Zwei Ecken und ein Oberlauser / 4.9.2025

Nach zwei Winterbesteigungen des Gr. Maiereck (1996 und 2020) steht heute die Sommervariante am Programm. Da es heute noch einmal sehr warm werden soll, entscheiden wir uns für den nördlichen Aufstieg.

Der beschilderte Wanderweg 639 beginnt direkt an der Eisenstraße zwischen Ober u.- Unterlaussa etwa 2 km nach dem Sagwirt. Mit Mühe zwängen wir uns durch den engen Durchgang zwischen Gittertor und Zaun, Radfahrer haben hier keine Chance, leider. Denn die Auffahrt auf der Forststraße bis zum Sauboden wäre schon eine Erleichterung, besonders beim Rückweg.

Vor uns liegen 6 km Forststraße. Das klingt nicht sehr verlockend, doch der erste Eindruck täuscht. Die Straße schlängelt sich mit vielen Kehren in einem anfangs schmalen, dann immer breiter werdenden Graben zum Sauboden hinauf. Zwischendurch gibt es immer wieder schöne Ausblicke, für eine Forststraße also gar nicht so übel.

Am Ende der Straße, dort wo links eine schöne Jagdhütte auf Gäste wartet, sehen wir rechts bereits den weiteren Aufstiegsweg zu einem Sattel. Sieht gar nicht so weit aus, ist es aber, und vor allem steil. Der Weg ist besonders zu Beginn etwas mühsam zu begehen, da haben die Kühe ganze Arbeit geleistet. Oben wird es besser und nach gut einer Stunde erreichen wir den Sattel.

Kurze Verschnaufpause, dann gehen wir links nicht mehr ganz so steil in Richtung Gipfel weiter. Der Wald wird jetzt lichter und bald haben wir freie Sicht zu den Haller Mauern mit dem markanten Hexenturm. Kurz vorm Gipfel kommen auch die nahen Gesäuseberge ins Blickfeld und weiter hinten im Osten der Hochschwab, eine herrliche Aussicht als Belohnung für den 3½ stündigen Aufstieg.

Leider müssen wir uns von unserem Logenplatz wieder trennen, denn der Abstieg ist noch lang. Trotzdem lasse ich es mir nicht nehmen, unten beim Sattel noch schnell den Abstecher auf das Kl. Maiereck zu machen. Der kurze Gegenanstieg lohnt sich allemal, denn die Aussicht beim kleinen Kreuz ist besser als erwartet.

Ab nun geht es aber nur mehr bergab. Zuerst wieder zum Sauboden hinunter und dann auf der Forststraße ins Tal. Beim Rückweg wird uns erst so richtig bewusst, wie lange wir auf der Forststraße aufgestiegen sind. Gut, dass man nicht immer alles im Voraus so genau weiß.

Bei der Heimfahrt nutzen wir die Gelegenheit, beim Sagwirt einzukehren. Dieses Wirtshaus befindet sich ja wirklich etwas abseits vom "Schuss" und umso erfreulicher ist es, dass hier in der Einschicht ein kleiner Gastronomiebetrieb standhaft dem Wirtshaussterben Paroli bietet. Das Essen schmeckt übrigens vorzüglich, das heimische Bier sowieso. Wir sind hier im Gösser-Land.

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Erster Morgennebel / 3.9.2025

So schnell geht es, und der Sommer ist schon wieder in der Zielgeraden.

Der morgendliche Nebel lichtet sich entgegen meiner Erwartung nicht so bald, schon gar nicht an der Traun, wo es besonders feucht ist. Erst bei Marchtrenk treffen mich die ersten Sonnenstrahlen und es wird spürbar wärmer.

Einige Kilometer später radle ich bei strahlendem Sonnenschein durch Wels und nach einer kurzen Trinkpause weiter nach Lambach. In der Ferne tauchen langsam die ersten hohen Berge auf, Traunstein, Brunnkogel und wie sie alle heißen.

Ich radle auf Nebenstraßen entlang von hohen Maisfeldern, frisch gepflügten Äckern und Wiesen. Besonders schön ist der Abschnitt zwischen Stadl-Paura und dem Traunfall, wo das Höllengebirge schon gut zu sehen ist.

Anders als in den letzten Jahren mache ich heute einen Bogen um das Industriegebiet bei Laakirchen und bleibe westlich der Traun. Eine gute Entscheidung, denn die sich dabei mehr oder weniger zufällig ergebende Route ist landschaftlich wirklich sehr schön. Dabei komme ich auch nach Obernathal, eine Ortschaft mit 9 Adressen (Stand 2020). Eine davon ist Obernathal 2, das Bernhard Haus

Da mir nicht nach einer Besichtigung zumute ist und das Haus nur am Wochenende offen hat, radle ich nach Ohlsdorf weiter. Dann geht es bergab zur Traun und am schönen Uferweg komme ich direkt zum Rathausplatz in Gmunden.

Auf eine Weiterfarhrt nach Ebensee verzichte ich, da der Radweg hier direkt an der stark befahrenen B 145 verläuft. Da gibt es ruhigere Strecken, beispielsweise über Pinsdorf, Aurachkirchen und Wankham nach Attnang-Puchheim, wo ich meine Fahrt nach 91 km beende.

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Passau - die Fünfte / 1.9.2025


Immer wieder lese/höre ich in letzter Zeit von schweren Unfällen mit E-Bikes. Um mein persönliches Risiko etwas zu reduzieren, radle ich daher gerne auf Radwegen. So auch heute wieder auf meiner Standardtour durch das Donautal. Und obwohl es heuer bereits die fünfte Fahrt auf dieser Strecke ist, entdecke ich ich doch etwas für mich Neues.

Da wäre einmal Elis Radlertreff in Unterlandshaag. So einen liebevoll gestalteten Rastplatz habe ich noch nie gesehen. Neben gekühlten Getränken und Kuchen gibt es sogar eine Espressomaschine und passend dazu eine gemütliche Sitzgelegenheit mit Schutz vor Wind und Wetter. Besser geht es nicht. 

Meine zweite Entdeckung ist eine leicht zu übersehende Hinweistafel an der Bundesstraße nach Passau. Sie erinnert an ein ehemaliges Lager zur Zeit des Ständestaates. Es handelt sich um das Bettlerlager Schlögen, von dem heute nichts mehr zu sehen ist.

Nach 90 Kilometern ohne brenzligen Situationen komme ich nach Passau und beende dort wie immer die Tour beim Bahnhof.

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Schönberg / 26.8.2025

Ich bin ja kein großer Freund von Hüttenübernachtungen, aber so ruhig wie in dieser Nacht habe ich es schon lange nicht mehr gehabt (außer in einem Winterraum). Frühstück um 7 Uhr. Ich lasse mir Zeit und gehe kurz nach 8 Uhr los.

Vor mir kann ich bereits den Schönberg sehen, etwas über 700 hm sind es bis zum Gipfel. In der kühlen Morgenluft gehe ich über die Alm und komme bald zu einer Abzweigung. Geradeaus führt der Weg direkt zum Hochkogelhaus. Ich nehme aber den Umweg über den Schönberg.

Ab jetzt dominieren die Latschen. Wie durch ein Labyrinth schlängelt sich der gut ausgeschnittenen Weg langsam den Berg hinauf und nach 2¼ Stunden stehe ich am Gipfel. Hier war ich zuletzt im Oktober 2018, schon wieder fast sieben Jahre her, unglaublich wie schnell die Zeit vergeht. In Anbetracht des kühlen Windes sowie der umherziehenden Wolken verlege ich die Mittagspause nach weiter unten.

Dann steige ich zum Verbindungsweg 211 ab und gehe auf diesem zum gut besuchten Hochkogelhaus. Auf der sonnigen Hüttenbank schmeckt der Kaffee besonders gut, der Schokokuchen ist ein Gedicht. Hier könnte man stundenlang sitzen, wenn nicht der lange Abstieg wäre. Und der zieht sich heute wirklich.

Bis zum Mitterecker Stüberl sind es zwar nur 750 Meter im Abstieg, doch dann folgen lange 8 km hinaus ins Trauntal bis zur Bahnstation Steinkogel. Anfangs noch ein schöner Wanderweg, geht dieser beim Parkplatz Schwarzenbach Stüberl in eine Schotterstraße über. Linkerhand verläuft nun der Gimbach, der sich nach dem Kraftwerk Offensee 1 mit dem Offenseebach vereint, und ab nun Frauenweißenbach heißt. Logisch, oder?

Die letzten 4 km entlang der Offenseestraße zählen nicht zu den Höhepunkten des Tages. Andererseits wäre die Wanderung irgendwie nicht ganz vollständig, hätte ich die mir beim Gimbach angebotene Mitfahrgelegenheit angenommen.

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Geschichtsunterricht / 25.8.2025


Die Bahnfahrt ins Salzkammergut beginnt mit einem Kaffee im Railjet nach Attnang Puchheim. Von dort geht es etwas gemütlicher weiter, was in Anbetracht der wunderbaren Aussicht kein Fehler ist. Eine mir gegenüber sitzende junge Chinesin sieht das offenbar anders bzw. überhaupt nicht, denn sie schminkt sich durchgehend von Attnang bis Ischl. Das Resultat überzeugt mich allerdings nicht.

In Goisern steige ich in den Bus um. Weiter geht die Fahrt über den Pötschenpass zur Bahnstation Bad Aussee, wo ich nach kurzer Wartezeit in den Bus nach Altaussee umsteige.

Umsichtig steuert die Lenkerin den viel zu großen Bus durch die engen Straßen, kein einfaches Unterfangen. Im Ort steigt ein älterer Herr mit Gamsbart am Hut aus und verabschiedet sich bei der Lenkerin mit den Worten "Guat bist gfoan". Die junge Lenkerin lächelt und setzt die Fahrt mit mir und zwei weiteren Personen zur Endstation bei der Loser Mautstelle fort. Hier beginnt meine Wanderung.

Auf einem schönen Wiesenweg komme ich zur heute geschlossenen Blaa Alm, dann gehe ich leicht bergab zum Rettenbach, wo der anspruchsvolle Abschnitt beginnt. Es ist der Naglsteig, auf dem ich eine felsdurchsetzte Steilstufe überwinde. Die etwas luftigen Stellen sind mit einem Seil entschärft.

Nach einem Rastplatz wird es flacher und bald komme ich zu einer Abzweigung. Ein unscheinbarer, stellenweise verwachsener Steig führt hier zum sogenannten Igel, eine abgelegene Mulde, die Wiederstandskämpfern als Versteck gedient hat. Eine genaue Beschreibung ist hier nachzulesen.

Ich nähere mich jetzt langsam meinem Tagesziel. Beim sogenannten Anger lichtet sich der Wald und wenig später beim Beerensattel sehe ich erstmals auf die Schwarzenbergalm. Es ist ein schöner Anblick, den ich einige Minuten auf mich wirken lasse. Dann gehe ich langsam zur Ischler Hütte weiter, wo ich meine heutige Wanderung beende. In einem bequemen Liegestuhl sitzend schließe ich die Augen und lasse den Tag nochmals Revue passieren.

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Umweg nach Gmunden / 19.8.2025

Die letzten Jahre habe ich immer den direkten Weg nach Gmunden genommen, also meist entlang der Traun. Heute entscheide ich mit für eine andere Variante. Etwas Abwechslung kann ja nicht schaden.

Bis Wels folge ich der Traun, dann biege ich beim Autobahntunnel Noitzmühle auf den R11 (Almradweg) ab. Kurz begleitet mich noch der Lärm von der A8 (Innkreis Autobahn), der sich aber bald in der Luft auflöst. Erst bei Eberstallzell mache ich wieder Bekanntschaft mit einer Schnellstraße, diesmal ist es die A1 (Westautobahn). Der Geräuschpegel wird durch die Lärmschutzwände ganz gut gemindert, wohnen möchte ich hier aber trotzdem nicht.

Nach einigen Kurven, einem Kreisverkehr und einer langen Geraden komme ich nach Pettenbach, wo das Almtal beginnt (so steht es zumindest auf meiner Landkarte). Zur Alm (Fluss) ist es vom Ort nicht mehr weit. Dort biege ich auf den Almuferweg ab, auf dem ich bis Steinbachbrücke fahre bzw. teilweise das Rad schiebe.

Die überfällige Mittagspause mache ich kurz vor Scharnstein bei einer Schotterbank. Dort ist die Alm zum Schwimmen tief genug (sofern die Wassertemperatur von etwa 15 Grad kein Hindernis ist).

Abgekühlt und ausgerastet setze ich meine Fahrt über St. Konrad nach Gmunden fort. Der Radweg verläuft meist neben der Straße, ist aber weit nicht so unangenehm zu befahren wie der Abschnitt Gmunden - Traunkirchen entlang der stark befahrenen B145.

Bei Kranichsteg biege ich links ab und radle leicht ansteigend entlang der Laudach bis zum Gasthaus Franzl im Holz. Dieser kurze Umweg zahlt sich auf jeden Fall aus, denn die Alternative "Hauptstraße" ist alles andere als verlockend.

Dann geht es lange bergab bis zum Traunsee. Bei der Traunbrücke mache ich nicht nur eine kurze Rast, sondern auch das klassische Foto "Gisela mit Höllengebirge". Einfallslos, aber trotzdem schön.

Das Ende der Tour rückt langsam näher. Allerdings bin ich noch unschlüssig, ob ich erst in Attnang oder gleich in Gmunden in den Zug steigen soll. Die Entscheidung verschiebe ich vorerst bis zum Bahnhof.

Zuerst durch die malerische Kirchengasse, dann auf der weniger schönen Bahnhofstraße trete ich die Steigung bis zu einem Kreisverkehr hinauf, wo man als Radler schnell einmal überfordert sein kann. Möglicherweise gibt es eine radlerfreundlichere Variante um zum Bahnhof zu kommen. Jedenfalls komme ich 10 Minuten vor der Abfahrt des Zuges nach Attnang an. Da fällt mir die Entscheidung leicht, zumal ich ohnedies schon fast 90 km am Tacho habe.

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Wörschacher Schafberg / 18.8.2025


Etwas über 800 hm für eine Bergwanderung, das wird wohl ein gemütlicher Tag werden, so unsere Einschätzung beim Start in Schönmoos.

In der Nacht hat es geregnet und die Wolken hängen noch tief. Während wir zur Langpoltenalm aufsteigen, inhalieren wir die kühle Bergluft in vollen Zügen. Eine Wohltat nach der Hitze der letzten Tage.

Bei der Alm zweigt der Weg zum Hochtor ab, nicht zu verwechseln mit dem anspruchsvollen Gipfel im Gesäuse. Weiter oben wird es wieder flacher und vor uns breitet sich eine wunderbare Landschaft aus. Ich kenne die Gegend bisher nur vom Winter und freue mich schon auf den folgenden Abschnitt.

Bei den Steinfelder Schwarzkoppen verlassen wir den markierten Weg und steigen mäßig ansteigend in Richtung Schafberg auf. Es ist eine unberührte Landschaft, eine Art Hochalm, die wir hier durchstreifen.

Langsam nähern wir uns dem Latschengürtel. Von einem Weg ist schon lange nichts mehr zu sehen, nur ein einsames Stoamandl können wir entdecken. Optimistisch folgen wir einer vermeintlichen Spur in die Latschen, müssen aber bald aufgeben. Hier ist ein Durchkommen unmöglich. Wir drehen um und versuchen es 100 Meter weiter nördlich noch einmal.

Und tatsächlich dürfte hier einmal so etwas wie ein "Weg" durch die Latschen gewesen sein, der aber mittlerweile schon stark verwachsen ist. Etwas zerkratzt erreichen wir die Südostflanke des Schafberges und steigen von dort problemlos zum Gipfel auf.

Für den Abstieg wählen wir die einfachere Variante, zuerst nördlich und dann durch die Latschen zur Hochalm, wo ein Stoamadl das Ende bzw. den Beginn der Latschengasse markiert. Diese Abzweigung haben wir beim Aufstieg übersehen.

Bald treffen wir wieder auf den Weg 218 zur Hochmölbinghütte, der landschaftlich unbeschreiblich schön und angenehm zu begehen ist. Von Einheimischen wird dieser Abschnitt auch "Karl-May-Tal" genannt. Dazu passt auch eine große Rinderherde, die sich dort ausgebreitet hat. Jetzt fehlt nur mehr ein Cowboy mit Lasso.

Nach der überfälligen Mittagsrast steigen wir am Grazer Steig zur Langpoltenalm ab, wo wir wieder auf den Weg zum gebührenfreien Parkplatz Schönmoos treffen.

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Steyreck /31.7.2025


Nach einer teilweise ruppigen Auffahrt beginnen wir die Wanderung beim Parkplatz Haslersgatter. Unser Ziel ist das Steyreck, der östlichste Gipfel im Sengsengebirge.

Bis zur Rumplmayrreith folgen wir leicht abfallend der Forststraße, biegen am Ende der Alm links auf einen gut erkennbaren Weg ab und treffen im Wald auf die ersten Hindernisse. Umgestürzte Bäume versperren den mittlerweile nur mehr schwach erkennbaren Pfad.

Und kurz darauf passiert uns auch noch ein Missgeschick. Wir biegen zu bald links ab und müssen mühsam durch hüfthohes Gras eine Lichtung queren bis wir endlich wieder den richtigen Weg finden. 

Nach einem weiteren Windwurf wird der Steig besser, doch es gibt schon wieder eine Verzögerung. Direkt neben und sogar am Weg stehen Steinpilze, an denen wir nicht so einfach vorbeigehen können. Mit einem erheblichen Gewichtszuwachs setzen wir den Aufstieg nach 20 Minuten fort.

Auf den ursprünglich geplanten Abstecher zur Eiskapelle verzichten wir. Vom Eis wird um diese Jahreszeit vermutlich ohnehin nichts mehr zu sehen sein. Besser wäre es diese im Mai zu besuchen.

Der weitere Wegverlauf - wobei von einem Weg ohnehin nicht die Rede sein kann - lässt sich kurz wie folgt beschreiben: steil und nicht immer erkennbar. Weiter oben bei den Latschen wird es aber besser. Es ist zwar immer noch steil, der Aufstieg in der ausgeschnittenen Latschengasse ist aber nicht zu verfehlen.

Steyreck - Gipfel (1.592 m): nicht ausgesetzt, viel Platz zum Rasten und eine schöne, wenn auch durch die Latschen etwas eingeschränkte Aussicht.

Für den Abstieg wählen wir den gemütlicheren Weg über die Mayralm. Es ist ein schöner unmarkierter Pfad, auf dem wir durch eine urtümliche Landschaft zuerst zur Alm und anschließend am breiten Forstweg zum Ausgangspunkt gelangen.

Fazit: obwohl nur 500 hm eine nicht zu unterschätzende Rundwanderung. Für den Aufstieg sind Stöcke sehr zu empfehlen (meine haben aber den Tag nutzlos in der Garage verbracht). 

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Pilgern mit Seeblick / 23.7.2025


Zur einer Wanderung gehört bekanntlich auch die Anreise, und die genieße ich heute in leeren Zügen. Die Fahrt mit dem Railjet nach Neumarkt/Wallersee vergeht wie im Flug, auch das Bordservice ist wieder vom Feinsten. Etwas langsamer nähere ich mich dann dem kleinen Ort Lengau, wo ich vor fast zwei Wochen die Wanderung beendet habe.

Auch heute führt der Jakobsweg - so wie zuletzt - überwiegend auf asphaltierten Straßen. Dafür entschädigt aber die wunderbare Landschaft mit ihren weiten Wiesen und Feldern, garniert mit kurzen Waldabschnitten und Ausblicken wie aus dem Fremdenverkehrsprospekt.

Die Mittagsrast verbringe ich in Mattsee an der Seepromenade. Von hier kann ich bis zum Kobernaußerwald blicken, dort wo die Windrädern von Munderfing in den Himmel ragen. Etwas näher liegt das Strandbad, das offensichtlich gut besucht ist. Mein Badeplatz befindet sich aber beim sogenannten Steinspitz. Es ist nur ein schmaler Uferstreifen mit glitschigen Felsen, wo es gleich tief hinunter geht. Hat man diese überwunden, kann man sich über ein herrliches Bad im Obertrumersee freuen.

Weniger schön sind die folgenden 2 km entlang der stark befahrenen Mattseer Landesstraße. Aber auch diese gehen vorbei. Bevor ich dann den letzten Abschnitt nach Seekirchen beginne, kaufe ich mir in Obertrum eine Jause und fülle die Wasserflasche beim Brunnen am Dorfplatz.

Etwas außerhalb vom Ort, bei der Kapelle zum Guten Hirten, überschreite ich die 20 km Marke. Erfahrungsgemäß werden jetzt die Beine schwerer und der Schritt langsamer, so auch heute. Aber dank der guten Zugverbindungen habe ich keine Eile und kann sogar noch eine kurze Rast bei Schöngumprechting einlegen.

Nach 27 km erreiche ich die Bahnstation, wo ich bei nächster Gelegenheit meine Wanderung fortsetzen werde.

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Einfallslos / 19.7.2025


In Anbetracht des zu erwartenden Urlauberreiseverkehrs sowohl auf der Straße als auch auf der Schiene radle ich "zur Abwechslung" wieder einmal nach Passau. Klingt einfallslos und ist es auch.

Andererseits ist das unbeschwerte Radfahren entlang der Donau ungemein beruhigend. Besonders wenn man alleine unterwegs ist. Ich kann das Tempo und die Pausen alleine bestimmen.

Heute ist der Radverkehr trotz Wochenende und Urlaubszeit eher schwach. Lediglich zwischen Aschach und Schlögen kommen mir einige Radtouristen mit ihren einfärbigen Einheitsrädern entgegen. Sie haben vermutlich alle einen Landausflug gebucht und steigen bei der nächsten Anlegestelle wieder auf ihr Schiff.

Nach Wesenufer wird es am Radweg ruhig. Jetzt freue ich mich schon auf die Kaffeepause in Engelhartszell. Im Schatten der prächtigen Stiftskirche genieße ich eine vorzügliche Kardinalschnitte mit Cappuccino.

Gestärkt radle ich weiter und erreiche mit ausreichender Zeitreserve den Bahnhof in Passau.

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Brettstein / 13.7.2025

Bisher war ich der Meinung, dass ich alle Gipfel im Sengsengebirge kenne, abgesehen von aussichtslosen Erhebungen im weglosen Gelände. Aber wieder einmal werde ich eines Besseren belehrt, denn es gibt sie noch, die weißen Flecken auf der Landkarte.

Ausgangspunkt ist das Rohrauergut, Parkmöglichkeiten sind hier Mangelware. Wir haben heute aber Glück, denn der Grundeigentümer erlaubt uns das Parken.

Gleich zu Beginn geht es durch einen Graben steil bergauf. Der Steig wird anscheinend nicht sehr häufig begangen, ist aber markiert. Bald kommen wir zum Saubachgut, ein herrlicher Platz mit schöner Aussicht. Der weitere Aufstieg durch den Wald bietet kaum Ausblicke hat aber den Vorteil, dass es schattig ist.

Kurz nach der Nationalparkgrenze biegen wir auf den unmarkierte Steig in Richtung Brettstein ab. Anfangs noch steil wird es bald flacher und nach einer Querung kommen wir zum Beginn eines breiten Rückens.

Wir gehen durch eine ursprüngliche Landschaft mit umgestürzten und langsam verrottenden Bäumen, bunten Blumen und verschiedenen Düften. Dann noch durch eine Latschengasse und wir stehen am höchsten Punkt vor dem schlichten Kreuz.

Vor uns liegt das Windischgarstener Becken und dahinter die bekannten Gipfel der Gegend .... Pyhrgas, Bosruck, Warscheneck, Spitzmauer, Priel um nur einige zu nennen. Weiter östlich geht der Blick zu den Gesäusebergen, die heute gut zu erkennen sind.

Beim Abstieg verzichten wir auf Experimente und folgen dem bekannten Aufstiegsweg. Alternativen wären aber durchaus denkbar. Ich nehme mir vor, wieder zu kommen.

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Im KTM Land / 10.7.2025


Nach der letzten Wanderung am Jakobsweg war ich mir nicht so sicher, ob ich die nächste Etappe nach Lengau überhaupt noch gehen soll. Auf der Karte sind es 17 Kilometer in eine Richtung ohne Erhebungen, ohne Waldpassagen und auch sonst ohne Besonderheiten (aus der Sicht des Wanderers). Trotzdem fahre ich heute wieder nach Mattighofen, allerdings mit sehr niedriger Erwartungshaltung. Die sehr gute Zugverbindung erleichtert mir die Entscheidung.
 
Ich steige in Mattighofen aus dem Zug und gehe ins Stadtzentrum um mir noch eine Jause zu kaufen. Dabei fällt mir bald auf, dass sich hier fast alles um KTM dreht. Ein älterer Herr mit KTM-Kappe, der nächste mit KTM-Jacke, dann wieder ein KTM-Firmenwagen und dazwischen Radfahrer mit KTM-Rädern.
 
Auf einer wenig befahrenen Straße verlasse ich Mattighofen in Richtung Munderfing. Dabei komme ich durch Siedlungsgebiete, die überall mehr oder weniger gleich aussehen. Und natürlich wird hier auch viel gebaut. Wer die Bodenversiegelung verharmlost, sollte einmal mit offen Augen durchs Bundesland gehen.
 
Von Weitem sehe ich ein großes Gebäude, das optisch einen durchaus ansprechenden Eindruck macht, sofern man das von einem Zweckbau sagen kann. Und zu meiner Freude steht dort auch eine Rastbank. Lange bleibe ich hier aber nicht sitzen, denn von Westen nähern sich dunkle Wolken.
 
Zügig gehe ich durch das Betriebsgebiet - natürlich KTM - und erreiche vor den ersten Regentropfen die Kirche in Munderfing. Entgegen meiner Befürchtung bleibt der große Regen aber aus und ich gehe bald weiter.
 
Der Wanderweg führt nun entlang des Schwemmbaches vorbei an Achenlohe, Baumgarten und Kolming nach Teichstätt. Mittlerweile haben sich die dunklen Wolken verzogen und der Sonne Platz gemacht.
 
Langsam näher ich mich meinem Ziel, dem kleinen Ort Lengau, wo ich nach 17 km die Wanderung beende. Rückblickend wäre es schade gewesen, wenn ich die Wanderung vorzeitig in Mattighofen beendet hätte.
 

Stubwieswipfel / 5.7.2025

 
Ich bin überrascht, dass ich heute der einzige Fahrgast im Bus nach Roßleithen bin. Das habe ich an einem Samstag bei schönem Wetter nicht erwartet. Beim Aussteigen wünscht mir der Fahrer noch einen schönen Tag und fährt weiter.

Nach wenigen Minuten komme ich zum Sensenwerk (gegründet 1540 von Franz de Paul Schröckenfux). Beim alten Hammerwerk an der Pießling fühle ich mich gleich einige Jahrzehnte zurückversetzt. Und wie schon so oft mache ich hier ein Foto. Dann gehe ich weiter.

Bald verstummt das Rauschen des Baches und ich steige langsam im schattigen Wald zur Roßleithenreith auf. Trinkpause. Das frische Wasser aus dem Brunnen schmeckt vorzüglich.

Nach 2½ Stunden Aufstieg komme ich zur Dümlerhütte. Es ist 11 Uhr und noch nicht viel los. Ich stärke mich mit einer Kaspressknödelsuppe, Schokonussschnitte und Kaffee, dann gehe ich am Kalkalpenweg zum Halssattel weiter.

Wie angekündigt tauchen um die Mittagszeit die ersten Wolken auf, was mich aber nicht stört. Im Gegenteil, denn so entwickelt sich der sonst sehr sonnige, manchmal steile Aufstieg zum Stubwieswipfel zu keiner Hitzeschlacht. In Anbetracht des noch vor mir liegenden Weges fällt die Gipfelrast heute nur kurz aus.

Ich steige zur Filzmoosalm ab und biege beim sogenannten Teichlschwund in Richtung Höllgraben ab. Der Weg ist stellenweise urig und der Wald mit den riesigen Felsblöcken etwas mystisch. Nicht umsonst heißt es hier "In der Höll".

Bei der Schwarzlacke teilt sich dann der Weg. Geradeaus geht es in den Höllgraben, den ich in schlechter Erinnerung habe. Ich wähle daher den Umweg über die Höllstube zur Schmiedalm und gehe dort auf der Forststraße ins Tal.

Erst im unteren Bereich der Schipiste treffe ich wieder auf den Kalkalpenweg. Allerdings hat sich der Umweg zeitlich negativ ausgewirkt, denn ich verpasse den letzten Bus um 9 Minuten. Ein Autofahrerin hat aber Erbarmen mit mir und nimmt mich bis zur Bahnstation Roßleithen mit.

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Rückenwind / 24.6.2025


Heute steht wieder einmal "Passau" am Programm. Auf Grund der Windrichtung fahre ich diesmal mit dem Zug zum Ausgangspunkt und mit starkem Westwind im Rücken zurück. Wie von einer unsichtbaren Hand angeschoben spule ich ohne nennenswerte Anstrengung die Kilometer herunter. Nur in der Schlögener Schlinge trifft mich kurz der Gegenwind.

Ab Aschach wird es spürbar wärmer. Auch vom sonst kühlenden Fahrtwind ist heute wenig zu spüren. Trotzdem ist es neben der Donau meistens um einige Grade kühler. Erst bei der leicht ansteigenden Fahrt nach Dörnbach spüre ich die Hitze. Dafür geht es anschließend bergab nach Pasching.

Im Sinne von "Lerne deine Heimat kennen" radle ich weiter nach Traun und von dort über Audorf, Freindorf, Fischdorf bis nach Ebelsberg. Die Gegend bietet - abgesehen vom Schloss Traun - wenig Sehenswürdigkeiten, dafür einen fast durchgehenden Radweg.

In Ebelsberg überquere ich wieder die Traun und gelange auf mir bereits bekannten Radwegen zum Endpunkt meiner Ausfahrt. Nach 120 km stelle ich das Rad mit halbvollem Akku in der Garage ab. Der Rückenwind macht's möglich.

Fazit: die Fahrt durchs Donautal ist immer wieder schön, für die Gegend südlich von Linz reicht mir ein einmaliger Besuch.

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Hohe Trett / 18.6.2025


Wieder fahre ich mit der Pyhrnbahn in die Steiermark. Diesmal steige ich aber erst in Liezen aus dem Zug und radle von dort etwa 13 km und 540 hm bis zum Ausgangspunkt meiner Wanderung am Vorberg. Bevor ich das Rad abstelle, mache ich einen kurzen Abstecher zur Stalingradkapelle. Der Ausblick von dort zum Grimming und hinunter ins Ennstal ist ein erster Vorgeschmack auf das, was mich weiter oben erwartet.

Mein Ziel ist die Hohe Trett, ein Paradeaussichtsberg über dem Ennstal. Zum Gipfel führt ein markierter Wanderweg, allerdings ist der Forststraßenanteil relativ hoch. Dafür gibt es immer wieder herrliche Ausblicke zu den umliegenden Bergen. Die Abschnitte im Wald sind dafür angenehm schattig, was bei der heutigen Hitze durchaus sehr angenehm ist.

Am Gipfel gibt's dann die versprochen Aussicht, die heute durch die hohe Luftfeuchtigkeit etwas beeinträchtigt ist. Außerdem schwirren gefühlt hunderte Mücken um das Kreuz herum. Ich verschiebe daher die Rast auf weiter unten.

Nach 11 km komme ich wieder zum "Parkplatz" zurück. Die anschließende Radfahrt hinunter nach Aigen bringt dann die ersehnte äußerliche Abkühlung durch den Fahrtwind. Für die notwendige innere Kühlung verwende ich ein lokales Erfrischungsgetränk mit Hopfengeschmack.

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Mühlauer Stadel / 12.6.2025

Etwas abgelegen liegt er schon dieser mir bisher unbekannte Berg südlich der Haller Mauern. Es gibt auch keinen markierten Wanderweg zum Gipfel, dafür aber einen Geocache. Also Grund genug, mir diese Gegend einmal näher anzuschauen.

Ich beginne den "Aufstieg" mit einer Radfahrt von Ardning nach Admont und weiter in die Mühlau bis zum Parkplatz. Hier stelle ich mein Rad ab und gehe anfangs noch flach auf der Forststraße in Richtung Pyhrgasgatterl. Nach der ersten Abzweigung beginnt die Straße zu steigen und ich gewinne langsam an Höhe.

Etwa 3,5 km folge ich der Straße bis zu einem Holzlagerplatz, wo ziemlich unscheinbar ein Steig links in den Wald abzweigt. Nun geht es stellenweise stark ansteigend weiter zu einer freien Fläche, wo der Weg nicht mehr zu erkennen ist. In der Falllinie aufzusteigen ist mir hier zu mühsam. Also quere ich nach links zum Waldrand, wo ich kurz darauf ein Stoamandl entdecke. Ab nun ist der schwach ausgeprägte Steig kaum mehr zu verfehlen, zumal auch das Gelände wenig Möglichkeiten zum Verirren bietet.

Nach einer Querung komme ich zur Baumgrenze und habe nun das zweifelhafte Vergnügen, in der prallen Mittagssonne über ein zum Glück nur kurzes Schotterfeld von der Ostseite zum Gipfel aufzusteigen. Ich werde dabei von einer Gams beobachtet. Was die sich wohl denkt, falls sie denken kann?

Der Lohn für den 2½-stündigen Aufstieg bekomme ich bei schlichten Kreuz auf 1.541m Höhe. Ein toller Blick zu den steilen Wänden der Haller Mauern, sozusagen erste Reihe fußfrei. Die Fernsicht ist heute allerdings etwas getrübt, vielleicht komme ich im Herbst wieder hierher.

Für den Abstieg nehme ich den ebenfalls unmarkierten Steig auf der Westseite vom Mühlauer Stadel. Hier ist die Landschaft besonders beeindruckend, fast noch schöner wie der Ausblick vom Gipfel. Der Steig ist immer gut erkennbar und einfach zu begehen. Nur die Querung des Eßlinggrabens könnte im Frühjahr (Schneeschmelze) Probleme bereiten.

Weiter unten treffe ich auf eine Forststraße. Jetzt noch 5km entspanntes Bergabgehen und ich bin wieder beim Ausgangspunkt.

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Waldbrand / 10.6.2025

Bei bestem Wanderwetter (blauer Himmel) steige ich in Höhnhart aus dem Bus, der nun ohne Fahrgast weiterfährt. Meine heute Etappe führt über Maria Schmolln nach Mattighofen. Die Gegend ist hügelig, Wiesen, Felder und Wälder liegen vor mir.

Diesmal bin ich wieder mit den leichten Sportschuhen unterwegs und nicht wie zuletzt mit den höheren Wanderschuhen. Ganz zufrieden bin ich mit der Schuhwahl aber immer noch nicht. Die Schuhe sind zwar leicht, aber etwas eng. Vielleicht dehnen sie sich noch, mal sehn.

Am späten Vormittag komme ich nach Maria Schmolln. Ich gehe kurz durch den schönen Klostergarten, dann in die Kirche und zum Abschluss in das örtliche Lebensmittelgeschäft, wo gerade eine Bierlieferung ankommt. Trotz dieser Verlockung lösche ich meinen Durst mit frischem Wasser aus dem Klostergarten und verlasse den schönen Ort.

Der Weg führt jetzt hinunter zum Moosbach und dann geht es gleich wieder bergauf nach Perneck. Mittlerweile hat sich die Farbe das Himmels von blau zu grau verändert. Es ist sehr diesig, das Licht ist irgendwie unangenehm. Im folgenden Waldstück ist es gleich besser und hier mache ich auch die längst fällige Pause.

Bis nach Mattighofen ist jetzt nicht mehr weit, allerdings ist es außerhalb vom Wald drückend heiß. Und wieder schiebt sich ein Grauschleier vor die Sonne. Die Ursache sind Waldbrände in Kanada. Durch den Wind werden Rauchpartikel 7000 km weit zu uns geblasen, unglaublich.

Heute bin ich froh, dass die Wanderung nach 17 km bei der Bahnstation endet. Die drückende Hitze und das unangenehme Licht waren auf den letzten Kilometern keine guten Begleiter.

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Waldetappe / 7.6.2025

Heute liegt eine waldreiche Etappe vor mir, was mir in Anbetracht der sommerlichen Temperatur durchaus gelegen kommt. Ich beginne wieder dort, wo ich zuletzt die Wanderung beendet habe, bei der kleinen Bahnstation Obernberg – Altheim.

Der gut beschilderte Weg führt zunächst zwischen weiten Feldern nach Altheim. Hier hat das Bierbrauen Tradition, wie auf einigen Hinweistafeln zu lesen ist. Ein kurzer Abstecher in die Bier Greisslerei (ohne Verkostung, ich habe ja noch einige Kilometer vor mir) gehört hier einfach dazu.

Dann lasse ich den Ort endgültig hinter mir. Mittlerweile ist es schon sehr warm und ich bin froh, als ich bei Lüfteneck den Gaugshamerwald erreiche. Die folgenden Kilometer bieten kaum eine Aussicht, dafür aber viel Schatten. Dank der guten Markierung finde ich problemlos den Weg nach Roßbach.

Nach einem kurzen Stück auf der wenig befahrenen Straße biege ich wieder in den Wald ab. Es geht jetzt immer leicht bergauf bis zum höchsten Punkt der Wanderung. Dieser befindet sich an der Kreuzung von zwei Forststraßen auf 553 m Höhe im Wald, also ziemlich unspektakulär. Aber immerhin steht dort eine Bank, wo ich mich kurz ausrasten und die Füße hochlagern kann.

Bis nach Höhnhart ist es jetzt nicht mehr weit. Etwa 2,5 km trennen mich noch vom kleinen Ort, den ich nach 21 km erreiche. Ein Detail am Rande: in Höhnhart gibt es zwei Bushaltestellen, Ortsmitte Nord und Ortsmitte Süd. Also aufpassen, dass man nicht bei der falschen Haltestelle vergeblich auf den Bus wartet.

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Wilde / 31.5.2025


Wie im Sept. 2022 habe ich mir heute wieder die Tour von Vorderstoder nach Hinterstoder vorgenommen. Diesmal beginne ich die Wanderung bei der Haltestelle Fuxjäger. Nach 300 Meter auf der Hauptstraße biege ich zum Sägewerk Hackl ab und steige mit herrlichem Blick zu den bekannten Stodertaler Gipfeln zum Baumschlagerberg auf.

Mit der schönen Aussicht ist es nun für die folgenden 1½ Stunden vorbei, denn der Weg führt teilweise steil im Wald zur Wildalm und dann etwas flacher bis zur Baumgrenze hinauf.

Kurz vorm Gipfel wird die Sicht wieder frei, besonders zum breiten Rücken des Warscheneck und zum schroffen Pyhrner Kampl. Auch der steile Elmplan rückt jetzt ins Blickfeld. Vor 18 Jahren bin ich dort mit den Schi aufgestiegen und auch heruntergefahren. Heute würde ich solche anspruchsvollen Steilabfahrten nicht mehr machen.

Nach einer Stunde am Gipfel steige ich entlang der Latschen zur Wildalm ab. Auf die Variante wie 2022 (Steig westlich unterhalb vom Gipfel) verzichte ich. Dafür biege ich weiter unten, dort wo es wieder flacher wird, zur Steyrsbergerreith ab. Und heute habe ich Glück. Die Alm ist bewirtschaftet. Auf der schattigen Hüttenbank genieße ich die Aussicht und den frischen Krapfen. Hier könnte man stundenlang sitzen.

Gestärkt beginne ich mit der Schlussetappe nach Hinterstoder. Der markierte Weg sieht auf der Karte relativ weit aus, ist es aber nicht. Viel schneller als kalkuliert komme ich ins Stodertal hinunter. Rückblickend wäre sich auch noch ein Kaffee und ein zweiter Krapfen auf der Alm ausgegangen.

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Schwereck und Jausenkogel / 20.5.2025

Es gibt schon eigenartige Bezeichnungen für Berggipfel. Da wäre einmal das Schwereck. Vom Namen zu schließen könnte die Besteigung schwer im Sinne von schwierig sein. Ob das zutrifft, werde ich heute überprüfen.

Ich beginne im Schindlbachtal, wo sich die Dürre Grünau, der Schwarzaubach und der Schindlbach vereinen. Die ersten 3½ Kilometer gehe ich leicht ansteigend auf der Forststraße. Bei der sogenannten Keferreuth endet die Straße und geht in einen Wanderweg über. Kurz darauf komme ich zu einem alleinstehenden alten Baum, der genau an der Bezirksgrenze Kirchdorf/Gmunden steht.

Ab hier wird es etwas anspruchsvoller, zumindest für die folgenden 100 Höhenmeter. Weglos steige ich zuerst über einen Schlag, anschließend auf einem gut erkennbaren Steig zu einer Forststraße auf und auf dieser nördlich um das Schwereck herum. Bei der nächsten Rechtskurve zweigt links ein kaum erkennbarer Steig zum Gipfel ab. Nach gemütlichen 2¼ Stunden stehe ich beim schiefen Kreuz und blicke hinunter nach Schindlbach. Wieder einmal eine Erstbesteigung.

Um zum zweiten Gipfel zu kommen, gehe ich zur Forststraße zurück und auf dieser bis zu deren Ende, wo der Steig zum Jausenkogel beginnt. Am breiten Rücken gewinne ich rasch an Höhe und erreiche bald den Beginn der Lahneralm. Ich bin überrascht von der Größe der Alm, von der Ruhe und vor allem von der Aussicht zum Toten Gebirge. Entsprechend lange fällt dann auch die Gipfelrast aus.

Zum Rückweg gibt es nicht viel zu sagen. Ich folge großteils dem Aufstiegsweg, nur bei der Spitzkehre unterhalb vom Schwereck bleibe ich auf der Forststraße.

Fazit: beim Schwereck kann man das "schwer" getrost vergessen, beim Jausenkogel wäre eine Gipfelrast ohne Jause aber nur das halbe Vergnügen.

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Abschied vom Inn / 13.5.2025


Der Weg nach Antiesenhofen hat mich zuletzt nicht besonders begeistert. Mit entsprechend geringer Erwartungshaltung setze ich daher heute meine Wanderung am Jakobsweg fort. Bevor ich aber losgehen kann, muss ich zuerst nach Antiesenhofen kommen.
 
Nach dem Motto "lerne deine Heimat kennen" nehme ich den Umweg über Attnang, um von dort mit dem Retroexpress über den Hausruck zu fahren. Diese Nebenbahn ist ein Erlebnis, nicht nur für Eisenbahnliebhaber.

Gut gelaunt gehe ich bei der Bahnstation los. Kurz darauf komme ich bei einer Bäckerei vorbei. Da ich ohnehin nur eine kleine Jause eingepackt habe, kommt mir das Geschäft wie gerufen.

Nach dem Ortsende verlasse ich die Straße und biege auf einen Feldweg ab. Bis kurz vor Reichersberg wandere ich zwischen Wiesen und Feldern. Beim sehenswerten Stift ist noch nicht viel los. Ich werfe einen Blick in die Kirche, hole mir in der Kanzlei einen Pilgerstempel und gehe zum Ufer des Inn hinunter.

Der nächsten Ort ist Obernberg, wo es einen 26 Meter hohen Aussichtsturm gibt. Die Aussicht ist fantastisch, etwas gewöhnungsbedürftig ist aber der Gitterboden mit Tiefblick.

Nach einer kurzen Mittagsrast etwas außerhalb des Ortes komme ich zum Innstausee (Europareservat Unterer Inn). Da das Beobachten von Wasservögel nicht zu meinen Hobbys gehört, begnüge ich mich mit der wunderbaren Aulandschaft. Nun verlasse ich den Inn, denn der Jakobsweg ändert jetzt langsam seine Richtung auf Süden.

Bei der Bahnstation Obernberg - Altheim beende ich nach 20 km die Etappe.

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Schiederweiher / 10.5.2025

Eigentlich habe ich eine Wanderung bei den Haller Mauern geplant. Der morgendliche Blick auf die Webcam von Admont verheißt aber nichts Gutes. Tief hängende Wolken verhüllen die Berge. Und kalt ist es außerdem. Also muss ein Ersatzziel her, natürlich möglichst sonnig. Und was bietet sich da an? Passau, was sonst.

Für manche ist es wahrscheinlich einfallslos immer wieder entlang der Donau zu radeln. Für mich ist es aber entspannend. Und es gibt ja auch Bergsteiger, die wöchentlich den Traunstein besteigen.

Zur Route gibt es nicht viel zu sagen. Heute bleibe ich ausschließlich südlich der Donau. Zwischen Aschach und Schlögen kommen mir einige Radler entgegen, die anscheinend alle ihr Schiff in Schlögen verlassen haben und jetzt den wohl schönsten Teil des Donauradweges befahren.

Dann ist es wieder ruhig. Erst in Passau ändert sich das Bild. Bei der Stadtgrenze mache ich noch ein Foto vom Schiederweiher und radle dann zum Bahnhof, wo die Herausforderung des Tages auf mich wartet. Ein Aufzug ist ausgefallen. Also muss ich das schwere E-Bike über die Treppe auf den Bahnsteig tragen. Wahrlich kein leichtes Unterfangen. Bei Bedarf könnte man Hilfe anfordern, was mein Stolz aber verbietet.

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Schwalbenmauer / 2.5.2025

Wenn der lange Katzengraben nicht wäre .... das denke ich mir jedes mal wenn ich vom Brunnental in Richtung Steyrerhütte gehe. Und heute kommt auch noch eine Umleitung wegen Forstarbeiten dazu, die den ohnehin schon eintönigen Weg noch zusätzlich verlängert.

Fast zwei Stunden benötigen mein Begleiter Gernot und ich für die 6,8 km bis zur Kirchdorferhütte (Ahornalmhütte). Nach einer kurzen Pause gehen wir über den Almboden bis zum Waldrand und treffen nach kurzer Suche auf den unmarkierten Steig zur Schwalbenmauer.

Wenig später erreichen wir die Baumgrenze und steigen nun in der prallen Sonne durch Latschen zum Ostgipfel auf. Hier ist es sehr warm und wir freuen uns über jedes Lüfterl, das etwas Abkühlung bringt. Der Übergang zum nahen Hauptgipfel ist dann schnell geschafft.

Anschließend steigen wir über den steilen, aber nicht ausgesetzten Westgrat ab, halten uns dann links und kommen bald zur ab Mai geöffneten Steyrerhütte. Die schattige Terrasse mit dem wunderbaren Blick zum Gr. Priel ist heute ein idealer Platz für eine kurze Pause.

Suboptimal ist der auch im Abstieg eintönige Katzengraben, der heute überhaupt nicht enden will. Wenn hier das Radfahren erlaubt wäre ..... 

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Römerradweg / 30.4.2025


Im September habe ich den ersten Teil des Römerradweges in Vöcklamarkt beendet. Heute setzte ich die Fahrt in Richtung Passau fort. Die vor mir liegende Strecke ist mir unbekannt und verläuft teilweise in Bayern. Dementsprechend gespannt bin ich, was mich erwartet.

Ich kaufe mir im Ort noch eine Jause und radle los. Die ersten 16 km geht es leicht bergauf was mich aber nicht wundert, muss ich doch die Hügelkette des Kobernaußer Waldes überwinden. Mit dem E-Bike ist das aber keine Herausforderung.

Nach dem höchsten Punkt (Höhe 702m) geht es bergab. Zwei Kurven später verlasse ich den Wald und eine sanfte Hügellandschaft liegt vor mir. Ich lasse das Rad laufen und bremse mich erst in Waldzell zur ersten Rast ein.

Dann setze ich meine Fahrt fort und folge - mit kleinen Abweichungen - der Waldzeller Ache und in weiterer Folge der Mühlheimer Ache bis zur Mündung in den Inn. Dass das gesamte Gewässer auch Pollinger Ache genannt wird, ist für Ortsunkundige etwas verwirrend.

Beim Kraftwerk Ering-Frauenstein radle ich über die Staatsgrenze und muss bald feststellen, dass die Markierung des Römerradweges in Bayern sehr dürftig ist. Es gibt zwar hin und wieder Tafeln mit einem Fahrradsymbol, aber ob es sich um den Römerradweg handelt, bleibt oft ein Geheimnis.

Länger als angenommen radle ich durch die Gegend, viel gibt es nicht zu sehen ... oder habe ich übersehen. Zweifellos übersehen habe ich ein Umleitungsschild in Mittich, was meine Fahrtstrecke um 10 km verlängert. Irgendwie bin ich dann froh, als ich über die alte Innbrücke nach Schärding komme und dort die gewohnten grünen Schilder mit weißer Schrift sehe.

Auf den letzten Abschnitt bis nach Passau verzichte ich, da ich diesen bereits 2012 befahren habe. Und 112 km sind für heute genug.

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Im Grenzbezirk / 28.4.2025


Heute setze ich meine Wanderung am Jakobsweg fort. Mein Ziel ist Antiesenhofen, gut 20 km von Schärding entfernt.

Gleich am Beginn bei der alten Innbrücke stelle ich fest, dass hier der 810er (eine Variante des Rupertiweg) verläuft. Auch der E10 geht hier vorbei, also fast schon eine "Weitwanderautobahn". Und trotzdem werde ich im Laufe des Tages keinen anderen Wanderer begegnen.

Die ersten fünf Kilometer gehe ich entlang des Inn, dann ändert der Weg die Richtung in den Lindetwald. In einem Bogen umgehe ich den kleinen Flugplatz bei Suben und komme zu Mittag nach St. Marienkirchen. In der Kirche hole ich mir den Pilgerstempel und mach mich dann auf die Suche nach einem schattigen Rastplatz. 

Etwas gedankenverloren übersehe ich einen Wegweiser und biege etwas zu spät ab. Der Umweg ist zwar nicht groß, aber trotzdem ärgert es mich. Schließlich finde ich in Grosswiesenhart endlich den ersehneten Rastplatz an einer Straßenkreuzung. Auf einer alten Tafel kann ich lesen, dass ich mich hier im Grenzbezirk befinde.

Nach der Pause gehe ich weiter und übersehe gleich wieder eine Abzweigung. Diesmal habe ich mich von der rot-weiß-roten Markierung des 810er bzw. E10 verleiten lassen. Bei der Bahnhaltestelle Dietrichshofen treffe ich wieder auf den richtigen Weg.

Der folgende Abschnitt bis Antiesenhofen zählt nicht zu meinen Favoriten. Der Verkehrslärm von der nahen Autobahn ist gut zu hören und die letzten zwei Kilometer auf der Straße sind eintönig. Schließlich erreiche ich müde die schmucklose Bahnstation, wo ich die Wanderung beende.

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Innviertler Jakobsweg / 19.4.2025

Diese Variante des Jakobsweges verläuft von Passau nach Salzburg und deckt sich teilweise mit dem europäischen Pilgerweg Via Nova. Wohl auch ein Grund, weshalb nicht immer der Stempel mit der Jakobsmuschel aufliegt. Egal, es geht ja nicht um das Sammeln von Stempeln. Eine gewisse Freude habe ich aber trotzdem wenn sich die Seiten im Pilgerpass (Credencial del Peregrino) im Laufe der Zeit füllen.

Ich beginne meine Wanderung mit einem Cappuccino und einer frischen Zimtschnecke. Hier könnte ich es länger aushalten und mich durch das süße Angebot durchkosten. Dann würde ich die Etappe bis nach Schärding aber nicht schaffen.

Nach einem kurzen Blick in den von englischsprachigen Touristen gut besuchten Dom gehe ich zum Inn und verlasse am westlichen Uferweg die Stadt. Bald komme ich zum Grenzkraftwerk Passau-Ingling, wo ich auf Grund einer Wegsperre auf die österreichischen Seite wechseln muss. Am dortigen Radweg gehe ich bis nach Wernstein. Am Mariensteg überquere ich abermals den Inn und mache unterhalb das Schloss Neuburg die erste Pause.

Anschließend gehe ich am westlichen Uferweg zur Vornbacher Enge und erreiche kurz darauf das ehemaligen Kloster Vornbach. Im Gegensatz zum Dom in Passau habe ich die barocke Kirche für mich alleine.

Jetzt ist es nicht mehr weit bis nach Schärding und bald kann ich den Kirchturm der Pfarrkirche am anderen Ufer sehen. Bei der alten Innbrücke überquere ich ein letztes Mal den Inn und gehe zum oberen Stadtplatz hinauf. Heute ist hier viel los, aber ich kann mich mit dem Trubel nach den Stunden der Ruhe nicht anfreunden. Ich mache noch einige Erinnerungsfotos und gehe dann zur etwas außerhalb der Stadt gelegenen Bahnstation, wo ich die Wanderung nach 20 km beende.

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Lahnerkogel / 16.4.2025

Ganz selten bleibt der Bus dort stehen, wo man die Wanderung beginnen möchte. Beim Lahnerkogel ist das aber der Fall. Der Wanderweg beginnt genau auf der Passhöhe bei der Haltestelle. Der einige Nachteil ist die etwas lange Anreise, weil der Bus eine kurze Ehrenrunde von der Talstation der Wurzeralmbahn wieder zurück zur Bahnstation Spital am Pyhrn dreht. Erst dann fährt er auf den Pass und weiter nach Liezen. Dafür gibt es vorher im IC noch einen sehr guten Kaffee und ein Nusskipferl zum Sonderpreis.

Bevor ich den Aufstieg beginne, sehe ich mir noch die Gedenkstätte auf der Passhöhe an. Vorher befand sich diese beim Kalkofen (Infos dazu gibt es hier).

Der Weg führt zuerst zur Fuchsalm und anschließend geht es im Wald stetig bergauf bis zur Baumgrenze. Hier treffe ich auf die ersten Altschneereste, die heute aber kein ernsthaftes Hindernis sind.

Nach 2½ Stunden erreiche ich den Gipfel, wo mich nicht nur eine herrliche Aussicht, sondern auch der vorhergesagte Westwind empfängt. In einer halbwegs windgeschützten Mulde mache ich eine kurze Mittagspause, dann steige ich zügig zur Passhöhe ab.

Dank meines perfekten Zeitmanagements (man könnte es aber auch als Zufall bezeichnen) muss ich nur wenige Minuten auf den Bus nach Windischgarsten warten.

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Eine Überraschung / 12.4.2025

Der Donauradweg ist wieder frei befahrbar und der Wind ist günstig. Der kommt heute aus östlicher Richtung und somit ist die Fahrtrichtung vorgegeben.

Die ersten Kilometer bis Wilhering radle ich auf der Bundesstraße. Das klingt unangenehmer als es ist. Der Verkehr ist überschaubar und die wenigen Autos überholen mich ausnahmslos mit großem Abstand. Trotzdem bin ich froh ab dem Stift auf den Radweg ausweichen zu können.

Kurzer Halt in Aschach. Hier kaufe ich mir wie immer eine Jause und setze die Fahrt entlang der Donau nach Schlögen fort. Um diese Jahreszeit ist es noch ruhig am Radweg, nur wenige Radler kommen mir entgegen. Schiffe sind auch keine unterwegs, aber vielleicht liegt das am geringen Wasserstand.

In Wesenufer wechsle ich wieder die Seite. Ab hier sind es noch 10 km bis zur Kaffeepause beim Haus am Strom in Jochenstein. Da der Übergang nach Österreich noch gesperrt ist, radle ich auf der deutschen Seite weiter.

Bei Lindau, also kurz vor Passau, dann die Überraschung. Ein Zug überquert gerade die alte Eisenbahnbrücke. Bisher war ich der Meinung, dass die Strecke längst eingestellt wurde. Ein Irrtum, wie sich jetzt herausgestellt hat. Näheres zur Bahnlinie kann man hier nachlesen.

Wenig später erreiche ich Passau und überquere auf der Prinzregent Luitpoldbrücke ein letztes Mal die Donau. In der Stadt ist viel los, es ist Samstag Nachmittag und herrliches Ausflugswetter. Aus den ersten Kreuzfahrtschiffen strömen die Touristen an Land und erkunden die Stadt. Ich aber radle gemütlich zum Bahnhof und beende dort die Fahrt.

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Barranco Guayadeque / 27.3.2025


So wie im April 2023 fahre ich mit dem Bus nach Agüimes. Der Fahrpreis ist immer noch günstig, der Zeitaufwand für die relativ kurze Strecke von San Agustin bis hierher ebenso. Kurz nach 10 Uhr beginne ich die Wanderung bei der Busstation und schlendere zuerst durch die engen Gassen des Ortes. Um diese Zeit ist noch wenig los, auch die meisten Bars haben geschlossen. Bei der Kirche finde ich aber doch ein geöffnetes Cafe und lege gleich die erste Rast ein. Soviel Zeit muss sein.
 
Über eine breite Stiege gehe ich hinunter zum Barranco und folge diesem nun leicht ansteigend. Es ist angenehm warm und windstill. In der Ferne höre ich Hundegebell. Hoffentlich läuft der Hund nicht frei herum. Beim Näherkommen sehe ich, dass er angekettet ist. Innerlich aufatmend gehe ich weiter.
 
Kurz darauf überholen mich drei Reiter die ich später bei ihrer Rast wieder einhole. Spontan bietet mir der Ältere Rotwein aus seinem Bota an. In Anbetracht des vor noch liegenden Weges verzichte ich dankend und bleibe beim Wasser.
 
Nach etwa 2¼ Stunden Gehzeit komme ich zur Cueva Bermeja. Hier verlasse ich das Tal und steige auf einem schönen Steig zum oberen Rand des Barranco hinauf. La Orilla steht dort auf einem Wegweiser. Ein schöner Platz für die Mittagspause.
 
Während der Rast überlege ich, ob sich die Etappe bis nach Temisas ausgehen könnte. Leider gibt es auf dem Wegweiser keine Zeitangabe. Aus Erfahrung weiß ich mittlerweile, dass auf der Insel scheinbar kurze Distanzen sehr lang werden können, was mangels einer genauen Karte aber schwer abschätzbar ist. Ich nehme daher den direkten Weg zurück nach Agüimes. Dass dieser unmarkierte Weg alles andere als direkt ist, stellt sich erst später heraus.
 
Fazit: eine Wanderung auf eigene Faust mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist eine Herausforderung, aber machbar. Bei der Infrastruktur (Busverbindungen, Markierungen etc.) sollte man die Erwartungen aber nicht zu hoch ansetzen.
 

Zum tiefsten Punkt von OÖ / 20.3.2025

Da der Radweg nach Passau wegen Felssicherungsarbeiten teilweise nicht befahrbar ist, radle ich heute in die entgegengesetzte Richtung nach St. Nikola im Strudengau.
 
Bereits zu Beginn eine positive Feststellung. Vom Ausgangspunkt in Untergaumberg bis zum nördlichen Donauufer kann man durchgehend einen vom Straßenverkehr getrennten Radweg benutzen. Man kommt zwar einmal auf Tuchfüllung mit der Autobahn, aber spätestens nach dem Überqueren der Donau ist die Radlerwelt wieder in Ordnung. Links der Auwald und rechts der Fluss, und in der Mitte ein perfekter Radweg ohne Schlaglöcher, da kommt Freude auf.
 
Beim Kraftwerk Abwinden/Asten führt der Radweg etwas abseits von der Donau und trifft erst wieder bei Mauthausen auf den Fluss. Hier könnte ich auf der schon in die Jahre gekommenen Brücke das Ufer wechseln, ich entscheide ich mich aber am nördlichen Ufer zu bleiben.
 
Vor mir breitet sich jetzt das weite Machland aus. Beim Radeln durch die flache Landschaft erinnere ich mich an einen Spruch, der meinen subjektiven Eindruck ganz gut beschreibt: Berg und Tal haben einen gemeinsamen Feind, die Ebene. Stunden- oder sogar tagelang möchte ich nicht in so einer Gegend radeln.
 
Bei Dornach ändert sich das Bild. Hier beginnt der Strudengau, wo die Donau eingebettet zwischen Hügel ruhig dahinfließt. Vor der Zähmung der Donau war diese Passage allerdings sehr gefürchtet.
 
Der letzte Abschnitt von Grein nach St. Nikola ist für Radfahrer nicht attraktiv, eher sogar gefährlich. Hier verläuft der Radweg ohne bauliche Trennung am Rand der stark befahrenen Bundesstraße (die Variante am südliche Ufer ist wesentlich verkehrsärmer).
 
In St.Nikola beende ich nach 68 km meine Ausfahrt. Hier befindet sich der tiefste Punkt von OÖ mit 230 Meter Höhe. Wieder etwas gelernt.
 

Höhenweg / 18.3.2025

Auch wenn es aus der Ferne winterlich aussieht, reicht der zuletzt gefallenen Schnee kaum für eine Schitour. Ich entscheide mich daher für eine sonnige Wanderung von Pinsdorf über den Hongar zum Attersee.
 
Im Gegensatz zu meiner letzten Wanderung vom Herbst 2023 wähle ich als Ziel nicht Schörfling, sondern Weyregg. Das hat drei Vorteile: erstens ist der Weg etwas kürzer, zweitens verläuft er südseitig in der Sonne und drittens ist die Aussicht beim Abstieg vom Gahberg auch schöner. Und nebenbei lässt sich diese Streckenwanderung sehr gut mit Bahn und Bus unternehmen.
 

Erste Aschachrunde / 8.3.2025

Eigentlich wollte ich ja nach Passau fahren. Und wie wenn ich es geahnt hätte schaue ich am Vortag wegen einer möglichen Sperre im Netz nach. Tatsächlich ist im Bereich der Schlögener Schlinge eine Unterbrechung. Also starte ich etwas später und radle vorerst nach Aschach.

Es ist ungewöhnlich warm für die Jahreszeit, ein Umstand, den ich für eine lange Mittagspause am Donauufer nutze. Heute sind schon einige Radler unterwegs und ganz Verwegene sogar in kurzer Hose. Das wäre mir eindeutig zu kalt.

Für die Rückfahrt nehme ich den Eferdinger Landl-Weg R18, allerdings mit einigen Abweichungen. So komme ich gleich zu Beginn nach Deinham, wo ich einen schon länger beabsichtigten Halt beim Kriegerfriedhof Hartkirchen mache. Heute nehme ich mir die Zeit und gehe durch das gesamte Areal mit seinen vielen, teilweise auch namenlosen Grabsteinen.

Dann lasse ich die Vergangenheit hinter mir und radle wieder zurück in die Gegenwart nach Hinzenbach, wo ich den nächsten kurzen Halt bei der Sprungschanze einlege. Hier herunter zu springen verlangt schon eine große Portion Mut und Können. Ich bleibe lieber erdverbunden und radle nach Eferding weiter.

Hier verlasse ich den R18 und trete die moderate Steigung nach Unterscharten hinauf. Über Forst, Axberg und Schauersfreiling komme ich nach 67 km zum Ausgangspunkt meiner Ausfahrt zurück.

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Glück im Unglück / 5.3.2025


Es ist kurz vor halb sieben. Ich öffne das Fenster und lasse die kühle Gebirgsluft ins Zimmer. Es ist ein schöner Anblick, wenn die Sonne langsam im Osten aufgeht.

Nach einem langen Frühstück zahle ich meine Rechnung, packe den Rucksack und bereite mich für die Abfahrt vor. Mein erstes Ziel ist das Oberfeld und von dort möchte ich zum Heilbronner Kreuz wandern. Dann zurück zur Piste und auf dieser ins Tal ..... soweit der Plan.

Um 9:30 fahre ich los. Nach 100 Meter habe ich das Gefühl, dass die Bindung nicht ganz zu ist und bleibe stehen. Ich schaue hinunter auf die Schi und traue meinen Augen nicht. Der linke Hinterbacken ist in zwei Teile gebrochen. Nach einer Schreckminute überlege ich, welche Optionen ich jetzt habe. Zurück zur Simonyhütte und Bindung reparieren scheidet mangels Ersatzteil aus. Die Bergrettung anrufen würde ich nur im Notfall. Also bleibt nur die Variante "Schiwanderung zum Oberfeld" mit offener Bindung übrig.

Eine neue Erfahrung: im Aufstiegsmodus einen steilen leicht vereisten Hang abzurutschen ist kein Vergnügen. Dann wird es flacher, der Puls normalisiert sich und ich erreiche sturzfrei die breite Skidoospur. Die größte Schwierigkeit liegt nun hinter mir, denn der Schiweg zum Oberfeld ist ohnehin mehr eine Wanderung als Abfahrt. Hier gleich mit den Fellen zu gehen ist kein großer Nachteil.

Gegen Mittag habe ich es geschafft, die Talstation der Sektion III liegt vor mir. Auf den Abstecher zum Heilbronner Kreuz verzichte ich natürlich. Stattdessen gönne ich mir eine lange Pause. Dann fahre ich mit der Seilbahn auf den Krippenstein, gehe zum Aussichtspunkt mit der Welterbespirale an und schwebe anschließend zur Talstation hinunter.

Rückblickend betrachtet gibt es wesentlich ungünstigere Orte und Augenblicke für einen Bindungsbruch. So gesehen war es die beste unter den schlechten Möglichkeiten.

Mittlerweile funktioniert die Bindung wieder. Ein großes Dankeschön an Herrn Dietmar Klammer vom bergwerk Mountain Store.

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