Auch heute führt der Jakobsweg - so wie zuletzt - überwiegend auf asphaltierten Straßen. Dafür entschädigt aber die wunderbare Landschaft mit ihren weiten Wiesen und Feldern, garniert mit kurzen Waldabschnitten und Ausblicken wie aus dem Fremdenverkehrsprospekt.
Die Mittagsrast verbringe ich in Mattsee an der Seepromenade. Von hier kann ich bis zum Kobernaußerwald blicken, dort wo die Windrädern von Munderfing in den Himmel ragen. Etwas näher liegt das Strandbad, das offensichtlich gut besucht ist. Mein Badeplatz befindet sich aber beim sogenannten Steinspitz. Es ist nur ein schmaler Uferstreifen mit glitschigen Felsen, wo es gleich tief hinunter geht. Hat man diese überwunden, kann man sich über ein herrliches Bad im Obertrumersee freuen.
Weniger schön sind die folgenden 2 km entlang der stark befahrenen Mattseer Landesstraße. Aber auch diese gehen vorbei. Bevor ich dann den letzten Abschnitt nach Seekirchen beginne, kaufe ich mir in Obertrum eine Jause und fülle die Wasserflasche beim Brunnen am Dorfplatz.
Etwas außerhalb vom Ort, bei der Kapelle zum Guten Hirten, überschreite ich die 20 km Marke. Erfahrungsgemäß werden jetzt die Beine schwerer und der Schritt langsamer, so auch heute. Aber dank der guten Zugverbindungen habe ich keine Eile und kann sogar noch eine kurze Rast bei Schöngumprechting einlegen.
Nach 27 km erreiche ich die Bahnstation, wo ich bei nächster Gelegenheit meine Wanderung fortsetzen werde.