ehemaliges Lager zur Zeit des Ständestaates. Es handelt sich um das Bettlerlager Schlögen, von dem heute nichts mehr zu sehen ist.

Nach 90 Kilometern ohne brenzligen Situationen komme ich nach Passau und beende dort wie immer die Tour beim Bahnhof.

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Schönberg / 26.8.2025

Ich bin ja kein großer Freund von Hüttenübernachtungen, aber so ruhig wie in dieser Nacht habe ich es schon lange nicht mehr gehabt (außer in einem Winterraum). Frühstück um 7 Uhr. Ich lasse mir Zeit und gehe kurz nach 8 Uhr los.

Vor mir kann ich bereits den Schönberg sehen, etwas über 700 hm sind es bis zum Gipfel. In der kühlen Morgenluft gehe ich über die Alm und komme bald zu einer Abzweigung. Geradeaus führt der Weg direkt zum Hochkogelhaus. Ich nehme aber den Umweg über den Schönberg.

Ab jetzt dominieren die Latschen. Wie durch ein Labyrinth schlängelt sich der gut ausgeschnittenen Weg langsam den Berg hinauf und nach 2¼ Stunden stehe ich am Gipfel. Hier war ich zuletzt im Oktober 2018, schon wieder fast sieben Jahre her, unglaublich wie schnell die Zeit vergeht. In Anbetracht des kühlen Windes sowie der umherziehenden Wolken verlege ich die Mittagspause nach weiter unten.

Dann steige ich zum Verbindungsweg 211 ab und gehe auf diesem zum gut besuchten Hochkogelhaus. Auf der sonnigen Hüttenbank schmeckt der Kaffee besonders gut, der Schokokuchen ist ein Gedicht. Hier könnte man stundenlang sitzen, wenn nicht der lange Abstieg wäre. Und der zieht sich heute wirklich.

Bis zum Mitterecker Stüberl sind es zwar nur 750 Meter im Abstieg, doch dann folgen lange 8 km hinaus ins Trauntal bis zur Bahnstation Steinkogel. Anfangs noch ein schöner Wanderweg, geht dieser beim Parkplatz Schwarzenbach Stüberl in eine Schotterstraße über. Linkerhand verläuft nun der Gimbach, der sich nach dem Kraftwerk Offensee 1 mit dem Offenseebach vereint, und ab nun Frauenweißenbach heißt. Logisch, oder?

Die letzten 4 km entlang der Offenseestraße zählen nicht zu den Höhepunkten des Tages. Andererseits wäre die Wanderung irgendwie nicht ganz vollständig, hätte ich die mir beim Gimbach angebotene Mitfahrgelegenheit angenommen.

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Geschichtsunterricht / 25.8.2025


Die Bahnfahrt ins Salzkammergut beginnt mit einem Kaffee im Railjet nach Attnang Puchheim. Von dort geht es etwas gemütlicher weiter, was in Anbetracht der wunderbaren Aussicht kein Fehler ist. Eine mir gegenüber sitzende junge Chinesin sieht das offenbar anders bzw. überhaupt nicht, denn sie schminkt sich durchgehend von Attnang bis Ischl. Das Resultat überzeugt mich allerdings nicht.

In Goisern steige ich in den Bus um. Weiter geht die Fahrt über den Pötschenpass zur Bahnstation Bad Aussee, wo ich nach kurzer Wartezeit in den Bus nach Altaussee umsteige.

Umsichtig steuert die Lenkerin den viel zu großen Bus durch die engen Straßen, kein einfaches Unterfangen. Im Ort steigt ein älterer Herr mit Gamsbart am Hut aus und verabschiedet sich bei der Lenkerin mit den Worten "Guat bist gfoan". Die junge Lenkerin lächelt und setzt die Fahrt mit mir und zwei weiteren Personen zur Endstation bei der Loser Mautstelle fort. Hier beginnt meine Wanderung.

Auf einem schönen Wiesenweg komme ich zur heute geschlossenen Blaa Alm, dann gehe ich leicht bergab zum Rettenbach, wo der anspruchsvolle Abschnitt beginnt. Es ist der Naglsteig, auf dem ich eine felsdurchsetzte Steilstufe überwinde. Die etwas luftigen Stellen sind mit einem Seil entschärft.

Nach einem Rastplatz wird es flacher und bald komme ich zu einer Abzweigung. Ein unscheinbarer, stellenweise verwachsener Steig führt hier zum sogenannten Igel, eine abgelegene Mulde, die Wiederstandskämpfern als Versteck gedient hat. Eine genaue Beschreibung ist hier nachzulesen.

Ich nähere mich jetzt langsam meinem Tagesziel. Beim sogenannten Anger lichtet sich der Wald und wenig später beim Beerensattel sehe ich erstmals auf die Schwarzenbergalm. Es ist ein schöner Anblick, den ich einige Minuten auf mich wirken lasse. Dann gehe ich langsam zur Ischler Hütte weiter, wo ich meine heutige Wanderung beende. In einem bequemen Liegestuhl sitzend schließe ich die Augen und lasse den Tag nochmals Revue passieren.

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Umweg nach Gmunden / 19.8.2025

Die letzten Jahre habe ich immer den direkten Weg nach Gmunden genommen, also meist entlang der Traun. Heute entscheide ich mit für eine andere Variante. Etwas Abwechslung kann ja nicht schaden.

Bis Wels folge ich der Traun, dann biege ich beim Autobahntunnel Noitzmühle auf den R11 (Almradweg) ab. Kurz begleitet mich noch der Lärm von der A8 (Innkreis Autobahn), der sich aber bald in der Luft auflöst. Erst bei Eberstallzell mache ich wieder Bekanntschaft mit einer Schnellstraße, diesmal ist es die A1 (Westautobahn). Der Geräuschpegel wird durch die Lärmschutzwände ganz gut gemindert, wohnen möchte ich hier aber trotzdem nicht.

Nach einigen Kurven, einem Kreisverkehr und einer langen Geraden komme ich nach Pettenbach, wo das Almtal beginnt (so steht es zumindest auf meiner Landkarte). Zur Alm (Fluss) ist es vom Ort nicht mehr weit. Dort biege ich auf den Almuferweg ab, auf dem ich bis Steinbachbrücke fahre bzw. teilweise das Rad schiebe.

Die überfällige Mittagspause mache ich kurz vor Scharnstein bei einer Schotterbank. Dort ist die Alm zum Schwimmen tief genug (sofern die Wassertemperatur von etwa 15 Grad kein Hindernis ist).

Abgekühlt und ausgerastet setze ich meine Fahrt über St. Konrad nach Gmunden fort. Der Radweg verläuft meist neben der Straße, ist aber weit nicht so unangenehm zu befahren wie der Abschnitt Gmunden - Traunkirchen entlang der stark befahrenen B145.

Bei Kranichsteg biege ich links ab und radle leicht ansteigend entlang der Laudach bis zum Gasthaus Franzl im Holz. Dieser kurze Umweg zahlt sich auf jeden Fall aus, denn die Alternative "Hauptstraße" ist alles andere als verlockend.

Dann geht es lange bergab bis zum Traunsee. Bei der Traunbrücke mache ich nicht nur eine kurze Rast, sondern auch das klassische Foto "Gisela mit Höllengebirge". Einfallslos, aber trotzdem schön.

Das Ende der Tour rückt langsam näher. Allerdings bin ich noch unschlüssig, ob ich erst in Attnang oder gleich in Gmunden in den Zug steigen soll. Die Entscheidung verschiebe ich vorerst bis zum Bahnhof.

Zuerst durch die malerische Kirchengasse, dann auf der weniger schönen Bahnhofstraße trete ich die Steigung bis zu einem Kreisverkehr hinauf, wo man als Radler schnell einmal überfordert sein kann. Möglicherweise gibt es eine radlerfreundlichere Variante um zum Bahnhof zu kommen. Jedenfalls komme ich 10 Minuten vor der Abfahrt des Zuges nach Attnang an. Da fällt mir die Entscheidung leicht, zumal ich ohnedies schon fast 90 km am Tacho habe.

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Wörschacher Schafberg / 18.8.2025


Etwas über 800 hm für eine Bergwanderung, das wird wohl ein gemütlicher Tag werden, so unsere Einschätzung beim Start in Schönmoos.

In der Nacht hat es geregnet und die Wolken hängen noch tief. Während wir zur Langpoltenalm aufsteigen, inhalieren wir die kühle Bergluft in vollen Zügen. Eine Wohltat nach der Hitze der letzten Tage.

Bei der Alm zweigt der Weg zum Hochtor ab, nicht zu verwechseln mit dem anspruchsvollen Gipfel im Gesäuse. Weiter oben wird es wieder flacher und vor uns breitet sich eine wunderbare Landschaft aus. Ich kenne die Gegend bisher nur vom Winter und freue mich schon auf den folgenden Abschnitt.

Bei den Steinfelder Schwarzkoppen verlassen wir den markierten Weg und steigen mäßig ansteigend in Richtung Schafberg auf. Es ist eine unberührte Landschaft, eine Art Hochalm, die wir hier durchstreifen.

Langsam nähern wir uns dem Latschengürtel. Von einem Weg ist schon lange nichts mehr zu sehen, nur ein einsames Stoamandl können wir entdecken. Optimistisch folgen wir einer vermeintlichen Spur in die Latschen, müssen aber bald aufgeben. Hier ist ein Durchkommen unmöglich. Wir drehen um und versuchen es 100 Meter weiter nördlich noch einmal.

Und tatsächlich dürfte hier einmal so etwas wie ein "Weg" durch die Latschen gewesen sein, der aber mittlerweile schon stark verwachsen ist. Etwas zerkratzt erreichen wir die Südostflanke des Schafberges und steigen von dort problemlos zum Gipfel auf.

Für den Abstieg wählen wir die einfachere Variante, zuerst nördlich und dann durch die Latschen zur Hochalm, wo ein Stoamadl das Ende bzw. den Beginn der Latschengasse markiert. Diese Abzweigung haben wir beim Aufstieg übersehen.

Bald treffen wir wieder auf den Weg 218 zur Hochmölbinghütte, der landschaftlich unbeschreiblich schön und angenehm zu begehen ist. Von Einheimischen wird dieser Abschnitt auch "Karl-May-Tal" genannt. Dazu passt auch eine große Rinderherde, die sich dort ausgebreitet hat. Jetzt fehlt nur mehr ein Cowboy mit Lasso.

Nach der überfälligen Mittagsrast steigen wir am Grazer Steig zur Langpoltenalm ab, wo wir wieder auf den Weg zum gebührenfreien Parkplatz Schönmoos treffen.

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Steyreck /31.7.2025


Nach einer teilweise ruppigen Auffahrt beginnen wir die Wanderung beim Parkplatz Haslersgatter. Unser Ziel ist das Steyreck, der östlichste Gipfel im Sengsengebirge.

Bis zur Rumplmayrreith folgen wir leicht abfallend der Forststraße, biegen am Ende der Alm links auf einen gut erkennbaren Weg ab und treffen im Wald auf die ersten Hindernisse. Umgestürzte Bäume versperren den mittlerweile nur mehr schwach erkennbaren Pfad.

Und kurz darauf passiert uns auch noch ein Missgeschick. Wir biegen zu bald links ab und müssen mühsam durch hüfthohes Gras eine Lichtung queren bis wir endlich wieder den richtigen Weg finden. 

Nach einem weiteren Windwurf wird der Steig besser, doch es gibt schon wieder eine Verzögerung. Direkt neben und sogar am Weg stehen Steinpilze, an denen wir nicht so einfach vorbeigehen können. Mit einem erheblichen Gewichtszuwachs setzen wir den Aufstieg nach 20 Minuten fort.

Auf den ursprünglich geplanten Abstecher zur Eiskapelle verzichten wir. Vom Eis wird um diese Jahreszeit vermutlich ohnehin nichts mehr zu sehen sein. Besser wäre es diese im Mai zu besuchen.

Der weitere Wegverlauf - wobei von einem Weg ohnehin nicht die Rede sein kann - lässt sich kurz wie folgt beschreiben: steil und nicht immer erkennbar. Weiter oben bei den Latschen wird es aber besser. Es ist zwar immer noch steil, der Aufstieg in der ausgeschnittenen Latschengasse ist aber nicht zu verfehlen.

Steyreck - Gipfel (1.592 m): nicht ausgesetzt, viel Platz zum Rasten und eine schöne, wenn auch durch die Latschen etwas eingeschränkte Aussicht.

Für den Abstieg wählen wir den gemütlicheren Weg über die Mayralm. Es ist ein schöner unmarkierter Pfad, auf dem wir durch eine urtümliche Landschaft zuerst zur Alm und anschließend am breiten Forstweg zum Ausgangspunkt gelangen.

Fazit: obwohl nur 500 hm eine nicht zu unterschätzende Rundwanderung. Für den Aufstieg sind Stöcke sehr zu empfehlen (meine haben aber den Tag nutzlos in der Garage verbracht). 

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Pilgern mit Seeblick / 23.7.2025


Zur einer Wanderung gehört bekanntlich auch die Anreise, und die genieße ich heute in leeren Zügen. Die Fahrt mit dem Railjet nach Neumarkt/Wallersee vergeht wie im Flug, auch das Bordservice ist wieder vom Feinsten. Etwas langsamer nähere ich mich dann dem kleinen Ort Lengau, wo ich vor fast zwei Wochen die Wanderung beendet habe.

Auch heute führt der Jakobsweg - so wie zuletzt - überwiegend auf asphaltierten Straßen. Dafür entschädigt aber die wunderbare Landschaft mit ihren weiten Wiesen und Feldern, garniert mit kurzen Waldabschnitten und Ausblicken wie aus dem Fremdenverkehrsprospekt.

Die Mittagsrast verbringe ich in Mattsee an der Seepromenade. Von hier kann ich bis zum Kobernaußerwald blicken, dort wo die Windrädern von Munderfing in den Himmel ragen. Etwas näher liegt das Strandbad, das offensichtlich gut besucht ist. Mein Badeplatz befindet sich aber beim sogenannten Steinspitz. Es ist nur ein schmaler Uferstreifen mit glitschigen Felsen, wo es gleich tief hinunter geht. Hat man diese überwunden, kann man sich über ein herrliches Bad im Obertrumersee freuen.

Weniger schön sind die folgenden 2 km entlang der stark befahrenen Mattseer Landesstraße. Aber auch diese gehen vorbei. Bevor ich dann den letzten Abschnitt nach Seekirchen beginne, kaufe ich mir in Obertrum eine Jause und fülle die Wasserflasche beim Brunnen am Dorfplatz.

Etwas außerhalb vom Ort, bei der Kapelle zum Guten Hirten, überschreite ich die 20 km Marke. Erfahrungsgemäß werden jetzt die Beine schwerer und der Schritt langsamer, so auch heute. Aber dank der guten Zugverbindungen habe ich keine Eile und kann sogar noch eine kurze Rast bei Schöngumprechting einlegen.

Nach 27 km erreiche ich die Bahnstation, wo ich bei nächster Gelegenheit meine Wanderung fortsetzen werde.

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Einfallslos / 19.7.2025


In Anbetracht des zu erwartenden Urlauberreiseverkehrs sowohl auf der Straße als auch auf der Schiene radle ich "zur Abwechslung" wieder einmal nach Passau. Klingt einfallslos und ist es auch.

Andererseits ist das unbeschwerte Radfahren entlang der Donau ungemein beruhigend. Besonders wenn man alleine unterwegs ist. Ich kann das Tempo und die Pausen alleine bestimmen.

Heute ist der Radverkehr trotz Wochenende und Urlaubszeit eher schwach. Lediglich zwischen Aschach und Schlögen kommen mir einige Radtouristen mit ihren einfärbigen Einheitsrädern entgegen. Sie haben vermutlich alle einen Landausflug gebucht und steigen bei der nächsten Anlegestelle wieder auf ihr Schiff.

Nach Wesenufer wird es am Radweg ruhig. Jetzt freue ich mich schon auf die Kaffeepause in Engelhartszell. Im Schatten der prächtigen Stiftskirche genieße ich eine vorzügliche Kardinalschnitte mit Cappuccino.

Gestärkt radle ich weiter und erreiche mit ausreichender Zeitreserve den Bahnhof in Passau.

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Brettstein / 13.7.2025

Bisher war ich der Meinung, dass ich alle Gipfel im Sengsengebirge kenne, abgesehen von aussichtslosen Erhebungen im weglosen Gelände. Aber wieder einmal werde ich eines Besseren belehrt, denn es gibt sie noch, die weißen Flecken auf der Landkarte.

Ausgangspunkt ist das Rohrauergut, Parkmöglichkeiten sind hier Mangelware. Wir haben heute aber Glück, denn der Grundeigentümer erlaubt uns das Parken.

Gleich zu Beginn geht es durch einen Graben steil bergauf. Der Steig wird anscheinend nicht sehr häufig begangen, ist aber markiert. Bald kommen wir zum Saubachgut, ein herrlicher Platz mit schöner Aussicht. Der weitere Aufstieg durch den Wald bietet kaum Ausblicke hat aber den Vorteil, dass es schattig ist.

Kurz nach der Nationalparkgrenze biegen wir auf den unmarkierte Steig in Richtung Brettstein ab. Anfangs noch steil wird es bald flacher und nach einer Querung kommen wir zum Beginn eines breiten Rückens.

Wir gehen durch eine ursprüngliche Landschaft mit umgestürzten und langsam verrottenden Bäumen, bunten Blumen und verschiedenen Düften. Dann noch durch eine Latschengasse und wir stehen am höchsten Punkt vor dem schlichten Kreuz.

Vor uns liegt das Windischgarstener Becken und dahinter die bekannten Gipfel der Gegend .... Pyhrgas, Bosruck, Warscheneck, Spitzmauer, Priel um nur einige zu nennen. Weiter östlich geht der Blick zu den Gesäusebergen, die heute gut zu erkennen sind.

Beim Abstieg verzichten wir auf Experimente und folgen dem bekannten Aufstiegsweg. Alternativen wären aber durchaus denkbar. Ich nehme mir vor, wieder zu kommen.

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Im KTM Land / 10.7.2025


Nach der letzten Wanderung am Jakobsweg war ich mir nicht so sicher, ob ich die nächste Etappe nach Lengau überhaupt noch gehen soll. Auf der Karte sind es 17 Kilometer in eine Richtung ohne Erhebungen, ohne Waldpassagen und auch sonst ohne Besonderheiten (aus der Sicht des Wanderers). Trotzdem fahre ich heute wieder nach Mattighofen, allerdings mit sehr niedriger Erwartungshaltung. Die sehr gute Zugverbindung erleichtert mir die Entscheidung.
 
Ich steige in Mattighofen aus dem Zug und gehe ins Stadtzentrum um mir noch eine Jause zu kaufen. Dabei fällt mir bald auf, dass sich hier fast alles um KTM dreht. Ein älterer Herr mit KTM-Kappe, der nächste mit KTM-Jacke, dann wieder ein KTM-Firmenwagen und dazwischen Radfahrer mit KTM-Rädern.
 
Auf einer wenig befahrenen Straße verlasse ich Mattighofen in Richtung Munderfing. Dabei komme ich durch Siedlungsgebiete, die überall mehr oder weniger gleich aussehen. Und natürlich wird hier auch viel gebaut. Wer die Bodenversiegelung verharmlost, sollte einmal mit offen Augen durchs Bundesland gehen.
 
Von Weitem sehe ich ein großes Gebäude, das optisch einen durchaus ansprechenden Eindruck macht, sofern man das von einem Zweckbau sagen kann. Und zu meiner Freude steht dort auch eine Rastbank. Lange bleibe ich hier aber nicht sitzen, denn von Westen nähern sich dunkle Wolken.
 
Zügig gehe ich durch das Betriebsgebiet - natürlich KTM - und erreiche vor den ersten Regentropfen die Kirche in Munderfing. Entgegen meiner Befürchtung bleibt der große Regen aber aus und ich gehe bald weiter.
 
Der Wanderweg führt nun entlang des Schwemmbaches vorbei an Achenlohe, Baumgarten und Kolming nach Teichstätt. Mittlerweile haben sich die dunklen Wolken verzogen und der Sonne Platz gemacht.
 
Langsam näher ich mich meinem Ziel, dem kleinen Ort Lengau, wo ich nach 17 km die Wanderung beende. Rückblickend wäre es schade gewesen, wenn ich die Wanderung vorzeitig in Mattighofen beendet hätte.
 

Stubwieswipfel / 5.7.2025

 
Ich bin überrascht, dass ich heute der einzige Fahrgast im Bus nach Roßleithen bin. Das habe ich an einem Samstag bei schönem Wetter nicht erwartet. Beim Aussteigen wünscht mir der Fahrer noch einen schönen Tag und fährt weiter.

Nach wenigen Minuten komme ich zum Sensenwerk (gegründet 1540 von Franz de Paul Schröckenfux). Beim alten Hammerwerk an der Pießling fühle ich mich gleich einige Jahrzehnte zurückversetzt. Und wie schon so oft mache ich hier ein Foto. Dann gehe ich weiter.

Bald verstummt das Rauschen des Baches und ich steige langsam im schattigen Wald zur Roßleithenreith auf. Trinkpause. Das frische Wasser aus dem Brunnen schmeckt vorzüglich.

Nach 2½ Stunden Aufstieg komme ich zur Dümlerhütte. Es ist 11 Uhr und noch nicht viel los. Ich stärke mich mit einer Kaspressknödelsuppe, Schokonussschnitte und Kaffee, dann gehe ich am Kalkalpenweg zum Halssattel weiter.

Wie angekündigt tauchen um die Mittagszeit die ersten Wolken auf, was mich aber nicht stört. Im Gegenteil, denn so entwickelt sich der sonst sehr sonnige, manchmal steile Aufstieg zum Stubwieswipfel zu keiner Hitzeschlacht. In Anbetracht des noch vor mir liegenden Weges fällt die Gipfelrast heute nur kurz aus.

Ich steige zur Filzmoosalm ab und biege beim sogenannten Teichlschwund in Richtung Höllgraben ab. Der Weg ist stellenweise urig und der Wald mit den riesigen Felsblöcken etwas mystisch. Nicht umsonst heißt es hier "In der Höll".

Bei der Schwarzlacke teilt sich dann der Weg. Geradeaus geht es in den Höllgraben, den ich in schlechter Erinnerung habe. Ich wähle daher den Umweg über die Höllstube zur Schmiedalm und gehe dort auf der Forststraße ins Tal.

Erst im unteren Bereich der Schipiste treffe ich wieder auf den Kalkalpenweg. Allerdings hat sich der Umweg zeitlich negativ ausgewirkt, denn ich verpasse den letzten Bus um 9 Minuten. Ein Autofahrerin hat aber Erbarmen mit mir und nimmt mich bis zur Bahnstation Roßleithen mit.

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Rückenwind / 24.6.2025


Heute steht wieder einmal "Passau" am Programm. Auf Grund der Windrichtung fahre ich diesmal mit dem Zug zum Ausgangspunkt und mit starkem Westwind im Rücken zurück. Wie von einer unsichtbaren Hand angeschoben spule ich ohne nennenswerte Anstrengung die Kilometer herunter. Nur in der Schlögener Schlinge trifft mich kurz der Gegenwind.

Ab Aschach wird es spürbar wärmer. Auch vom sonst kühlenden Fahrtwind ist heute wenig zu spüren. Trotzdem ist es neben der Donau meistens um einige Grade kühler. Erst bei der leicht ansteigenden Fahrt nach Dörnbach spüre ich die Hitze. Dafür geht es anschließend bergab nach Pasching.

Im Sinne von "Lerne deine Heimat kennen" radle ich weiter nach Traun und von dort über Audorf, Freindorf, Fischdorf bis nach Ebelsberg. Die Gegend bietet - abgesehen vom Schloss Traun - wenig Sehenswürdigkeiten, dafür einen fast durchgehenden Radweg.

In Ebelsberg überquere ich wieder die Traun und gelange auf mir bereits bekannten Radwegen zum Endpunkt meiner Ausfahrt. Nach 120 km stelle ich das Rad mit halbvollem Akku in der Garage ab. Der Rückenwind macht's möglich.

Fazit: die Fahrt durchs Donautal ist immer wieder schön, für die Gegend südlich von Linz reicht mir ein einmaliger Besuch.

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Hohe Trett / 18.6.2025


Wieder fahre ich mit der Pyhrnbahn in die Steiermark. Diesmal steige ich aber erst in Liezen aus dem Zug und radle von dort etwa 13 km und 540 hm bis zum Ausgangspunkt meiner Wanderung am Vorberg. Bevor ich das Rad abstelle, mache ich einen kurzen Abstecher zur Stalingradkapelle. Der Ausblick von dort zum Grimming und hinunter ins Ennstal ist ein erster Vorgeschmack auf das, was mich weiter oben erwartet.

Mein Ziel ist die Hohe Trett, ein Paradeaussichtsberg über dem Ennstal. Zum Gipfel führt ein markierter Wanderweg, allerdings ist der Forststraßenanteil relativ hoch. Dafür gibt es immer wieder herrliche Ausblicke zu den umliegenden Bergen. Die Abschnitte im Wald sind dafür angenehm schattig, was bei der heutigen Hitze durchaus sehr angenehm ist.

Am Gipfel gibt's dann die versprochen Aussicht, die heute durch die hohe Luftfeuchtigkeit etwas beeinträchtigt ist. Außerdem schwirren gefühlt hunderte Mücken um das Kreuz herum. Ich verschiebe daher die Rast auf weiter unten.

Nach 11 km komme ich wieder zum "Parkplatz" zurück. Die anschließende Radfahrt hinunter nach Aigen bringt dann die ersehnte äußerliche Abkühlung durch den Fahrtwind. Für die notwendige innere Kühlung verwende ich ein lokales Erfrischungsgetränk mit Hopfengeschmack.

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